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Liebe Pfefferhasis und Newsletter-Empfänger*innen,

es ist spät, meine Linsensuppe wartet auf dem Herd und ich bin mehr als ready für die Couch. Naja, ehrlicherweise habe ich das Bett heute kaum verlassen. Gestern war anstrengend. Nachdem ich am Vormittag einen Workshop zu diskriminierungssensibler Sprache beim Jugendvorstand des Deutschen Kegel- und Bowling Verbands gegeben habe, habe ich ab 13 Uhr eine Kundgebung gegen transfeindliche Hetze als Versammlungsleitung moderiert. Wir waren mehr als die TERFs auf der anderen Seite des Spreebogenparks und es tat gut, so viele herzliche Menschen aus der Community vor Ort zu treffen. Wir haben tolle Redebeiträge gehört und haben einander Halt gegeben, während auf der anderen Seite rund 70 Frauen ihrem Hass auf trans Personen freien Lauf ließen und im faschistischen Ideal der Reinheit der Geschlechter schwelgten. Mehr zur Kundgebung und Gegenkundgebung habe ich im aktuellen Wochenrückblick geschrieben. Da findet ihr auch eine kleine Bildergalarie mit Fotos von Celestine Hassenfratz. 

Auf dem Blog habe ich heute auch die Rede von Nafas veröffentlicht, die they gestern bei der Kundgebung gehalten (Si apre in una nuova finestra) hat. Nafas macht darin deutlich, dass wir die Kämpfe um Selbstbestimmung nur gemeinsam kämpfen können: Frauen (cis und trans), inter, nicht-binäre und trans-maskuline Personen. Wir lassen uns nicht spalten, weder von TERFs noch von islamistischen Mullahs und auch nicht von Rechten, die jetzt versuchen, die Kämpfe der Iraner*innen und Kurd*innen für ihren antimuslimischen Rassismus zu vereinnahmen.  

Collage (Si apre in una nuova finestra) von Nafas (Si apre in una nuova finestra)

Mich beschäftigt heute schon den ganzen Tag die Frage, warum transfeindliche Radikalfeminist*innen von der Mehrheitsgesellschaft nicht ernst oder nicht als Gefahr wahrgenommen werden. Obwohl sie rückwärtsgewandte Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität propagieren, hasserfüllte Texte über trans Personen schreiben und Bundestagsabgeordnete, Journalist*innen und Wissenschaftler*innen in aggressivem Ton angreifen. Ich wollte eigentlich einen ellaborierten Text darüber schreiben, wie das mächtige Bild der "unschuldigen weißen Frau" hier wirkt und die fortwährende Verharmlosung von TERF (Si apre in una nuova finestra)und SWERF (Si apre in una nuova finestra) gleichermaßen das Produkt von Misogynie ("Frauen kann man nicht ernstnehmen") und Faschismus ("das zarte Geschlecht / weiße Frauen sind per se fürsorglich und schützenswert, niemals gewalttätig) ist. Aber ich schaffe es heute einfach nicht mehr. Ich lasse euch nur diese losen Gedanken hier und vielleicht macht ihr euch dazu eigene. Ich gehe jetzt meine Suppe essen. 

Wie immer: Danke fürs Lesen und euren Support,

eure Ulla 

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