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Liebe Pfefferhasis und Newsletter-Leser*innen,

der Dezember rast wie ein ICE an mir vorbei, ich wollte weniger arbeiten und mehr lesen und naja, so richtig damit angefangen habe ich noch nicht. Auch wenn ich mich Weihnachten weitestgehend entziehe, bedeutet es doch immer Stress am Jahresende. Ich hoffe, ihr habt es ein wenig ruhiger und vor allem behaglich! Viele Menschen in Deutschland haben nicht mal das: eine eigene Wohnung, in die sie sich zurückziehen können:

263.000 Menschen in Deutschland haben keinen festen Wohnsitz (Si apre in una nuova finestra), 35 Prozent davon sind weiblich. Das geht aus dem Wohnungslosenbericht der Bundesregierung hervor. Rund 178.000 Menschen sind in der sogenannten „Wohnungsnotfallhilfe“ untergebracht, etwa 49.000 Personen sind „verdeckt wohnungslos“, leben bspw. bei Freund*innen oder Bekannten und schätzungsweise 37.000 Menschen leben auf der Straße, sind obdachlos. Die Erfassung verlässlicher Zahlen ist äußerst schwierig, daher gibt der Bericht an, „keinen Anspruch auf eine Gesamtschau“ zu erheben.

Tatsächlich wird die Zahl in Wahrheit deutlich höher liegen. Anerkannte Geflüchtete, die keine Wohnung finden und deshalb weiterhin in Gemeinschaftsunterkünften leben, wurden in der Erhebung bspw. nicht erfasst. Die Wohnungs- und Obdachlosen wurden auch zu ihrer persönlichen Situation befragt. Mehr als die Hälfte von ihnen gab an, „an einer langfristigen Erkrankung oder Behinderung zu leiden, ein Viertel ist suchtkrank“. Was im Bericht (oder der Berichterstattung dazu) nicht erwähnt wird, ist, dass in Deutschland rund 607.000 Wohnungen leer stehen (Si apre in una nuova finestra) (Stand Ende 2021). Und das sind nur die, die direkt bezugsfertig sind, sogenannter „marktaktiver Leerstand“, keine verfallenen oder heruntergekommenen Immobilien.  Und auch der Bund selbst lässt zahlreiche Wohnungen leer stehen. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) vermietet Wohnungen vor allem an Beamte oder tat das zumindest früher, denn inzwischen sind viele der Wohnungen unbewohnt. In Hamburg stehen knapp 22 Prozent aller Wohneinheiten der BImA leer (Si apre in una nuova finestra) (Stand 31.3.2022). Wohnungslosigkeit ist politisch gewollt. Anders ist es nicht zu erklären, dass der Staat hier seit Jahren nicht nur nicht aktiv wird, sondern mit Geschenken an die Immobilienlobby zur Verschärfung der Lage auf dem Wohnungsmarkt beiträgt.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen und daran erinnern, dass Menschen, die in der Stadt oder in den Öffis betteln, das aus der Not heraus tun und weder zum Spaß, noch um andere zu belästigen. Viele von ihnen sind wohnungs-/ obdachlos. Es hilft ungemein, wenn ihr ihnen ein paar Euro gebt, sie selbstbestimmt entscheiden lasst, was sie mit dem Geld machen. Eine weitere gute Möglichkeit sind Spenden an Unterstützungseinrichtungen wie bspw. die Berliner Stadtmission (Si apre in una nuova finestra) oder die Obdachlosenhilfe (Si apre in una nuova finestra) oder das tolle Projekt "Go Banyo" (Si apre in una nuova finestra), das in Hamburg mobile Duschmöglichkeiten zur Verfügung stellt für Menschen, die auf der Straße leben. Mir ist natürlich bewusst, dass viele von euch selbst kaum etwas übrig haben am Monatsende, deshalb soll das hier auch keine emotionale Erpressung sein, sondern nur ein Anstoß für die, die es sich leisten können! 

Im Wochenrückblick geht es dieses Mal u.a. um die aufgeflogenen Rechtsterrorist*innen, Polizeigewalt gegen einen 16-jährigen Roma in Thessaloniki, Brittney Griners Freilassung und den Femizid und die Geiselnahme in Dresden gestern. Ich freue mich - wie immer - sehr über jede*n Leser*in. 

Letzte Woche habe ich an dieser Stelle ein Pfefferhasi-Überrschungspaket verlost und gewonnen hat - Trommelwirbel - Hanna S. (ich schreibe dir per Mail wegen der Adresse.)

Das wars für jetzt mit dem Newsletter, bis nächsten Sonntag!

Passt auf euch und einander auf, alles Liebe
Ulla

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