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Liebe Pfefferhasis und Newsletter-Lesende,

gestern demonstrierten in Berlin Putin-Fans und Neonazis an der Seite von Linkenabgeordneten und Querdenker*innen. Die (Quer-)Frontfrauen Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer hatten gerufen und ein paar Tausend waren gefolgt. Die Tagesschau spricht von 13.000 Menschen, doch Wagenknecht macht in bester Trump-Manier 50.000 Leute (Si apre in una nuova finestra) draus. Dass sich darunter auch AfD-Abgeordnete, Holocaustleugner und andere Rechtsextremisten befanden, störte die Linken-Abgeordnete nicht. Im Gegenteil, sie richtete ihren Dank ausdrücklich „an alle, die dabei waren“.

Und ja, waren vielleicht auch Menschen auf der Straße am Samstag, die sich weder als rechtsextrem noch als pro-russisch verstehen. Dass sind die, die von sich behaupten „pazifistisch“ zu sein. Und, ja, I get the point. Wer ist schon „für Krieg“, abgesehen von der Waffenindustrie? Doch halte ich das Argument „Pazifist*in“ zu sein, für ein zutiefst zynisches, angesichts der unleugbaren Tatsache, dass ja gerade Krieg IST. Und der wurde von Russland begonnen und muss von Russland beendet werden: durch einen vollständigen Rückzug aus den besetzten Gebieten. „Pazifistisch“ sein ist leicht, wenn es nichts kostet. Es ist leicht, als „Pazifist*in“ aus dem bequemen Sessel gegen Waffenlieferungen für die Ukraine zu sein, weil diese Haltung keinerlei Konsequenzen für die selbsternannten Pazifist*innen hat. Für die Menschen in der Ukraine hat sie die aber schon. Ich respektiere Pazifist*innen in der Ukraine und Russland, die sich weigern zu kämpfen. Das ist ein Pazifismus, der etwas bedeutet. Und Deserteur*innen verdienen Anerkennung und Respekt, auf allen Seiten. Aber das, was Deutsche gerade als Pazifismus verkaufen wollen, ist nichts anderes als Ignoranz. Es geht ihnen – wie ja auch im unsäglichen „Manifest für den Frieden“ (Si apre in una nuova finestra) so benannt – um das „deutsche Volk“, den eigenen Arsch, und sonst nichts. 

Im Wochenrückblick geht es diesmal um einen Brandanschlag auf eine Unterbringung für Geflüchtete in Berlin, in dessen Folge eine Syrerin verstarb, einen Polizeieinsatz im Berliner Hauptbahnhof, bei dem eine 14-Jährige angeschossen wurde und um die peinliche "Zensur"-Debatte, nachdem ein Verlag ankündigte ein paar Kinderbücher vom überzeugten Antisemiten Roald Dahl zu überarbeiten.  

Ich freue mich wie immer über Leser*innen, eure Rückmeldungen und Kommentare und - wenn ihr könnt und mögt, eine einmalige Unterstützung bei Paypal (Si apre in una nuova finestra) oder dauerhaften Support als Fördermitglied (Si apre in una nuova finestra).

Habt es gut, passt auf euch und aufeinander auf,
bis nächste Woche

Ulla

PS: Am kommenden Mittwoch (1. März) erscheint "fancy immigrantin" von Hatice Açıkgöz im Verlag w_orten & meer (Si apre in una nuova finestra). Ab 19 Uhr feiern die Autorin, die Illustratorin Irem Kurt und ich den Release Day in einem Live-Stream auf Instagram. Hatice wird ein bisschen vorlesen und wir haben Zeit für Fragen. Ich freue mich, wenn ihr einschaltet und vor allem, wenn ihr das großartige Buch (vor)bestellt und lest. 

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