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Liebe Pfefferhasis und Newsletter-Mäuse,

im letzten Wochenrückblick hatte ich über das Problem mit den „Werkstätten für behinderte Menschen“ (WfbM) geschrieben und prompt war das Thema im ZDF-Magazin Royal bei Jan Böhmermann. Ein Zufall, ich schwör’s. Wenn ihr euch die Folge angucken möchtet (ich hab sie selbst noch nicht gesehen), ihr findet sie hier in der Mediathek (Si apre in una nuova finestra).

In der kleinen Serie zum Argumentieren gegen Rechts geht es heute um „Dog Whistling“. Ich dachte, ich bleibe bei den niedlichen Namen, nachdem es letzte Woche um „Sealioning“ ging.

Dog Whistling bezeichnet eine Strategie, bei der subtile oder verschlüsselte Aussagen gemacht werden, die für eine breite Öffentlichkeit harmlos wirken, aber für bestimmte Zielgruppen eine klare, oft extreme oder hetzerische Botschaft enthalten. Diese Technik ermöglicht es, kontroverse Positionen zu verbreiten, ohne direkt dafür kritisiert zu werden.

Ein paar Beispiele:

  • „Traditionelle Werte“ - Wird oft als harmlos verkauft, kann aber ein Code für queerfeindliche oder antifeministische Positionen sein.

  • „Law and Order“ (oder „Recht und Ordnung“): Kann als verdeckter Aufruf zu hartem polizeilichem Durchgreifen gegen marginalisierte Gruppen, bspw. obdachlose, geflüchtete, rassifizierte Menschen verstanden werden.

  • „Globalisten“: Wird oft verwendet, um antisemitische Stereotype über angeblich mächtige Eliten zu verschleiern.

  • „Demografischer Wandel“: Klingt neutral und kann es auch sein, wird aber häufig genutzt, um rassistische Ängste vor Einwanderung zu schüren.

  • „Ehrliche Bürger“: Impliziert oft, dass bestimmte Gruppen (z. B. Migrant*innen) unehrlich oder kriminell seien.

Um mit „Dog Whistles“ gut umzugehen, müssen wir sie zunächst als solche erkennen. Das gelingt nicht immer, dafür sind es ja „Hundepfeifen“, d.h. sie arbeiten bewusst mit Frequenzen, die nicht von allen gehört und entsprechend verstanden werden.

Wenn ihr eine Dog Whistle erkennt könnt ihr folgendes tun:

  • Entschlüsseln: Die versteckte Botschaft offenlegen und klar benennen.

  • Fragen stellen: Euer Gegenüber auffordern, spezifisch zu werden, um die Doppeldeutigkeit aufzuheben.

  • Kontext bieten: Falsch oder verzerrt dargestellte Fakten richtigstellen und zusätzliche Informationen liefern.

Bedenkt, dass nicht jede „Dog Whistle“ bewusst als eine solche ausgesprochen wird. Manchmal ist es Menschen gar nicht bewusst, was die Begriffe transportieren, die sie benutzen. Aufklärung kann entsprechend helfen, die Verbreitung von „Dog Whistles“ einzudämmen und euer Gegenüber für die Zukunft zu sensibilisieren.

Ich hoffe, das hat ein bisschen weitergeholfen.

Im Wochenrückblick geht es u.a. um die skandalösen Freisprüche für die Mörder von Mouhamed Dramé, das Verbot von Pubertätsblockern in Großbritannien, die Zunahme queerfeindlicher Gewalt und einen stabilen antifaschistischen Protest in Berlin Friedrichshain.

Kommt gut in die neue Woche, passt auf euch und aufeinander auf

Ulla

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