Startschuss für neues Wohnbauprojekt der “Familie” in der Getreidestraße
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Schon seit Jahren prangt das rote Schild der “Familie” im Kreuzungsbereich der Getreidestraße mit der Ruflinger Straße, nun scheint der Zeitpunkt für die Wohnbaugenossenschaft gekommen zu sein. In der Dezember-Sitzung des Paschinger Gemeinderats stand die für den konkreten Bebauungsplan nötige Verfahrenseinleitung auf der Tagesordnung.
Zuckerl für bestehende Mieter
Die erforderliche Widmung als erste Grundvoraussetzung hatte die Familie bereits vor einigen Jahren sichergestellt, nun galt es, die konkrete Bebauung auszugestalten. Herauslaufen wird diese auf drei Geschoße sowie Stellplätze in der Tiefgarage. Für bestehende Mieter der Getreidestraße soll es das Angebot von Stellplätzen geben, um die Parksituation zu entschärfen. Im Gemeinderat nicht genannt wurde die Anzahl der Wohneinheiten, laut Recherchen unseres ehrenamtlichen Archivs soll sich diese im niedrigen bis mittleren zweistelligen Bereich bewegen.
Altbekannte Positionen
Das Wohnbauprojekt wurde im Gemeinderat kurz diskutiert, das Archiv gibt die Wortmeldungen chronologisch wieder. Insgesamt meldeten sich drei Fraktionen in der gegebenen Reihenfolge (JUNGE, ÖVP, GRÜNE) zu Wort:
Gemeindevorstand Stefan Balasch (Junge Liste) bemängelte, dass hiermit das nächste Großbauprojekt folge, dadurch mehr Kinderbetreuungsplätze nötig würden, was man auch gerade in den Budgetverhandlungen festgestellt habe. Auch würde durch den Wohnbau die ärztliche Versorgung negativ beeinflusst werden.
Bürgermeister Markus Hofko (Team Hofko/ÖVP) betonte, dass es sich um Bauland handle, es seit Jahren ein Dichtekonzept gebe und man das Bauen nicht verbieten könne. Man könne schon ein Neubaugebiet darüber legen und sagen, es solle nur ein Einfamilienhäuschen entstehen. Die Fläche sei jedoch bereits seit zirka 30 Jahren für sozialen Wohnbau zur Verfügung. Er verwehrte sich, dass immer über Großbau gesprochen werde. Die Genossenschaft werde alle Mieter der bestehenden, alten Bauten fragen, ob sie Tiefgaragenplätze haben wollen. Damit würde man eine wesentliche Verbesserung, gerade auch in Bezug auf die Parkplatzthematik zustande bringen. Ein verdichteter Bau habe an der Stelle schon seine Berechtigung.
Georg Gschwandtner (Grüne) merkte in seiner Rede an, dass das Grundproblem die Flächenwidmung sei. Er nahm Bezug auf die Kinderbetreuung, die an ihre Grenzen komme, die Gruppenzahlen seien hoch. Da er für eine geordnete Bebauung sei, werde er dem Punkt trotzdem zustimmen, auch wenn er die Kinderbetreuungsthematik genauso wie die Junge Liste sehe. Man solle sich künftige Flächenwidmungspläne genau ansehen und sich überlegen, wohin die Reise gehen soll.