Polizei zieht Bilanz nach propalästinenischer Kundgebung - Demonstranten beklagen Polizeigewalt
Nach einer angemeldeten Versammlung unter dem Thema „Freiheit für Palästina und Libanon“ am Samstag hat die Polizei Münster eine Person in Gewahrsam nehmen müssen. Die Polizeikräfte waren zur Wahrung der Sicherheit im Einsatz, so die Polizei.
Rund 130 Personen nahmen in der Spitze an der Versammlung teil. Die Demonstranten starteten mit dem Aufzug am Hauptbahnhof und bewegten sich für eine Kundgebung auf den Prinzipalmarkt. Dort skandierten einige Versammlungsteilnehmer mehrfach verbotene Parolen. Die entsprechenden Personen erwarten nun Straf- und Ordnungswidrigkeitsanzeigen. Zudem hielt sich ein weiterer Versammlungsteilnehmer nicht an ein vorher ausgestelltes Redeverbot, welches er aufgrund diverser Straftaten bei vergangenen Versammlungen erhalten hatte. Der Aufforderung, den Redebeitrag zu beenden, kam der 27-jährige Teilnehmer namens Ramez nicht nach, sodass die Polizei ihn von der Versammlung ausschließen und in Gewahrsam nehmen musste. Einige Versammlungsteilnehmer reagierten daraufhin mit Widerstandshandlungen gegen die Einsatzkräfte.
Nach aktuellen Erkenntnissen wurde zum Glück niemand verletzt.
Auch die Versammlungsleitung erwartet eine Strafanzeige, weil sie ihren Pflichten als Versammlungsleitung nicht nachkam. Daraufhin musste die Polizei die Veranstaltung aus Sicherheitsgründen gegen 15 Uhr auflösen.
Eine Gruppe von etwa 50 Teilnehmern versammelte sich daraufhin spontan vor dem Polizeipräsidium, um gegen die Ingewahrsamnahme zu protestieren. Diese Versammlung endete ohne besondere Vorkommnisse um 19:15 Uhr. Soweit die Sicht der Polizei.
Auf dem Instagram-Account der Gruppe Palästina Antikolonial, die unlängst noch friedlich vor dem Aschendorff Verlagsgebäude demonstrierte, https://www.instagram.com/palaestina_antikolonial/ (Si apre in una nuova finestra)
sind Bilder vom Polizeieinsatz und der Auseinandersetzung zwischen der Polizei und den Demonstrationsteilnehmern vor Stuhlmacher zu sehen. In einem Posting beklagt sich die Gruppe über „Polizeigewalt“, in einem weiteren spricht sie von „Schikane". (fb)
Bild aufgenommen auf einer pro-palästina Kundgebung im November 2023 auf der Stubengasse. Foto: Frank Biermann