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Leipziger Fragmente XXV

Leipzig, Barfly, 01.12.23

18.00 Uhr

»Na dann Prost Kruppe!« sagte ich mir, trank den ersten Schluck des ersten Bieres an diesem ersten Dezember und dachte darüber nach, einfach nur hier zu sitzen, in den noch leeren Gastraum zu starren und diese Trip-Hop Mucke über mich ergehen zu lassen. Die Sängerin sagte immer nur, dass ich meinen Arsch bewegen soll. Sie sähe mich. „I see you Baby, shaking that ass“ (Wie sich später herausstellen sollte, als ich googe bemühte, war das Groove Armada - I See You Baby (Fatboy Slim Remix Uncensored) ft. Gramma Funk)

Ich fühlte mich jedoch nicht beobachtet und wollte weder tanzen, noch anderweitig meinen Arsch hoch kriegen. Ich war ja gerade erst hier angekommen.

Ich drehte mir eine Zigarette und griff dann doch zum Notizbuch, während die Sehstörung allmählich nachließ. »Seit wann habe ich das eigentlich?« fragte ich mich. Es war so ziemlich genau 2011, als sich zum ersten mal so eine Art flackernder Kranz um meine Iris legte, der für eine Optik sorgte, als stecke man einen Bleistift in ein mit Wasser halb gefülltes Glas. Es begann immer mit einem kleinen leuchtenden Punkt direkt in der Mitte der Pupille, der sich dann aufzieht, zu einem Kreis wird und alles blickend, flackernd erleuchtet, als wäre mein Auge ein Kaleidoskop. Damals machte ich mir noch Sorgen und als das mit einer gewissen Regelmäßigkeit auftrat, konsultierte ich meinen Arzt. Der wusste auch nicht weiter und sagte, was er immer sagte, wenn er nicht weiter wusste: »Erstmal beobachten.«

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