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Verschwörungs-Metaphern: Das unsichtbare Gift der Entmenschlichung

Von Schädlingen, Reptilien und Parasiten: Wie die Macht der Sprache unsere Gedanken prägt und Hass schürt

Sprache formt Wahrnehmungen und beeinflusst, wie wir die Welt interpretieren. Verschwörungstheorien, die oft die Realität verzerren, nutzen diese Macht der Sprache, um ihre Agenda voranzutreiben. Metaphern und figurative Sprache, die subtil in ihre Botschaften eingebettet sind, zeichnen Bilder, die zur Entmenschlichung bestimmter Bevölkerungsgruppen führen.

"Schädlinge, Reptilien, Parasiten": Die Vergangenheit trifft die Gegenwart

In der NS-Zeit wurden häufig Tiermetaphern wie "Schädlinge", "Reptilien" oder "Parasiten" verwendet, um Minderheiten zu entmenschlichen. Diese erschreckenden Sprachbilder sind leider nicht in der Geschichte begraben. Eine ähnliche Rhetorik finden wir bei den Demonstrationen von White Supremacists in Charlottesville 2017 und in Viktor Orbans Charakterisierung von Flüchtlingen und Migranten als "Gift".

Warum diese Metaphern funktionieren

Dem Forscher Marcel Danesi von der Universität Toronto zufolge wirken entmenschlichende Metaphern, indem sie bestehende Schaltkreise im Gehirn aktivieren. Diese Schaltkreise verknüpfen lebhafte Bilder und Gedanken und lenken unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte, während andere ausgeblendet werden. Je aktiver diese Schaltkreise sind, desto stärker verankern sie sich im Gehirn und desto schwieriger ist es, sie wieder abzuschalten.

Die Gefahr der Gedankenkontrolle

Diese Erkenntnisse stellen die beeindruckende Macht von Metaphern in der Sprache in ein besorgniserregendes Licht. "Hassgruppen nutzen Metaphern, um diese Schalter zu aktivieren und Menschen zu gewalttätigem Aktivismus anzustiften", erklärt Danesi. Sie können unser Denken lenken und uns gegen bestimmte Gruppen aufbringen, oft, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Das Gehirn, Verschwörungstheorien und der Widerstand gegen Fakten

Wenn Menschen erst einmal an Fehlinformationen glauben, neigen sie dazu, diese Überzeugungen trotz gegenteiliger Beweise beizubehalten. Sie suchen nach Informationen, die ihre Überzeugungen bestätigen und vermeiden oder verdrehen alles, was im Gegensatz dazu steht. Das macht es unwahrscheinlich, dass Menschen mit festen Überzeugungen ihre Meinungen ändern, was verheerende Auswirkungen haben kann.

3 Beispiele von Postings in sozialen Netzwerken, wie diese formuliert sein könnten:

Beispiel 1:

Nutzer A postet auf Twitter: "Es ist an der Zeit, dass wir die Wahrheit über Gruppe X sehen. Sie sind wie Parasiten, die sich in unser System eingenistet haben, saugen uns trocken und manipulieren alles von innen heraus. #WachAuf #GruppeX"

In diesem Beitrag wird die Metapher "Parasiten" verwendet, um Gruppe X zu entmenschlichen und Angst sowie Misstrauen gegenüber dieser Gruppe zu schüren.

Beispiel 2:

Nutzer B postet auf Facebook: "Schaut euch dieses Video an und seht, wie Gruppe Y unsere Gesellschaft vergiftet. Sie sind wie Reptilien, kaltblütig und ohne Gewissen. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie uns weiterhin kontrollieren. #StopptGruppeY"

Hierbei wird die Metapher "Reptilien" benutzt, um eine negative und entmenschlichende Darstellung von Gruppe Y zu schaffen und die Verschwörungstheorie zu untermauern.

Beispiel 3:

Nutzer C postet auf Instagram: "Die Mainstream-Medien erzählen euch nicht die ganze Geschichte über Gruppe Z. Sie sind die wahren Schädlinge, die im Verborgenen arbeiten und unsere Werte zerstören. Teilt diese Information, lasst uns das Schweigen brechen. #GruppeZ"

In diesem Fall wird die Metapher "Schädlinge" eingesetzt, um Gruppe Z zu entmenschlichen und Falschinformationen zu verbreiten.

Diese Beispiele verdeutlichen, wie Metaphern in Verschwörungstheorien verwendet werden, um bestimmte Gruppen zu entmenschlichen und Hass sowie Misstrauen zu fördern. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass solche Aussagen schädlich sind und oft auf Vorurteilen und Falschinformationen basieren.

Fazit

Die Forschungsergebnisse werfen ein neues Licht auf die Macht und Gefahr von Verschwörungstheorien und die Rolle, die unser Gehirn dabei spielt. Sie unterstreichen die Notwendigkeit, Strategien zur Bekämpfung von Hassreden und Verschwörungstheorien weiterzuentwickeln. Nur durch Bewusstseinsbildung und kritisches Denken können wir die Ausbreitung von Fake News stoppen und die entmenschlichenden Auswirkungen von Verschwörungstheorien bekämpfen.

Diese tiefgreifenden und aufschlussreichen Erkenntnisse zeigen, wie wichtig es ist, sich gegen Verschwörungstheorien und Manipulation zu wehren. Wir von Mimikama setzen uns dafür ein, Fehlinformationen und Hassrede zu entlarven. Damit wir diese Arbeit fortsetzen können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Jede Unterstützung trägt dazu bei, unsere Mission zu erfüllen und eine fundierte und wahrheitsgetreue Informationslandschaft zu fördern.

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