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Deutschland im autoritären Zwiespalt: Wenn Ressentiments zur Norm werden

Ausländerfeindlichkeit und Demokratiekrise – Eine Studie enthüllt beunruhigende Trends

Wer glaubt, Fremdenfeindlichkeit sei ein Phänomen, das sich nur in bestimmten Ecken des Landes abspielt, den belehrt die aktuelle "Leipziger Autoritarismus Studie" eines Besseren. Seit 2002 werden Einstellungen zu Fremdenfeindlichkeit, Demokratie und Antisemitismus in Deutschland untersucht, und die Ergebnisse der neuesten Befragung zeigen: Die dunklen Wolken ziehen nicht nur über den Osten, sondern breiten sich bundesweit aus.

Vom Rand zur Mitte: Wie Hass salonfähig wird

Früher konnte man sich auf den alten Ost-West-Vergleich verlassen, um die Karten der Ressentiments zu zeichnen: hier die stabileren Demokratien und offenere Gesellschaften im Westen, dort die rechtsautoritären Strömungen im Osten. Doch das war einmal. Die Zustimmungswerte für ausländerfeindliche Aussagen sind im Westen von 12,6 Prozent im Jahr 2022 auf alarmierende 19,3 Prozent gestiegen. Wir reden hier von einer Zunahme, die nicht mehr ignoriert werden kann, egal wie viele Köpfe man in den Sand steckt.

Im Osten ist die Zustimmung zu Aussagen wie "Deutschland wird durch die vielen Ausländer überfremdet" noch krasser gestiegen – von 38,4 auf 44,3 Prozent. Das sind nicht bloß Zahlen, das ist ein gesellschaftlicher Notruf. Besonders beunruhigend ist, dass ein geschlossen ausländerfeindliches Weltbild bei 61 Prozent der AfD-Wählerinnen und -Wähler zu finden ist. Die Konsequenzen sind bekannt, die Taten sprechen lauter als die endlosen politischen Phrasen zur "Bewahrung der Demokratie".

Demokratie? Ja, aber nur die, die mir passt

Und wie steht es um die Zufriedenheit mit der Demokratie? Wer noch einen Funken Hoffnung auf rationale Debatten hatte, wird enttäuscht: Im Osten sinkt die Zustimmung zur Demokratie, wie sie funktioniert, von 53,5 Prozent im Jahr 2022 auf 29,7 Prozent – der tiefste Wert seit fast zwei Jahrzehnten. Im Westen sieht es mit einem Rückgang von 58,8 auf 46 Prozent kaum besser aus. Demokratie als Konzept? Immer noch beliebt. Aber Demokratie, wie sie in der Praxis funktioniert? Ein sinkendes Schiff.

Antisemitismus: Ein immergrünes Problem

Man könnte hoffen, dass wenigstens im Bereich Antisemitismus ein Umdenken stattgefunden hat. Und ja, es gab Zeiten, in denen der Westen sich eines Rückgangs antisemitischer Einstellungen rühmen konnte – von 13,8 Prozent im Jahr 2002 auf nur noch drei Prozent im Jahr 2022. Doch Überraschung: Auch hier kehrt sich der Trend, mit einem Anstieg auf 4,6 Prozent. Im Osten ist die Zustimmung zu offenen antisemitischen Aussagen zwar gesunken, aber die Werte, die antisemitische Stereotypen widerspiegeln, sind noch zu hoch. Hier wird oft das Narrativ bedient, Jüdinnen und Juden hätten "zu viel Einfluss". Noch Fragen?

Fazit: Wenn der Alarm ignoriert wird

Deutschland ist gespalten, nicht nur zwischen Ost und West, sondern in seinen Grundwerten. Es reicht nicht, die Augen vor dem anwachsenden rechten Extremismus und der sinkenden Demokratietreue zu verschließen und zu hoffen, dass es sich von selbst bessert. Denn wenn ein Ressentiment erstmal Einzug in die Mitte der Gesellschaft gehalten hat, gibt es kein einfaches Zurück mehr. Die Zeit für halbherzige Erklärungen ist vorbei. Die Frage ist: Wann fangen wir an, den Problemen in die Augen zu sehen, bevor sie uns alle überrollen?

Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und stellt keine rechtlich bindenden Aussagen dar. Die dargestellten Ansichten dienen ausschließlich der Information und Diskussion. Die verwendeten Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen. Trotz sorgfältiger Prüfung wird keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf die alleinige Wahrheit und ist im Sinne der Meinungs- und Informationsfreiheit zu verstehen.

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