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BTU Cottbus richtet Meldestelle gegen Rechtsextremismus ein: Ein überfälliger Schritt oder politisches Drama?

Die Uni sagt "Nein" zu Rechts, während anderswo weggesehen wird – mit einem Onlinemeldesystem gegen rechtsextreme Vorfälle und Diskriminierung macht die BTU Cottbus Ernst. Aber reicht das, um den braunen Sumpf trocken zu legen?

Willkommen in Cottbus, wo nicht nur die Uni, sondern offenbar auch die rechte Szene Hochkonjunktur hat. Genau deshalb hat sich die Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg dazu entschieden, Nägel mit Köpfen zu machen. Ab diesem Wintersemester können Betroffene rechtsextreme Vorfälle bequem online melden (Si apre in una nuova finestra). Ja, Sie haben richtig gehört: eine digitale Meldestelle gegen Rechts (Si apre in una nuova finestra). Warum das notwendig ist? In Cottbus ist die rechte Szene so präsent wie Currywurst und Bier beim Fußball – nur leider weniger bekömmlich.

Und bevor jetzt das Geheul der »besorgten Bürger« losgeht, die sich über vermeintliche »Denunzianten« beschweren: Diese Meldestelle dokumentiert Vorfälle anonym und bereitet sie statistisch auf, um endlich mal Klartext zu reden. BTU-Präsidentin Gesine Grande macht dabei unmissverständlich klar, dass Schweigen nur den Rechten hilft. Einmal im Jahr wird ab jetzt gnadenlos Bilanz gezogen. Wer das alles für »übertrieben« hält, der hat wahrscheinlich noch nie den braunen Sumpf in Cottbus miterlebt.

Warum das Ganze?

Warum das Ganze, fragen Sie? Vielleicht, weil Cottbus in Brandenburg als kleines Paradies für Rechtsaußen bekannt ist. Hier gibt’s alles: von Neonazi-Demos bis zu schrägen Politikern, die bei der AfD ihre Heimat gefunden haben. Bei den letzten Landtagswahlen schaffte es die AfD in Brandenburg übrigens auf stolze 29,2 Prozent und wurde damit zweitstärkste Kraft. Da geht einem der Hut hoch, oder? Das ist also keine kleine Randerscheinung, sondern ein Problem mit beängstigendem Potenzial. Die Uni zieht daher die Reißleine und sagt: Nicht mit uns!

Die BTU macht es vor und zeigt, dass Hochschulen eine Verantwortung haben, gegen rechte Einflussnahme Stellung zu beziehen. Mit mehr als 40 Prozent internationalen Studierenden steht für die Uni nämlich einiges auf dem Spiel – und sie haben es satt, dass Rechte Vorlesungen stören und ausländische Studierende sich unsicher fühlen. Gesine Grande bringt es auf den Punkt: Das Problem ist keineswegs Cottbus-exklusiv, sondern spiegelt die politische Rechtsverschiebung im ganzen Land wider.

Und warum kriegen das nicht alle hin?

Interessant ist auch, dass andere Hochschulen jetzt plötzlich Interesse am Cottbuser Modell zeigen. Ach was, hat sich etwa rumgesprochen, dass der braune Sumpf auch vor anderen Unis nicht haltmacht? Überraschung! Es bleibt zu hoffen, dass diese Monitoringstelle nur der Anfang ist und bald weitere Hochschulen nachziehen. Denn wegschauen ist keine Option mehr – zumindest nicht, wenn man nicht als Komplize dastehen will.

Die Frage bleibt aber: Warum braucht es solche drastischen Maßnahmen überhaupt erst? Ganz einfach: Weil die Politik mit ihrem laxen Umgang mit Rechts die Universitäten quasi zwingt, selbst Maßnahmen zu ergreifen. Wenn die AfD als rechtsextremer Verdachtsfall in den Landtag einzieht und das niemanden mehr wirklich schockiert, dann läuft doch irgendwo gewaltig was schief, oder?

Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung, aber bitte mehr davon!

Ob die Meldestelle alleine den braunen Dunst aus den Hörsälen vertreibt? Wohl kaum. Aber sie ist ein Anfang. Eine Uni, die sich traut, den Mund aufzumachen und Klartext zu reden, ist genau das, was dieses Land jetzt braucht. Und ja, während hier noch diskutiert wird, ob man das alles nicht »übertreibt«, pflanzen sich die Rechten fleißig weiter. Aber keine Sorge – solange es Leute wie Gesine Grande gibt, die den Mut haben, sich den Neonazis entgegenzustellen, besteht noch Hoffnung.

Tja, vielleicht sollten sich ein paar Politiker und Universitäten mal eine Scheibe abschneiden und fragen: Warum trauen wir uns nicht?

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