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Warum wählen immer mehr Menschen FPÖ, AfD und Co? Liegt es an den Menschen – oder an der Politik?

Politiker*innen links abgebogen, Menschen rechts überholt? Eine scharfe Abrechnung.

Es scheint die ewige Frage unserer Zeit zu sein: Warum wählen immer mehr Menschen rechtspopulistische Parteien wie die FPÖ in Österreich, die AfD in Deutschland oder ähnliche Gruppierungen quer durch Europa? Ist die Bevölkerung plötzlich von einem kollektiven Rechtsruck erfasst? Oder liegt das Problem vielmehr an der Politik selbst – und nicht an den Wähler*innen?

Die „ehemaligen Linken“: Protest oder Verzweiflung?

Man muss gar nicht lange in die Vergangenheit blicken, um zu verstehen, warum Menschen, die einst klassische „Arbeiterparteien“ wie die SPÖ oder SPD gewählt haben, nun bei FPÖ oder AfD landen. Früher standen die Sozialdemokrat*innen für die Anliegen der „kleinen Leute“. Heute? Chaos, Orientierungslosigkeit und Themen, die für viele Menschen weit weg vom Alltag sind.

  • Stichwort Sozialpolitik: Wenn sich SPÖ und SPD mehr mit Gendersternchen als mit leistbarem Wohnen oder Renten beschäftigen, fühlen sich viele schlicht im Stich gelassen.

  • Elitendistanz: Statt am Stammtisch zuzuhören, wirken viele Politiker*innen, als ob sie lieber auf Panel-Diskussionen über „Intersectionality“ plaudern. Gute Themen – aber nicht für Menschen, die sich fragen, wie sie nächsten Monat ihre Stromrechnung zahlen sollen.

Ergebnis: Die Frustration treibt viele zu Parteien, die „einfach mal gegen das Establishment sind“. Und wenn da jemand „gegen die da oben“ schreit – völlig egal, ob mit durchdachten Konzepten oder platten Parolen – dann werden diese Stimmen eben lauter.

Links verschoben oder einfach nicht mehr zugehört?

Es wird oft behauptet, die Politik sei „zu weit nach links gerückt“. Aber was heißt das überhaupt? Haben wirklich alle Parteien plötzlich Che-Guevara-T-Shirts unter ihren Anzügen? Oder hat ein Teil der Bevölkerung schlicht den Anschluss verloren, während die Welt sich weiterdreht?

  • Klimaschutz und Diversität als „Feindbilder“: Natürlich sind Klimawandel und Gleichberechtigung zentrale Themen. Aber wenn man damit hausieren geht, ohne gleichzeitig Lösungen für die ganz realen Ängste – Inflation, Migration, soziale Sicherheit – zu liefern, darf man sich über einen Backlash nicht wundern.

  • Migration und Sicherheit: Rechtspopulisten wie die AfD und FPÖ punkten hier vor allem, weil sie einfache, plakative Antworten bieten. „Grenzen dicht!“ mag politisch absurd sein, aber es klingt eben klarer als die drölfzigste Expertenrunde über „Resettlement-Programme“.

Die anderen Parteien? Oft zu zögerlich, zu kompliziert und vor allem: zu wenig emotional. Während Rechtspopulisten die Menschen mit klarer Sprache packen, formulieren die traditionellen Parteien gerne Doktorarbeiten.

Medien und Wahrnehmung: Der Populismus-Effekt

Natürlich spielen auch Medien eine große Rolle. Die schrillen Töne der Rechtspopulisten bekommen mehr Aufmerksamkeit als jede vernünftige Debatte. Aber auch die „Mitte“ trägt ihren Teil dazu bei: Statt mutig Position zu beziehen, wird lieber laviert und gestritten. Das Chaos bei der SPÖ, das Zaudern bei der CDU/CSU oder das ewige Geplänkel innerhalb der Grünen sind Paradebeispiele dafür, wie man Wähler*innen vor die Nase setzt: „Wir wissen selbst nicht, was wir wollen.“

Populisten wirken dagegen wie die „Macher“ – selbst wenn ihre Vorschläge oft absurd sind. Dass Wählerinnen darauf hereinfallen, ist dann weniger ihr Fehler als der von Politikerinnen, die selbst keine klare Richtung vorgeben.

Die verschwundene Mitte – und wie Medien die Extreme verstärken

Es gab einmal eine Mitte in der Politik. Eine, die nicht durch Extreme, sondern durch Pragmatismus auffiel. Aber die ist für viele längst Geschichte. Die klassischen Mitte-Parteien haben sich entweder in internen Machtkämpfen verloren oder sind so blass geworden, dass sie kaum noch wahrgenommen werden.

Was bleibt? Ein politisches Vakuum, das Rechtspopulisten wie FPÖ und AfD gnadenlos ausnutzen. Und als wäre das nicht genug, gibt es einen entscheidenden Verstärker, den man nicht ignorieren darf: die Medien.

  • Die AfD und die FPÖ inszenieren sich erfolgreich als Retter der ‚kleinen Leute‘. Ihre gezielten Botschaften vermitteln, dass sie die einzigen seien, die ‚die Wahrheit aussprechen‘. Medienberichte greifen diese Narrative oft auf, ohne sie kritisch zu hinterfragen – und so bleibt selten Raum, ihre ‚Lösungen‘ als das zu entlarven, was sie sind: kurzsichtig, haltlos oder schlichtweg unrealistisch.

  • Die Grünen als universeller Sündenbock: Ob Energiepreise, Migration oder die „Wurst-Verbots-Lüge“ – die Grünen sind zum medialen Boxsack geworden, weil sie komplexe Antworten auf komplizierte Probleme liefern. Und das verkaufen Populisten wie die AfD oder FPÖ als Schwäche.

Einfache Botschaften, plakative Schuldzuweisungen – das kommt an, vor allem bei Menschen, die sich in ihrer Unsicherheit nach klaren Antworten sehnen.

Ist das wirklich ein Rechtsruck?

Hier der kontroverse Punkt: Viele Wähler*innen, die FPÖ, AfD und ähnliche Parteien unterstützen, sind nicht unbedingt rechtsextrem. Oft geht es eher um Protest. Menschen wählen die, die ihnen das Gefühl geben, sie zu verstehen. Das Versagen der „alten Parteien“ lässt sich also nicht damit entschuldigen, dass die Gesellschaft plötzlich radikal geworden wäre.

  • Unzufriedenheit und Unsicherheit: Die ständigen Krisen – von der Pandemie über Inflation bis hin zur Migration – schaffen ein Klima der Angst. Die etablierten Parteien haben es versäumt, hier Sicherheit und Orientierung zu bieten.

  • Einfache Antworten verkaufen sich gut: Während andere komplexe Lösungen anbieten, setzen Populisten auf das Motto: „Wir haben das Problem erkannt, hier ist die einfache Lösung.“ Dass diese Lösung selten funktioniert, merken die meisten erst später.

Fazit: Der Wähler ist nicht das Problem – die Politik ist es

Am Ende muss man sagen: Die Politik hat es sich bequem gemacht, die Schuld bei den Wähler*innen zu suchen. Es sei angeblich die Gesellschaft, die sich radikalisiert. Aber was ist, wenn die Politik die Menschen durch Chaos, Ignoranz und falsche Prioritäten schlicht in die Arme von FPÖ, AfD und Co. getrieben hat?

Die eigentliche Frage sollte nicht sein, warum immer mehr Menschen „rechts“ wählen, sondern warum die etablierten Parteien so wenig tun, um Vertrauen zurückzugewinnen. Solange sie lieber über Obergrenzen diskutieren und sich gegenseitig blockieren, dürfen sie sich nicht wundern, wenn die Menschen einfach „die anderen“ wählen.

Und mal ehrlich: Wer den Menschen keine echten Lösungen mehr bietet, hat irgendwann selbst Schuld, wenn einfache Parolen gewinnen. Fragt sich nur, wie lange wir uns das Chaos leisten können.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und stellt keine rechtlich bindenden Aussagen dar. Die dargestellten Ansichten dienen ausschließlich der Information und Diskussion. Die verwendeten Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen. Trotz sorgfältiger Prüfung wird keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf die alleinige Wahrheit und ist im Sinne der Meinungs- und Informationsfreiheit zu verstehen.

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