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Organspende: Der geheime Horrorfilm, den nur Verschwörungstheoretiker sehen

Es wird wild spekuliert, dass Organspendeausweise uns zu „lebenden Ersatzteillagern“ machen sollen – eine Verschwörungstheorie, die durch nichts belegt ist.

Ja, Organspende: Das ist eines dieser Themen, das wie ein Magnet für Verschwörungstheorien wirkt. Menschen, die nach einem Verkehrsunfall oder einem Schlaganfall dringend ein Spenderorgan benötigen, scheinen für manche nur eine Nebensache zu sein. Viel spannender finden es einige, Horrorszenarien zu stricken: Organspendeausweis unterschreiben? „Lebendig ausgeschlachtet“ werden! Hirntot erklärt? „Schmerzhaft zersägt!“ – und das alles angeblich ohne Narkose. Dass dies absolut nichts mit der Realität zu tun hat, ist für Verschwörungsgläubige natürlich nebensächlich.

Der Mythos: „Lebendig ausgeschlachtet“

Erstmal: Gehirntod ist eine unmissverständliche, medizinisch exakt definierte Diagnose. Ein Mensch, der für hirntot erklärt wird, hat keinen einzigen Hirnreflex mehr und kann sich nicht „wehren“ oder Schmerzen empfinden. Tatsächlich kann dieser Zustand nur nach einem ausführlichen, extrem strikten Prüfverfahren festgestellt werden, das von mindestens zwei unabhängigen Spezialisten durchgeführt wird. Also nix da mit „mal eben jemanden für hirntot erklären“ – dafür sind die Vorgaben viel zu streng. Aber wer kümmert sich schon um Fakten, wenn sich Mythen doch so schön in die Welt posaunen lassen?

Und was ist das mit dem „Entnehmen der Organe ohne Narkose“? Das ist an Absurdität kaum zu überbieten. Wenn ein Mensch hirntot ist, hat er keinerlei Bewusstsein und keine Empfindungen mehr. Die Nervenbahnen sind tot, das Gehirn funktionsunfähig – der Mensch ist tatsächlich verstorben. Ein medizinisches Team steht natürlich bereit, um für eine erfolgreiche Organspende das Herz-Kreislauf-System des Körpers kurzzeitig am Laufen zu halten. Doch das hat nichts mit „Wachheit“ oder „Schmerz“ zu tun.

Corona und der angebliche Missbrauch von Patienten

Und jetzt wird’s endgültig wild: Die Theorie, dass während Corona unzählige Menschen ins Koma versetzt wurden, nur um sie „zu ernten“, setzt dem Ganzen die Krone auf. Angeblich sollten hier Patienten absichtlich für hirntot erklärt worden sein, um an ihre Organe zu kommen. Und das alles – so will man uns weismachen – wäre dann mit Corona gerechtfertigt worden. Klingt wie aus einem Horrorfilm? Ist es auch. Und nicht mal ein guter! Denn natürlich ist das purer Unsinn, für den es keinen einzigen Beweis gibt.

Im Gegenteil: Während der Pandemie wurde im Gegenteil die Anzahl an Organspenden weltweit durch Lockdowns und medizinische Notstände deutlich reduziert. Operationen wurden aufgeschoben, Ressourcen knapp – und nicht etwa Menschen massenweise „ausgeschlachtet“.

Was steckt wirklich dahinter?

Die Wahrheit ist simpel, und ja, sie klingt nicht so aufregend wie die Theorien der Verschwörungsphantasten: Organspende rettet Leben. Jedes Jahr warten Tausende Menschen vergeblich auf ein neues Herz, eine Niere oder eine Leber, die ihnen eine echte zweite Chance bietet. Kein Arzt und keine Klinik würde das ethische und rechtliche Risiko eingehen, Menschen „einfach so“ für hirntot zu erklären. Die Folgen wären ruinös, der Vertrauensverlust enorm.

Fazit: Realität statt Horrorfilm

Am Ende bleibt die Frage: Warum glauben Menschen an solche makabren Geschichten? Die Antwort liegt wohl in der Faszination für das Mysteriöse und der Verweigerung, den medizinischen Realitäten ins Auge zu blicken. Wer aber wirklich etwas Gutes tun will, kann das mit einem Organspendeausweis tun und dabei wissen: Die Fakten sprechen gegen die Mythen. Jeder einzelne Hirntote ist jemand, der unwiederbringlich verloren ist – und dessen Organe anderen Menschen das Leben retten könnten.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und stellt keine rechtlich bindenden Aussagen dar. Die dargestellten Ansichten dienen ausschließlich der Information und Diskussion. Die verwendeten Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen. Trotz sorgfältiger Prüfung wird keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf die alleinige Wahrheit und ist im Sinne der Meinungs- und Informationsfreiheit zu verstehen.

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