AfD kapert den Wahlkampf: Wie die Partei mit schmutzigen Tricks Wähler*innen täuscht
Von wegen "Alternative": Wie die AfD ihre Ideenlosigkeit mit irreführender Propaganda überspielt und dabei an der Grenze zur Illegalität balanciert. Das berichtet T-Online (Si apre in una nuova finestra).
Die AfD hat sich mal wieder selbst übertroffen – und nicht im positiven Sinne. Statt mit Inhalten zu punkten, setzt die Partei im Bundestagswahlkampf auf eine Strategie, die irgendwo zwischen Täuschung und Rechtsverstoß angesiedelt ist. "Anti-Werbung" nennt sich der neuste Schachzug, mit dem die Partei gezielt Google-Anzeigen und andere Online-Werbeplätze kapert, um die Kampagnen ihrer politischen Konkurrenz zu sabotieren. Klingt dreist? Ist es auch.
So funktioniert der Täuschungs-Trick der AfD
Der AfD-Abgeordnete Sebastian Münzenmaier, offensichtlich sehr stolz auf diese „geniale“ Idee, erklärte kürzlich in einem Online-Chat, wie die Strategie funktioniert. Die Partei sucht gezielt nach Themen und Schlagworten, die andere Parteien im Wahlkampf nutzen – und schaltet dort Anzeigen, die wie Inhalte der Konkurrenz wirken, aber in Wahrheit AfD-Propaganda verbreiten. Wer etwa nach dem „FDP Dreikönigstreffen“ googelte, bekam eine Anzeige, die groß „FDP Dreikönigstreffen“ versprach, aber dann den Satz „Die FDP ist rückgratlos – Zeit für Deutschland“ nachlegte. Raffiniert? Vielleicht. Ehrlich? Nicht mal im Ansatz. Siehe Bluesky (Si apre in una nuova finestra)
Das Ziel ist klar: Wähler*innen sollen denken, sie landen bei der FDP, den Grünen oder anderen Parteien, und stattdessen wird ihnen AfD-Propaganda untergejubelt. Eine Strategie, die laut Experten wie Jonas Kahl, Fachanwalt für Medienrecht, nicht nur unethisch, sondern auch rechtlich bedenklich ist. Marken- und Namensrechtsverletzungen, Google-Richtlinienverstöße – die Liste möglicher Rechtsbrüche ist lang. Aber was interessiert die AfD schon Gesetze, wenn es um Stimmenfang geht?
"Irreführend, aber gerissen": Was steckt dahinter?
Die Idee dieser „Anti-Werbung“ ist nichts Neues – zumindest nicht in der Wirtschaft. Große Unternehmen nutzen „Brandbidding“, um sich gegenseitig Kunden abzujagen. Die AfD hat diese Strategie jetzt einfach auf den Wahlkampf übertragen. Doch hier kommt ein Problem: Im Wettbewerb zwischen Parteien gibt es keine klaren Regeln gegen unlauteren Wettbewerb. Hier klafft ein gesetzliches Loch, das die AfD eiskalt ausnutzt.
Experten wie Pia Lamberty vom CeMAS warnen: „Diese Strategie erreicht auch politisch weniger interessierte Menschen und hat damit einen größeren Einfluss.“ Sie sieht darin einen Angriff auf die demokratische Debattenkultur. Und während die AfD mit dreckigen Tricks spielt, stehen die demokratischen Parteien ratlos da. Fairness? Die gibt’s bei den selbsternannten "Patrioten" offenbar nur, wenn sie den eigenen Vorteil bringt.
Der Preis der Täuschung
Die FDP ist nur ein Beispiel für die Angriffe der AfD. Ob YouTube, Onlinespiele oder Zeitungsseiten – die Partei plant, ihre Fake-Kampagnen überall auszurollen. Ziel ist es, den Wähler*innen möglichst überall ihre Desinformation aufzuzwingen. Der Trick funktioniert: Viele Menschen lesen nur Überschriften und klicken nichtsahnend auf die Anzeigen, die AfD-Inhalte verbreiten. Eine perfide Strategie, die demokratische Prozesse untergräbt.
Doch es gibt Hoffnung: Laut Jonas Kahl könnte Google solche Anzeigen verbieten, wenn sie ihre eigenen Richtlinien konsequent durchsetzen. Außerdem könnten betroffene Parteien rechtliche Schritte einleiten. Aber selbst das wäre im Wahlkampf oft zu spät – denn wie Kahl treffend sagt: „Bei kurzfristig geschalteter Werbung braucht juristisches Vorgehen zu lange.“
Fazit: AfD – Alternativlos schmutzig?
Die AfD zeigt einmal mehr, dass sie kein Interesse an demokratischer Fairness hat. Statt Lösungen für die echten Probleme des Landes zu präsentieren, betreibt sie billige Trittbrettfahrerei und streut Desinformation, um politisch zu profitieren. Ist das die „Alternative“, die Deutschland braucht? Wohl kaum. Vielleicht sollte sich die Partei mal auf Inhalte konzentrieren, statt die Wahlkampfideen anderer zu klauen – aber dafür bräuchte sie ja erst mal welche.
Demokratie lebt von fairen Prozessen und ehrlichen Debatten. Die AfD jedoch zeigt mit ihren Tricks, dass sie von beidem nicht viel hält. Bleibt nur eine Frage: Wie tief kann man eigentlich noch sinken?
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