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Liederschreibtour 2024 – Hinreise


Kaum zu glauben, dass es endlich los geht! Nachdem ich erfolgreich den Regionalverkehr der Deutschen Bahn überlebt habe – was mit Zugausfällen, kaputten Fahrstühlen und gestressten Mitfahrenden wahrlich nicht die entspannteste Etappe der Reise war - durfte ich noch 12km durch das schöne Rostock radeln, und die Tour offiziell mit dem Weg zur Fähre zu beginnen. Am Fährhafen angekommen, fühlte ich mich etwas tollkühn, als kleines Zweirad zwischen den großen Lkw, Wohnwagen und Autos dem Labyrinth aus Spuren zu folgen, um dann hoffend und bangend den richtigen Weg zur richtigen Fähre zu finden. Es war das erste Mal, dass ich nicht als Fußgängerin, sondern mit Fahrrad die Fähre benutzt habe. Neben der Sorge, es mit meinem Gefährt samt Gepäck nicht die Brücke rauf zu schaffen und vor aller Augen erst in Zeitlupe ein paar Meter rückwärts zu rollen, um dann kopfüber ins Hafenbecken zu fallen, beschäftigte mich vor allem die Frage, ob ich meine Reisegitarre unbeaufsichtigt und ganz alleine über Nacht im Bauch des Schiffes lassen könnte. Nachdem das Rad geparkt war – trocken und ohne fragwürdige Stunteinlagen meinerseits - stiefelte ich mit Gitarre und Schlafequippment die Treppen hoch, auf der Suche nach einem Platz zum Nächtigen. Ich weiß nicht, warum, aber jedes Mal, wenn ich die Fähre nehme, überkommt mich eine Form der Amnesie, die dazu führt, dass ich nicht mehr weiß, auf welchem Deck ich angekommen bin und auf welches ich zum Verlassen wieder hin muss, sodass ich dann morgens um 5:30 immer im dröhnenden Schiffsbauch durch die Gegend irre, auf der Suche nach dem richtigen Ausgang – und natürlich absolut gewiss, dass ich ihn nicht finden werde und die Fähre wieder ablegt, ohne mich rausgelassen zu haben... Damit mir das erspart bleibt, fotografiere ich mittlerweile immer die Deckinfo. Oben angekommen, schlug ich mein Nachtlager zwischen Mülleimer und Schwingtür auf, bereit, ein paar Stunden Ruhe zu finden, bevor die Tour so richtig losging.

(1) Fahrrad und ich warten geduldig auf die Regio. Im Hintergrund das Wahrzeichen Elstals, der Wasserturm.


(2) Blick auf die Skyline Rostocks – die Tour empfängt mich mit schönstem Blick über eine ruhige, sommermüde See.


(3) Warten auf das Boarding. Neben mir lange Schlangen mit Autos, gefüllt mit urlaubsreifen Menschen.


(4) Navigationshilfe. Hat funktioniert – bin wieder vom Schiff runtergekommen. Trocken :-)