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S(i)eems GREAT to me: Meine Tipps für Sie (Nr. 2/23)

Wieso kamen eigentlich gerade die eleganten, modebewussten Franzosen auf die Idee mit den fragilen Blätterteigteilchen zum Frühstück ? Denke ich Café au lait schlürfend und blicke auf meinen von Croissantkrümeln bedeckten Kord-Jumpsuit. Überall Gebäckflakes. Und dann Hagelkörner, mit denen ein Wolkenbruch die Auszeit im Hamburger „par ici! (Si apre in una nuova finestra)“ beendet. Flucht ins Büro und rasch zurück zu Ihren April-Tipps von mir.

Das Büffet ist eröffnet! So jedenfalls verstehe ich diesen Bonus-Newsletter für Sie, liebe Abonnenten. Ein kunterbunt-köstliches Potpourri aus Empfehlungen – vom Kulturgenuss über food for thought bis zum Konsumgut. Sie haben Ideen für mich und die Community? Schreiben Sie mir an: luxusprobleme@luckyincmedia.com (Si apre in una nuova finestra). Und jetzt viel Spaß beim Stöbern durch mein April-Sammelsurium. Wir lesen uns am 12. Mai wieder. Toll, dass Sie dabei sind! 

Bleiben Sie gesund und neugierig – Ihr Siems Luckwaldt

Kopfkino

Zunächst und zur Abwechslung keine Empfehlung, sondern das Bekenntnis einer Kapitulation. Ich habe es wirklich versucht mit „Der Distelfink“ von Donna Tartt. Mehrfach, seit der Weltbestseller 2013 veröffentlicht wurde. Einmal im Jahr drückte ich „Play“ in meiner Audible-Bibliothek, zuletzt vor einigen Wochen, und lauschte der Geschichte von Theo Decker. Einem Teenager, der seine Mutter bei einer Explosion in einem Kunstmuseum verliert und mit nur dem kleinen Gemälde des titelgebenden Vögelchens im Arm sein Leben als Quasi-Waise beginnt. Pendelnd zwischen den Salons der New Yorker High Society, dem staubigen Antiquitätenladen, in dem er arbeitet, und der Unterwelt der Metropole, in die er allmählich hinabgleitet.

Klingt spannend, wollen Sie sagen, stimmt’s? Und es würde mich freuen, wenn Sie es weiter als ich durch die zähe Wortmasse schaffen, die Tartt da auf über 700 Seiten bzw. zig Hörstunden lang ausrollt. Für mich blieben die Figuren und Orte jedoch so unnahbar und artifiziell wie Homestorys in der „AD“. Schwelgerisch und sündhaft teuer ausstaffiert, voller selbstverliebter Bohème-Floskeln eingeweihter Kreise – und dennoch erstaunlich blutleer und kaum fesselnd. Woran das liegt und warum auch die Verfilmung mit Nicole Kidman und Ansel Elgort kaum besser ist, hat Constance Grady vor einiger Zeit for Vox (Si apre in una nuova finestra) aufgeschrieben. Beruhigend, dass ich mit dieser Reaktion nicht allein bin.

Am Schluss der rund 90 Minuten, die ich das eitle Geschwafel aushielt, musste ich an „No. 5“ von Chanel denken. Eines der meistverkauften Parfüms aller Zeiten und zugleich, so hört man immer wieder, einer der am wenigsten aufgebrauchten Flakons. Vermutlich, weil Männer beim Schenken auf Nummer Sicher gehen wollen, egal, ob die Partnerin mit der Komposition etwas anfangen kann oder sie ihrem Wohlgeruchprofil entspricht. So wie auch „The Goldfinch“ lange Zeit auf keinem Gabentisch fehlen durfte ... Wie ist es Ihnen ergangen mit dem Finken-Schinken?

Mit der durch den Abbruch des Tartt'schen Epos gewonnene Zeit habe ich nacheinander zwei wunderbare beach reads verschlungen: „Der Tausch“ von Julie Clark und „The Vacation“ von John Marrs (aktuell keine Übersetzung verfügbar). Im ersten Buch treffen sich zwei Frauen zufällig am Flughafen, die beide aus ihrem bisherigen Leben fliehen wollen – aus völlig unterschiedlichen Gründen. Kurzerhand entscheiden sie, in die Rolle der jeweils anderen zu schlüpfen, um ihr Verschwinden zu perfektionieren. Ein Ticket-Tausch mit ungeahnt fatalen Folgen. Mehr darf ich nicht verraten, nur, dass ich viel Spaß an den Handlungshaken hatte, die Clark wieder und wieder schlägt. Perfekt für die Reiselektüre.

Wie auch die zweite Empfehlung, die gleich direkt in einem Backpacker-Hostel am Strand von L.A. spielt. Dorthin hat es acht einander Fremde (Touristen? Aussteiger? Polizeilich Gesuchte?) verschlagen, die nach einem Neustart lechzen. In der schrabbeligen Herberge finden sie in der Tat eine Art Ersatzfamilie und vermeintlich die nötige Verschwiegenheit. Doch egal wie weit man seiner früheren Existenz auch davon jettet, mit leichtem Gepäck und Sand in den Sandalen, die Vergangenheit lässt sich nicht abhängen. Mit leichter Feder und liebevollen Skizzen erweckt Marrs seine vielen schrägen Figuren zum Leben und das idyllische Setting tut sein übriges, sofortige Ferienlaune und Durst auf einen „Frozen Strawberry Daiquiri (Si apre in una nuova finestra)“ aufkommen zu lassen. Cheers.

Wohlklang

Als Kind der Achtziger und Teenager der 90s bin ich Gaming-mäßig mit dem Commodore C64, dem Nintendo Entertainment System und den ersten 386er-PCs aufgewachsen. Nicht zu vergessen: der damals noch recht klobige Gameboy. Ein Wunderding mit monochromer Punktgrafik, knarziger Dudelmusik und kleinen grauen Softwarekassetten zum Einschub auf der Rückseite. Darauf ließ ich über Jahre kleine putzige Klempner auf Schildkröten springen oder durch Röhren in Bonuslevel plumpsen und verstaute tonnenweise bunte Klötzchen zu kompletten Reihen – in „Tetris“. Ein Spiel, so genial und süchtig machend wie stupide.

Die erstaunliche, Kontinente und politische Systeme übergreifende Erfolgsstory dahinter hat Apple TV (Si apre in una nuova finestra) gerade mit Taron Egerton in der Hauptrolle verfilmt. Zeit zum Anschauen hatte ich noch nicht, dafür läuft der fantastische Retro-Soundtrack dazu pausenlos in meinen Bluetooth-Stöpseln. Neben der Originalmusik samt russischer Chöre aus dem Quaderpuzzle sind darauf die Pet Shop Boys zu hören, die Sängerin Polina (Si apre in una nuova finestra) und der japanische Künstler ReN (Si apre in una nuova finestra).

Und seine Version des Bonnie-Tyler-Hits „Holding Out For A Hero (Si apre in una nuova finestra)“ hat mich total geflasht. Wegen seiner jugendlichen Interpretation dieser Arena-Hymne, den clever eingemixten Videogame-Sounds und weil man sich nicht ständig Sorgen um Miss Tylers Stimmbänder machen muss. Ebenfalls zu empfehlen, allein schon wegen des Titles: ReNs letztes Album „ReNBRANDT (Si apre in una nuova finestra)“. Meine Anspieltipps: „Rainbow (feat. Taka“), „City Lights“ und „One Last Try (feat. Maisie Peters)“.

Gaumenschmaus

Dem Instagram-Kanal der Marke Food 52 (Si apre in una nuova finestra) folge ich schon einige Zeit. Nicht weil ich ständig auf der Suche nach neuen Rezepten oder Cuisine-Kniffen bin, denn ich koche zwar nahezu jeden Tag, bloß eher wie meine Mutter früher: Weil halt was auf den Tisch muss, nicht, weil man die stundenlang geschmorte Deichlammschulter endlich vor glitzernden Gästeaugen servieren will. Die (Hobby-)Köche von Food 52 (Si apre in una nuova finestra) sind einfach so mitreißend enthusiastisch, angenehm divers gecastet und die Locations voller Persönlichkeit statt bloß klinisch-minimalistischer Interieurs. Ein Muss ist definitiv die Cocktails-Serie von John deBary (Si apre in una nuova finestra), der größte Expertise mit erfrischender Flamboyanz mixt. Ruhig mal reinschauen in seine Videos zu den DrinksBallzooka (Si apre in una nuova finestra)“ und „Penicillin (Si apre in una nuova finestra) .

Worüber ich kürzlich stolperte war aber ein Gericht, dass der Koch James Park für seine koreanischen Eltern zubereitete, als die ihn in New York besuchten. Eine himmlische Kreuzung von Spaghetti alla Carbonara mit herzhafter Ramen-Suppe und blanchiertem Brokkoli (Si apre in una nuova finestra). Unbedingt mal ausprobieren, oder macht Sie das Foto oben nicht schon ganz hungrig? Sehr sweet auch, was Park im Begleittext schreibt: „Es passiert so viel mit uns, wenn wir uns von dem entfernt haben, was uns ein Wohlgefühl vermittelt. Wir vergessen die kleinen Dinge, die unsere Seele braucht. Wann immer ich mich in der Küche zu sehr anstrenge oder ein Rezept arg verkopfe, denke ich ab sofort an die bescheidene Schüssel mit einfachen Brokkoli-Spaghetti und wie ich sie für die Menschen zubereitete, die ich am meisten liebe.“ Hach, schön!

Bewegtbild

Ich bin überhaupt kein Fantasy-Fan, verliere mich als Erwachsener mittlerweile extrem selten in die Welten von J. R. R. Tolkien, Wolfgang Hohlbein, George R. R. Martin oder Anti-Trans-Aktivistin J. K. Rowling. Früher mal, schon damals jedoch ohne Verve. Insofern war es ein ziemliches Wagnis, als ich eines Abends „Shadow & Bone“ aus dem Netflix-Sortiment zog und zu meiner definitiv besseren Hälfte sagte: „Wir wagen das jetzt .“ Mehr Experimente im Leben usw. Wenige Minuten später war ich extremst angetan: von dem hohen Produktionsniveau was Ausstattung, Kostüme, Effekte, Ausleuchtung und Dramaturgie betrifft. Von den Dialogen, die jeder Figur ein eigenes Vokabular zugestanden – und von dem auf den Punkt gecasteten Ensemble, voller echter Typen (Jesper (Si apre in una nuova finestra)!). Verschmolzen mit ihrer Rolle und mit großartiger Chemie miteinander vor der Kamera.

Worum es geht? Parallel zu den von mir nicht gelesenen Büchern von Leigh Bardugo (Si apre in una nuova finestra) wird die Geschichte einer durch eine gigantische Wolkenwand geteilten Welt erzählt. Und die jener Sonnenkriegerin, die den düsteren Vorhang mit ihrem Licht zerreißen könnte, sowie jenen, die ihr dabei helfen oder genau das verhindern wollen. So mal rasch auf einem Bierdeckel skizziert. In Wahrheit wären die Storydetails eine eigene Serie von Newslettern wert. Das Beste ist bei „Shadow & Bone“, dass man auch ohne jeden Stammbaumast zu kennen, jedes Supertalent und alle Intrigen mental parat zu haben einen sehr unterhaltsamen Abend vor Fernseher oder iPad verbringen kann. Daumen hoch.

Als Kontrastprogramm gucken mein Liebster und ich ab und an eine Folge der herrlichen Comedyserie „Girls 5 Eva“ („... because 4ever’s too short“). Darin treffen sich die Mitglieder einer in den Nineties leidlich erfolgreichen Girlgroup rund 30 Jahre später wieder, weil ein Rapper einen ihrer wenigen Hits sampeln möchte. Und plötzlich scheint für das One-Hit-Wonder-Quartett, alle längst in bürgerlichen Berufen untergetaucht, ein Comeback greifbar. Oder nicht, oder wie?

Wie man schon im Trailer zu Staffel 1 (Si apre in una nuova finestra) sehen kann, lebt das Konzept vom messerscharfen, ungemein lustigen Drehbuch, den exakt im Stil der 90er-Popära geschriebenen Originalsongs (die Begleitalben gibts auf Spotify oder Apple Music (Si apre in una nuova finestra)) und dem musikalischen wie komödiantischen Talent der Hauptdarstellerinnen: Grammy-Gewinnerin Sara Bareilles (Si apre in una nuova finestra), Tony-Preisträgerin Renée Elise Goldsberry (Si apre in una nuova finestra), Comedy-Veteranin Paula Pell (Si apre in una nuova finestra) und Multitalent Busy Philipps (Si apre in una nuova finestra). Die bald auf Netflix startende Season 3 (Si apre in una nuova finestra) haben die Damen sich redlich verdient. Gag für Gag, Note für Note.

Denkanregung

Digital, phygital, ganz egal? Zu diesen und anderen Aspekten des Erlebnisses namens „Marke“ hat Joachim Baan (Si apre in una nuova finestra) viele kluge und inspirierende Ansichten. Der Kreativdirektor von Atelier Munro (Si apre in una nuova finestra) und Partner der legendären Jeans-Boutique Tenue de Nîmes (Si apre in una nuova finestra) war kürzlich im Mode-Popkultur-Podcast Blamo! (Si apre in una nuova finestra) zu Gast. Ruhig mal reinhören und Notizen machen.

Ob Mode oder Mobilität, Pflege oder Tierwohl: Alte Modelle begehren auf, neue werden im Regen stehen gelassen oder als zu „radikal“ abgelehnt. Es folgen Reförmchen statt Revolutiönchen und plapperige Vereinsmeierei statt Restart. Die Seite Neue Narrative (Si apre in una nuova finestra) macht da nicht mit. Einst bloß ein Magazin ohne Chefredakteur (hier (Si apre in una nuova finestra) ist beschrieben, wie das – gut – geht), jetzt ein Verlag in Verantwortungseigentum (Si apre in una nuova finestra) und mit progressivem Sendungsbewusstsein. Meine Lesetipps: „Wie sollen wir arbeiten? (Si apre in una nuova finestra)“, „Warum Introvertierte mehr Anerkennung verdienen (Si apre in una nuova finestra)“ und „Toxic Positivity: Wenn der Optimismus grausam wird (Si apre in una nuova finestra)“.

Und dann noch dies: „Top 20 unter 20“, „Top 6 unter 65“, „Die dümmsten Bauern mit den dicksten Kartoffeln“ ... Rankings wie diese sorgen für LinkedIn-Beifall, Neid bei der Konkurrenz und Achselzucken bei 99,99 Prozent der Bevölkerung. Bloß, legt der Ex-Hedgefond-Manager und Uni-Professor Patrick Boyel in diesem YouTube-Video (Si apre in una nuova finestra) über die Top-Listen des Magazins „Forbes“ nahe: Mit nachhaltig erfolgreichen Gründerkarrieren oder gar Gesetzestreue haben diese beneidenswerten Positionen eben nicht immer etwas zu tun.

So hievten „Forbes“ und zig andere Titel nicht nur Elizabeth Holmes (Si apre in una nuova finestra) oder Sam Bankman-Fried (Si apre in una nuova finestra) ganz nach oben aufs Podest, sondern zudem etliche weniger bekannte fraudster und deren zweifelhafte Unternehmen. Wie sorgfältig werden diese Ehrenplätze vergeben, wie viel Background-Recherche wird betrieben, wie viel Finanz-Forensik? Und: Gibt es ein Eigeninteresse der Listen-Initiatoren und ihrer Netzwerke am Hochjubeln der scheinbaren Überflieger, ihrer Marken und Aktien? Beispielsweise zwecks temporärer Kursgewinne? Seine Antwort wird Sie (nicht) überraschen, seine Analyse aber vielleicht einige Zusammenhänge erhellen.

Kaufanreiz

Ich mache es kurz, wobei es um ein eher langes Kleidungsstück geht, den Overall oder onesie oder Jumpsuit. Egal wie man ihn nennt, ich bin ein Neu-Fan. Gut, Jeanslatzhosen trug ich schon mal ein paar Sommer auf dem Gymnasium, wie so manch anderes schräges Outfit. Aber danach hatte ich mich ohne Ausnahme der Teilung zwischen Klamotte für obenrum und untenrum unterworfen. Bis ich bei Asos einen nachtblauen Kordoverall sah, der seitdem auf Bahn- oder Flugreisen, auf manchem Termin und im Homeoffice mein absoluter Favorit ist. Vielleicht eine Art Rückbesinnung zum Strampler. Mir Wurscht.

Für den Sommerurlaub in Sizilien, wo Kord vermutlich nur bei akutem Schüttelfrost eine kluge Wahl wäre, habe ich nun nachgelegt und einen kurzärmeligen Jeansoverall von Lee geordert. Ja, online, der stationäre Einzelhandel möge mich schelten. Klasse, das Teil. Nur bin ich bereits wieder verliebt in ein anderes, vermutlich bereits ausverkauftes special piece aus einer Kollabo (grässliches Wort) von Lee Jeans (Si apre in una nuova finestra) und dem von der Herrenmode-Historie zehrenden Label The Brooklyn Circus (Si apre in una nuova finestra). Genau mein Lieblingsgrün, dazu mit langem Arm und Workwear-Details. Aber: Schlappe 300 Euro sind halt gerade nicht drin. Mal schauen, ob ich mich bis zum nächsten Sale an dieses Fundstück erinnere. Männer, tragt mehr Overalls, ihr verpasst was!

Zwerchfellkrampf

„Wenn meine Eltern mich so ernährt hätten, wie ich mich selbst heute, hätten sie damals umgehend das Sorgerecht verloren.“ (US-Komiker Hari Kondabolu (Si apre in una nuova finestra))

„Amerika hat im nächsten Jahr die Wahl: Zwischen einem Kandidaten im 80. Lebensjahr und einem, dem 80 Jahre bis lebenslänglich drohen.“ (gehört in „The Daily Show (Si apre in una nuova finestra)“)

Quittung bitte

1 Stern bei Yelp: ... verdient diese neue Diesel-Kampagne (ich habe ein verhältnismäßig nüchternes Motiv ausgewählt, weitere gibt es hier (Si apre in una nuova finestra)), die vermutlich ein positives Signal für Diversität setzen möchte. Stattdessen aber – in meinen Augen wenigstens – die Verschiedenheit der gezeigten Menschen in Inszenierung und Garderobe zur „Freak Show“ stilisiert, wie wir sie einst von Fotograf David LaChapelle (Si apre in una nuova finestra) kannten. Sicher alles gut gemeint, in der aktuell wieder mal weltweit aufgeheizten Stimmung gegen die LGBTQIA+ Gemeinde braucht es aber vielleicht weniger einen Mode-Zirkus als verlässliche, lautstarke politische Rückendeckung. Exzentrik und Selbstentfaltung sind absolut cool, bloß muss damit immer Ware verkloppt werden?

Extra-Trinkgeld: ... gibt es für das Wiederentdecken von dem, was einem früher Spaß gemacht hat! Völlig Schnuppe, ob es nach landläufiger Meinung in die aktuelle Lebensphase passt oder nicht. Das braucht ja nicht gleich mit dem halb so alten blonden Geliebten im Porsche-Cabrio und zu knappen Speedos bei eingezogenem Schmerbauch im Beach Club zu enden. Wobei, hey, nicht mein Platz, darüber zu urteilen. Aber, wie meine Psychologin gern sagt, keine Lebensphase ist je wirklich abgeschlossen, auf ewig zugeklappt wie ein Buch hoch oben im Regal. Alle Bände des irdischen Daseins sind immer leicht geöffnet, manchmal flattern die Seiten darin im Wind, manchmal öffnet sich ein vergessen geglaubtes Kapitel. Weil wir uns zwar ständig verändern, aber eben nicht nur vorwärts, ins Neue, Unbekannte hinein. Sondern eben auch merken, was wir vernachlässigt, uns versagt oder zu früh abgehakt haben.

Eine gute Frage aus der Therapiestunde, die zu einem hilfreichen trip down memory lane inspirieren könnte, ist: Wann waren Sie in Ihrem Leben so richtig und rundum glücklich? Wer dann genauer überlegt, wo, wie, warum, was, mit wem und so weiter, der hat die ersten Anhaltspunkte dafür, was es sich lohnt, neu zu entdecken und ins eigene Jetzt zu integrieren. Was ich mir notiert habe? Dass ich genug „brav“ gewesen bin in meinen 45 Jahren. Dass ich weniger Vollkasko und mehr Abenteuer will. Und dass ich baldmöglichst noch mal ein Konzert geben möchte, wie damals, als ich mit einem kleinen Pop-Reigen Hamburg „Adieu“ und München „Servus“ sagte. Stay tuned.

Bild schön!

Zum Dahinschmelzen sind diese Schokoroben aus der Pâtisserie des Dior-HQ 30 Montaigne (Si apre in una nuova finestra) in Paris. Schon der legendäre Christian soll eine Naschkatze gewesen sein. Da macht es doch Sinn, die Kleider-Silhouetten von „Junon“ (Si apre in una nuova finestra) und „Tourbillon“ (Si apre in una nuova finestra) in Vollmilch und Zartbitter zu gießen. Auch die „Bar“-Jacke (Si apre in una nuova finestra)gehört zum Sortiment, das jeweils bis zu ein Jahr haltbar sein soll. Als wenn Süßes bei uns daheim so lange überleben würde. Fragen Sie mal die Keinohr-Schmunzelhasen ...

Ein Hinweis zum Schluss: Alle Empfehlungen, die ich in diesem Newsletter mit Ihnen teile, liebe Abonnenten, sind ganz persönliche und daher hochgradig subjektive Tipps. Als solche verstehen sie sich natürlich nicht als fachlicher (Experten-)Rat in irgendeiner Form, sondern haben rein unterhaltenden Charakter. Außerdem mache ich mir durch die Verlinkung weder die auf den jeweiligen Websites ausgedrückten Fakten und/oder Meinungen zu eigen, noch stehe ich in irgendeiner Geschäftsbeziehung zu Anbietern oder Machern. Für diese Unabhängigkeit zahlen Sie schließlich freundlicherweise mit Ihrem Monats- oder Jahresbeitrag. Vielen Dank, dass ich so mehr (Gedanken-)Freiheit genieße als im traditionellen Mediengeschäft. Ich hoffe, mit jeder Ausgabe der LuxusProbleme profitieren auch Sie davon bestmöglich.

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