Das Ja(hr) der Entscheidungen…
Es erscheint so einfach. Es sind nur zwei Worte: Ja oder Nein. Und schon ist eine Entscheidung gefallen. Zum Beispiel die Entscheidung für die LösungsRAUM Impulse: Ja oder Nein? Das Mittagessen: Nudeln, Ja oder Nein?
Sie schütteln den Kopf? Sie meinen Entscheidungen sind manchmal gar nicht so einfach?
Stimmt. Es gibt so viele Fragen, die wir vor einer Entscheidung versuchen abzuwägen:
Welche Konsequenz hat die Entscheidung für mich, emotional, in der Beziehung, finanziell, in Bezug auf Sicherheit, etc.?
Wie beurteilen andere (die für mich wichtig sind, wie z.B. Partner, Familie, Konkurrenten, Kollegen, Chef, Nachbarn etc.) meine Entscheidung?
Welche nächste Unsicherheit bringt diese Entscheidung?
Was ist wenn ich mich doch falsch entscheide, wie komme ich dann wieder raus?
Öffnet die Entscheidung Türen oder schließt sie welche, die ich noch brauche?
Und trotzdem sind Sie jeden Tag gefordert, Entscheidungen zu treffen und nicht nur im Hinblick auf was ziehe ich an, was esse ich zu Mittag, sondern auch welche Aufgabe mache ich zuerst, welche mache ich gar nicht, was sage ich, was sage ich nicht…
Wenn Sie Ja zu etwas sagen, dann ist das erstmal gar nicht so schwer, denn es ist eine positive Rückmeldung. Sie nehmen etwas an, eine Aufgabe, eine Herausforderung oder sie bieten Hilfe an und sagen Ja zu Unterstützung. Das hören Menschen in Ihrem Umfeld gerne, denn meist bedeutet es, dass Sie “Wünsche” oder “Forderungen” erfüllen. Es ist keine Überzeugung, Diskussion oder Auseinandersetzung nötig. Doch was ist, wenn Sie “Nein” sagen?
Neulich ging es im Coaching um “Nein-Sagen”. Für viele ist “Nein-Sagen” schwierig, weil es Ablehnung bedeutet und es ist nicht klar, welche Konsequenz dieses Nein auf den unterschiedlichen Ebenen haben wird. Um diese Unklarheit zu reduzieren beginnt unser Verstand, Szenarien der Konsequenzen zu entwickeln. Diese Schreckensszenarien sind jedoch emotional und nicht sachlich fundiert. Wir setzen uns also nicht hin und leiten die Konsequenzen eines “Neins” sachlich ab, sondern wir basieren die Szenarien auf emotionalen Glaubenssätzen.
Die komplexe und schnelllebige Arbeitswelt fordert dennoch von uns, dass wir schnelle und gute Entscheidungen fällen und, dass wir uns abgrenzen und Klarheit schaffen. Wir wissen, dass wir nicht auf “allen Hochzeiten” tanzen können und dennoch suggerieren wir uns selbst, dass wir das müssen.
Für 2024 und eigentlich für jedes Jahr, jeden Monat, jeden Tag und jede Stunde bedeutet das, dass wir bewußt abwägen müssen, eigene Klarheit brauchen und diese Klarheit kommunizieren.
Ich höre Sie schon fragen: Wie soll das gelingen? Ich kann doch nicht einfach “Nein” sagen. Und ob Sie das können. Und hier kommt, wie:
Schaffen Sie sich erstmal Klarheit für sich selbst. Wo liegt Ihr Fokus (und warum)? Was sind Ihre 5 Big Rocks (wer mehr über das Konzept lesen möchte, findet es bei Stephen R. Covey), auf die Sie sich konzentrieren wollen, um Ihren Mehrwert abliefern und Ziele für den gemeinsamen Erfolg abliefern zu können?
Überlegen Sie welche anderen Themen immer wieder auftauchen und welche Rolle diese für Ihren Mehrwert spielen. Was sind die Kieselsteine, die auch noch ins Glas fallen?
Denken Sie darüber nach, welcher Sand (Unvorhergesehenes, Ungeplantes) Sie von Ihrem Fokus ablenken kann und welche Auswirkung das auf Ihre Big Rocks haben kann.
Nehmen Sie sich 5 große Steine. Beschriften Sie die Steine mit Ihren 5 großen Prioritäten dieses Jahr und legen Sie diese auf Ihren Schreibtisch.
Warum ist das so wichtig für das “Nein-Sagen”? Weil Sie so begründen können und ein Nein nicht zur puren Ablehnung, sondern zur überlegten Handlung und damit nachvollziehbar wird.
Trotzdem wird es Situationen geben, in denen die Vorbereitung allein nicht hilft und Sie dennoch auf Ihren Fokus achten müssen. Gleichzeitig spielt es eine Rolle, wie Sie ein Nein kommunizieren. Und hier kommt noch ein kleiner Hack, den ich so wunderbar finde. Ein Nein klingt hart und unbeweglich und das soll es ja auch oft sein, um Grenzen aufzuzeigen. Doch geht es nicht darum, eine klare Grenze zu setzen, sondern darum, zu priorisieren.
Dazu können Sie einfach eine kleine Umwandlung verwenden. Statt “Nein” sagen Sie “Nicht jetzt”. Für den Moment ist es ein Nein, doch für später ist die Tür offen. Sie lehnen nicht grundsätzlich ab, sondern Sie geben dem Wunsch oder der Forderung einen anderen zeitlichen Rahmen. Und das spannende daran ist, dass die Zeit (und das, was in ihr passiert) den Blick auch nochmal verändert.
Es ist oft gar nicht die Entscheidung selbst, die uns schwer fällt, sondern es ist das Kommunizieren eines “Neins”. Wir sorgen uns um den Platz und die Akzeptanz in der Gruppe.
Kommunizieren sie deshalb, Ihr “Nein” verständlich und nachvollziehbar und nutzen Sie den zeitlichen Rahmen und die Priorität, indem Sie “Nicht jetzt” sagen. Welche Veränderung in der gemeinsamen Kommunikation nehmen Sie wahr? Welche Veränderung nehmen Sie in sich selbst wahr?
Ich bin gespannt, von Ihnen zu hören, wo Sie das hin führt.
Übrigens: Wahrnehmung braucht Reflexion. Wir sind nicht ständig drauf gepolt, aktiv wahrzunehmen. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Sie viele Dinge unbewußt registrieren und manche Details Ihnen erst bewußt werden, wenn jemand etwas in diese Richtung sagt oder fragt? Eine Mimik, eine Bewegung, ein Wort, vielleicht auch nur eine Stimmung wird dann plötzlich sichtbar und hilft, eine Situation anders zu beleuchten und neue Erkenntnisse daraus zu ziehen. Daraus entstehen dann neue Entscheidungen. Machen Sie das Jahr 2024 zu Ihrem Jahr der Wahrnehmung, Klarheit und Entscheidung. Nutzen Sie dazu die Supervision (Si apre in una nuova finestra) zur Reflexion Ihrer Entscheidungen und Wirksamkeit. Sprechen Sie mich gerne an.
Ihre
Antonia Jennewein
P.S. Danke, dass Sie so interessiert bis hier hin gelesen haben. Doch jeder Impuls hat noch mehr in petto. Manchmal ist es ein Zitat oder ein Hinweis auf Angebote und zum Schluss kommt auch immer die Frage des Monats. Sie soll Sie durch den Monat begleiten und zur Reflexion anregen. Ob es interessant, hilfreich oder sogar gerade genau das ist, was Sie brauchen, können Sie erst entscheiden, wenn Sie es gelesen haben.
“Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.”
Albert Einstein
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Schwierige Situationen und Konflikte fordern uns in unserem Reaktionsmuster und Verhalten heraus und gute Lösungen fangen bei uns selbst an. Stellen Sie sich positiv und gelassen auf. “
Als Mitglied entscheiden Sie sich für Sie und Ihre Fähigkeiten etwas Schwieriges in etwas Positives zu wandeln. Und Sie unterstützen die Arbeit für ein positives Miteinander.
Was für ein Teamleben!?
Vor Weihnachten begleitete ich ein Team dabei, sich nach einigen großen und kleinen Veränderungen auf der Reise zu einer besseren Verbundenheit und damit einer anderen Qualität der Zusammenarbeit. Das Team stand ohne Frage vor vielen großen Herausforderungen und wußte, dass 2024 kein einfaches Jahr wird mit allem, was da draußen so los ist. Alle kannten sich schon länger, auch wenn sie so noch nicht alle zusammengearbeitet hatten.
Und dann trafen sie sich, um sich zwei Tage Zeit füreinander und miteinander zu nehmen und darüber nachzudenken, wie sie ihre Zusammenarbeit und damit ihr Teamleben gestalten könnten. Und es wurde zu einer Reise voller Entdeckungen. Neue Einblicke in die Persönlichkeiten am Tisch, Erkenntnisse darüber über welche Themen sie sprechen wollen und über welche nicht, emotionale Momente und ein Wahrnehmen dessen, was im Raum alles passiert.
Bei diesem Treffen stand nicht das gesprochene Wort im Mittelpunkt, sondern das Ausdrücken der eigenen Gedanken, Ideen und Mitteilungen mit Hilfe von LEGO® Steinen, die in persönlich gebauten Modellen ihre ganz eigene Bedeutung bekamen. Jedes Teammitglied baute beispielsweise ein Modell, das sie selbst repräsentierte. Später tauchten wir auch ein in das Fremdbild und nutzten dazu auch die Blickrichtung auf die Teamrollen nach Belbin. Und dann betrachteten wir, wie die gemeinsame Zusammenarbeit beschrieben wurde. Die Elemente der Zusammenarbeit wurden aufgestellt, so dass später ein komplexes Teamleben sichtbar wurde (das sehen Sie oben im Bild), in dem jedes Teammitglied ganz eigene, persönliche Verbindungen zog. Zukünftige Herausforderungen konnten so nun durchgespielt und Handlungsprinzipien entwickelt werden.
Das tolle daran ist, dass alle in diesem Prozess mitgewirkt haben, gehört und verstanden wurden. So entstand Klarheit. Aus individuellen Vorstellungen wurde eine gemeinsame Vision, der nun alle folgen.
Möchten Sie in 2024 einen neuen Kurs für Ihr Teamleben setzen? Dann fragen Sie jetzt unverbindlich an.
Frage des Monats
Was hilft Ihnen in schwierigen Zeiten, einen klaren Kopf und eine klare Sicht zu behalten? Tun Sie auch in guten Zeiten mehr davon.