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Warum gibt es Leben. Lachen. Leichen?

Am Anfang stand Ärger.

Ich liebe Bücher, guten Kaffee und meine Arbeit in der Rechtsmedizin. All das führte dazu, dass ich mit einer Tasse Kaffee mit meinen Kollegen zusammensaß und wir einen Fall besprachen. Zwei Leichen wurden 2016 zerstückelt in einem Baggersee in Leipzig gefunden. Im gleichen Jahr war bereits eine andere zerstückelte Leiche im Elsterflutbecken gefunden worden. Plötzlich sagte ein Kollege: “Eigentlich müsste man das mal alles aufschreiben”, und da platzte etwas auf. Ein kleiner Apfelkern in meinem Kopf, der im Laufe von drei Jahren zu einem Baum werden sollte, schob sein erstes Keimblatt gen Licht.

Plötzlich saß ich mit einem unstrukturierten Manuskript da und wusste überhaupt nicht, wie Autor sein eigentlich geht. Mehrere Verlage, denen ich mein Manuskript geschickt hatte meldeten sich nicht (absolut normal, das wusste ich nur damals nicht). Ich schaute daraufhin also bei Prof. Michael Tsokos und Sebastian Fitzek in die ersten Seiten ihrer Bücher und fand heraus, wer die beiden lektorierte. Ich suchte nach der Telefonnummer der Lektorin und rief sie einfach an.

[Liebe Regine, falls Du das liest, ich bin Dir unglaublich dankbar für die Hilfe bei den ersten Schritten und denke oft an die Zeit zurück.]

So kam ich zu meinem ersten Verlagsvertrag. Und dann, dann kam Corona. Die Leipziger Buchmesse 2020 wurde abgesagt. Die Lesungen wurden abgesagt. Alles wurde abgesagt. Außer mein erstes Buch. “Wenn Insekten über Leichen gehen” (ja das Buch mit dem ultrahässlichen Cover, mit dem ich bis heute nicht einverstanden bin (möge die verantwortliche Person Zahnschmerzen bekommen!)) erschien am 1. April 2020 pünktlich zur Coronapandemie. Ein Woche Spiegel-Bestsellerliste. Ich freute mich. Der Start lief sehr gut. Ich freute mich. Doch was ist ein Autor, was ist ein Wissenschaftler, ohne interessierte Zuhörer? Die ausbleibenden Lesungen führten dazu, dass das Buch in der Flut aus neuen Büchern verschwand. Ohne Auftritte und Vorträge konnte man keine neuen Leser gewinnen. Alles wurde reduziert oder gestrichen, Vorträge, Interviews, Beiträge.

Und so schrieb ich während der Corona-Pandemie ein zweites Buch, welches am 01. April 2022 erschien. Zum dritten Mal wurde die Leipziger Buchmesse wegen Corona abgesagt. Der Start verlief schlecht und bis heute ist das Buch “Der Tod im Anflug” ein Ladenhüter, obwohl es vom Schreibstil identisch ist und ein cooleres Cover hat. Auf der anderen Seite ist “Wenn Insekten über Leichen gehen” derzeit nicht als Neuware erhältlich. Ausverkauft. Allerdings bis auf Weiteres: Kein Nachdruck! Die Taschenbuchausgabe wurde “zurückgestellt” (teures Papier auf dem Weltmarkt, jaja). Auf der anderen Seite erscheinen Taschenbücher von anderen Autoren (in vergleichbarer Auflagenstärke) mit tollem Cover, haptisch ansprechendem Papier und 320 Seiten für 13 Euro. Wie kann das sein? Ich weiß es nicht. Beziehungsweise ich kann es mir denken.

Das bringt uns zu Leben. Lachen. Leichen. Ich will schreiben und ich will veröffentlichen. Ich habe Ideen, aber Instagram ist eine von einem amerikanisch-zensurgeprägten Algorithmus getriebene, undurchsichtige Werbeplattform die Bilder von Schusswaffen sperrt, solange man sie nicht verkauft und Instagram an der Werbung dafür verdient.

Ich möchte mich nicht auf irgendwelche Schnarchnasen in zugestellten Büros verlassen müssen, ob sie bitte so gütig gesonnen sind, mir ein schönes Buchcover zu gestalten und dabei nicht Microsoft Paint zu nutzen. Und ich möchte verschiedene Publikationsformen wählen können, ohne erst ein Jahr durch die Ideenschmieden von Leuten laufen zu müssen, die irgendwas mit Medien studiert haben und es als “Social Media Verantwortliche” nicht hinbekommen, für ein neues Werk anständig Werbung auf einer Plattform zu machen. (Ja, 30 Tage nach Erscheinen des Buches ein müder Instagram-Post ist keine adäquate Werbung)

Leben. Lachen. Leichen. soll genau das Gegenteil vom Publikumsgenre “True Crime” sein. Ein wirklicher Blick hinter die Kulissen. Ein Blick aufs True “True Crime”. Kein nacherzählter, dreifach falsch zitierter Boulevardartikel, vorgetragen von zwei narzisstischen Journalist:innen wie es sie zuhauf gibt und die mittlerweile Hallen füllen. Ich erlebe immer wieder, dass Fälle, die ich selbst bearbeitet habe, aus diversen Medienartikeln in einer schlechten “Quellenrecherche” zusammengetragen und flapsig nacherzählt werden. Allerdings haben diese Formate eben genau diesen Nachteil: zum Schluss sind “Franziska” und “Elisabeth” nicht schlauer als der Journalist, der 2015 mehrere falsche Informationen mit einem halben Ohr im Gerichtssaal aufgeschnappt und diese zu einem Artikel verwurstet hat. True Crime Podcasts leben von schlechten Quellen und reproduzieren diese. Ihr glaubt nicht wie viel Quatsch geschrieben steht und als True Crime verkauft wird, obwohl man selbst mit dem Journalisten bei Gericht saß und dieser eigentlich die gleichen Infos haben sollte.

Auf der anderen Seite möchte ich aber Fälle so beleuchten, dass die Privatssphäre und die Hinterbliebenen geschützt bleiben und die Wissenschaft, auf die sich das ganze ja schließlich bezieht, ausreichend gut beleuchtet wird. Deswegen habe ich beide Bücher auch selbst geschrieben und keinen “Ghostwriter” oder “Co-(Haupt)-Autoren“ meine Bücher schreiben lassen. Zudem will ich die Möglichkeit haben, mit Menschen zusammenzuarbeiten die wirklich in diesen Jobs arbeiten! Keine Profiler, keine Kriminalbiologen, keine Ex-Knackis, die das Rampenlicht für sich entdeckt haben und plötzlich geläutert, im Ruhestand oder in völligem narzisstischen Wahnsinn von den Verbrechen anderer Menschen erzählen, obwohl sie diese nie selbst bearbeitet haben oder Hinterbliebenen noch Geld oder die Publikationsrechte am Leid ihrer Verwandten abnehmen. Das wird es hier definitiv nicht geben.

Was wird es bei Leben. Lachen. Leichen. geben?

  • Wie in meinem Buch auch, wird es Kapitel geben die Fälle mit der dahinterstehenden Wissenschaft verbinden.

  • Es werden Kommentare zu aktuellen Geschehnissen erscheinen.

    • Bringt uns die Hirschlausfliege wirklich um?

    • Warum hat Donald Trump nur ein blutiges Ohr bekommen?

  • Es werden exklusive Interviews mit bekannten Persönlichkeiten aus meiner Bubble erscheinen.

  • Für die Mitglieder, wird es die Möglichkeit geben, alle exklusiven Inhalte herunterzuladen und auf einem E-Book zu lesen, oder als Podcast zu hören.

  • …und Ja! Merch kommt auch irgendwann und bestimmt auch wieder ein Buch… oder zwei… oder…

Schau`n wir mal was wird.

Was wird. Ich freue mich auf eine spannende Zeit und einen regen Austausch.

Bis gleich.

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