Travnicek und die Russen – Edition 2023
Eine parodistische Hommage – mit ehrfurchtsvollem Denhutziehen vor den Herren Bronner und Qualtinger.
- Wos, Travnicek, halten Sie von Russland?
- Steppe, nix wia Steppe. Wau’ man durt Skifahren mecht, muass ma ans Meer fahren.
- Ah, Sie meinen die Winterspiele in Sotschi 2014! Herrlich! Und dann noch die Fußball-Weltmeisterschaft 2018! In ganz Russland mit dem Endspiel in Moskau! Was für ein großes Ereignis!
- Und daun der Einmarsch in da Ukraine 2022. Mia scheint, de Russen brauchen olle vier Johr’ an Remmidemmi.
- Sie sind mir ein rechter Zyniker, Travnicek. Sie können doch das alles doch in einen Topf scheren! Sagen Sie mir lieber, was halten Sie überhaupt persenlich von den Russen?
- De Russen? De Russen? Wodka-Flascherln auf zwei Beinen. Die wos den Stalin auf amoi wieder ziemlich leiwand finden.
- Aber Travnicek, das sind doch schkandalöse Aussagen! Fast schon rassistisch, so können Sie doch nicht ein ganzes Volk beurteilen!
- Kaun i ned? Kaun ich scho. Weu mid’m Wodka kenn i mi aus.
Aber des is ka Vurwurf. In Russland is es jo vü lustiger, si mit Wodka pomali umzumbringen, ois nüchtern zu bleim. Weu’ dann miassat ma si ja sufurt hamdrahn.
- Travincek jedes Wort von Ihnen wird schkandalöser und schkandalöser! Russland ist ein mächtiges Land, ein großes Land, ein schönes Land, ein Land voller Kultur!
- Geh, hern’s ma mal auf mit da Kultur! Waun ma russische Musik hert oder russische Literatur liest, möchte man nicht gerade juchuzen und das Tanzbein schwingen. Do ist der Schritt zur Selbstentleibung näher.
- Sie sind mir ein hoffnungsloser Fall Travnicek. Ich wage es kaum Sie zum fragen, aber wie sehen Sie die Bolitik Russlands?
- Schau'n Se, schau'n Se, der Russe an sich ist ein friedlicher Mensch. Er will in Ruhe seinen Wodka saufen, ein Loch ins Eis hacken und sich baden gehen, der Russe.
Aber dann kommen immer de Zaren, de wos alles vermasseln und ihm aufhussen tun! Egal, wos des für Zaren san, de Zaren ... adelige Zaren, kommunistische Zaren oder tyrannische Zaren wia da Putin. De woll'n immer an Bahöh machen, de Zaren, sich auf die Brust klopfen und andere unterwerfen. Und dann muass er halt ausse aus seinem Eisloch, der Russe, kann seinen Wodka nicht mehr saufen und wird grantig. Und scho homma den Pallawatsch.
- Aber seng Sie denn da gar keinen Ausweg, Travnicek?
- I sog earna wos. De Japaner hom im Wödkriag vü Millionen Leit umbracht. Daun sans planiert wur’n und jetzt san’s gusch. De Nazis ham aa vü Millionen Leit umbracht. Dann wurden die Deutschen planiert und jetzt san’s gusch. Und da Stalin hot aa vü Millionen Leit umbracht, oba de Russen san nie komplett planiert wurn. Drum sans immer wieder anlassig. Bis sa si wirkli amoi de Finger verbrennen tan.
- Ja, dann finden Sie also überhaupt nichts Positives an Russland, Travnicek?
- Oba sicher do! Da Wodka! Weu mid’m Wodka kenn i mi aus!
Bild: lyolya_profitrolya auf Freepik (Si apre in una nuova finestra)