Noltes Notizen | 15. Juli 2022
Liebe KLup-Freund:innen,
nach einer Sommerpause sind "Noltes Notizen" wieder da! Seit Dienstag bin ich wieder an Bord - nach drei Wochen Urlaub, von denen dann auch mich zwei Wochen das Corona-Virus lahm gelegt hat. So kann's gehen ... In der Redaktion wechseln sich noch Kolleg:innen mit ihren Urlauben ab - die einen kommen wieder, die anderen beginnen gerade, einige sind noch mittendrin.
Insgesamt ist es natürlich ruhiger, was die Nachrichtenlage in den Gemeinden, im Bistum und darüber hinaus angeht. Manchen ist das eindeutig zu ruhig - allen voran Professor Dr. Thomas Großbölting, (Si apre in una nuova finestra) dem Leiter der Missbrauchsstudie für das Bistum Münster, die er vor ziemlich genau einem Monat vorgestellt hat. „Noch kann ich nicht erkennen, dass unsere Studie jemanden wachgerüttelt hat“, resümierte er dieser Tage frustriert. Und auch der Interventionsbeauftragte des Bistums Münster, Peter Frings, bekannte gerade bei einer Veranstaltung der Katholischen Akademie Stapelfeld (Si apre in una nuova finestra): „Ja, auch ich glaube, dass es noch zu ruhig ist.“
Verdächtige Stille?
Okay, es ist eben Sommerzeit - und auch Bistumsleitung und -verwaltung sind im Urlaubsmodus. Darüber hinaus: Was sollte in vier Wochen grundlegend an Konsequenzen gezogen werden? Dennoch halte ich diese "seismologische Sensibilität" dieser beiden Experten für alarmierend. Oder geht es bei dieser "Stille im Skandal", bei dieser Flaute im Krisenwirbel um etwas ganz anderes? Mehr dazu habe ich in meinem Wochen-Kommentar geschrieben, der eben online gegangen ist: "Verdächtige Stille oder Ruhe vor dem Sturm?" (Si apre in una nuova finestra)
Fakt ist, dass spannende Zeiten vor uns liegen. Schon in zwei Monaten beginnt die entscheidende Synodalversammlung in Frankfurt. Da wird man vermutlich sehr deutlich sehen, wie weit es mit dem Reformmut nicht zuletzt der Bischöfe her ist. Bei wesentlichen Fragen kommt es auf sie an - genauer gesagt: auf die Weihbischöfe, die zwei Drittel der Bischofskonferenz ausmachen. Und genau auf die Zweidrittel-Mehrheit der Bischöfe wird es bei den wichtigen Beschlüssen ankommen.
Berliner Background
Etwas mehr inhaltlichen Hintergrund werde ich mitbekommen, wenn ich in der kommenden Woche in Berlin erstmals an der Sitzung des Sachbereichs "Theologie, Pastoral und Ökumene" des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) teilnehmen werde. Vor kurzem hat mich dessen Präsidium zum Berater dieses Gremiums berufen, und ich bin gespannt, wie dort nicht zuletzt auf die entscheidende Sitzung des Synodalen Wegs geschaut wird. Eine ganze Reihe der Mitglieder prägen die theologische Diskussion auch dort, so etwa die aus Harsewinkel stammende Erfurter Dogmatik-Professorin Dr. Julia Knop, die stellvertretende KFD-Bundesvorsitzende Professorin Dr. Agnes Wuckelt oder die "Chefin" dieses Sachbereichs, die Münsteraner Theologie-Professorin Dr. Dorothea Sattler, die zudem mit Bischof Franz-Josef Bode das Frauen-Forum des Synodalen Wegs leitet.
Auch wenn ich nur "Berater" von außen bin: Ich finde es ausgesprochen spannend zu erleben, wie die theologische Vorarbeit für die so brennenden Fragen vor sich geht. Dass ich "nur" Berater bin, ist für mich bedeutsam: Ich kann gern meine Erfahrung und Expertise einbringen - aber ich lege Wert auf die notwendige journalistische Distanz sowohl zum ZdK als auch zum Synodalen Weg.
Drei neue Leute im Team
Personell wird der Herbst auch für unsere Redaktion spannend, denn wir werden drei neue Menschen in unserem Team begrüßen können - vom vierwöchigen Gastspiel über eine zweijährige Frist bis (hoffentlich) einem länger währenden Vergnügen. Konkret werden wir ab Mitte September einen Praktikanten bei uns haben, der allerdings schon mitten in seiner journalistischen Ausbildung in einer anderen Redaktion ist und ausdrücklich in unsere Online-Küche hineinschnuppern möchte. Im Oktober dann beginnt ein weiterer junger Kollege seine journalistische Ausbildung bei uns - als sogenannter Volontär. In Kooperation mit der Katholischen Journalistenschule ifp in München hat er sich uns und haben wir uns ihn ausgesucht, und wir freuen uns, dass er zwei Jahre lang die breitgefächerchten Möglichkeiten journalistischen Arbeitens bei uns lernen möchte: angefangen im Newsroom über die Video-Produktion und das Social-Media-Engagement bis zur Tätigkeit als Regionalreporter und schließlich bei den Kolleg:innen der Wochenzeitung.
Darüber hinaus haben wir ganz aktuell noch eine Redakteur:innen-Stelle neu zu besetzen - nämlich die eines Video- und Audio-Reporters (m/w/d). Was wir dem oder der neuen Kolleg:in zu bieten haben, welche Qualifikation, Begabungen und andere Voraussetzungen wir uns wünschen und warum es einfach klasse ist, in unserem Team zu arbeiten, kann man hier nachlesen. (Si apre in una nuova finestra) Wenn Ihr also Interesse habt oder jemanden kennt, der oder die sich interessiert, oder jemanden kennt, der oder die jemanden kennt: Teilt diese Information sehr gern!
Selbstverständlich werden wir die neuen Kolleg:innen an dieser Stelle ausführlich vorstellen, sobald sie bei uns an Bord sind. Wir freuen uns jedenfalls sehr auf die neuen Gesichter, neuen Ideen, neuen Menschen in unserem Team!
Mit Stefan Gödde in Rom
Über die Begegnung mit einem anderen Kollegen habe ich mich in der vergangenen Woche ganz besonders gefreut, auch wenn wir nur telefonieren konnten und er um ein Vielfaches mehr Prominenz mitbringt: Ich habe ein Interview mit Stefan Gödde (oben / Foto: Maximilian Halbe) geführt, den viele von euch als Moderator des ProSieben-Wissensmagagzins "Galileo" kennen. Was viele nicht wissen: Er stammt gebürtig (wie ich) aus Paderborn, ist in Rüthen bei Warstein aufgewachsen - und ein durch und durch gläubiger Mensch. Zwar lebt er seit geraumer Zeit in München und hat faszinierende Reportagen in Fukushima, Nordkorea und den USA gedreht - aber sein Herz schlägt für zwei Städte, die wie keine andere mit unserem christlichen Glauben verbunden sind.
Über beide hat er äußerst beeindruckende Reiseführer geschrieben: vor drei Jahren über Jerusalem - und jetzt ganz frisch über Rom. Eben darüber habe ich mit ihm gesprochen. Morgen (Samstag) um zehn Uhr geht das Interview mit ihm online. Klar, dass mich als Rom-Student und Rom-Liebhaber ganz besonders interessiert hat. (Wenn euch seine Bücher interessieren, könnt ihr sie ganz einfach hier bei unserem Partner Dialogversand bestellen (Si apre in una nuova finestra). Und wenn euch eine Reise nach Rom interessiert, hätten wir hier eine spannende Tour von unserem Partner Emmaus-Reisen (Si apre in una nuova finestra)!)
Ziele vor der Haustür
Lohnenswerte christliche Ziele ganz in der Nähe werden wir übrigens ab der kommenden Woche vorstellen - und nicht minder persönlich, als Stefan Gödde das in seinem Buch gelingt: Jeder aus unserem Ziel stellt einen Ort im Bistum Münster vor, der ihm am Herzen liegt - und den er unserer werten Leser:innenschaft zum Besuch empfiehlt, ganz gleich, ob in der Ferienzeit oder danach. Freut euch drauf!
Gern begrüße ich an dieser Stelle einmal mehr unsere neuen KLup-Mitglieder, von denen es in den letzten Wochen eine ganze Reihe gegeben hat. Zur Information: Jede Woche gibt es von uns zwei Newsletter für euch. Immer Mittwochs stellt mein Kollege Jan Dirk Wiewelhove nach unserer Redaktionskonferenz das "Wochenmenü" vor, also das, was euch an spannenden Geschichten aktuell von uns erwartet. Und immer Freitags melde ich mich mit persönlichen Einordnungen, deutenden Hintergründen und Informationen von hinter den Kulissen unseres Redaktionsbetriebs in "Noltes Notizen".
Euch allen einen herzlichen Dank für Eure Unterstützung! Wir brauchen Sie und bitten sehr: Empfehlt uns gern weiter!
Allen ein erholsames, sommerliches Wochenende!
Guet goahn!
Markus Nolte (Chefredakteur Online)