Tschüss Minirock?
Sorry, Isabel, aber unsere Autorin sehnt sich nach einem neuen Look. Irgendwas zwischen coolem Girl und grauer Maus. Gar nicht so einfach.
Er ist einer der dämlichsten Sätze des weiblichen Wortschatzes und doch sage ich ihn in letzter Zeit erschreckend häufig und ganz ohne Koketterie: „Ich habe nichts zum Anziehen!“ Und das, obwohl ich beim Blick in meinen Kleiderschrank feststelle, dass ich sehr viele Kleider, Blusen und Röcke besitze. Erst schob ich es auf die Detoxkur meiner Garderobe vor einigen Wochen, bei der auch einige meiner Lieblingsteile im hohen Bogen rausflogen und am Ende zehn Jahre in zehn Säcken verstaut waren. Möglicherweise hatte ich in einem Anfall von Trennungswahn etwas zügellos agiert? Aber das war es nicht, was mir beim Blick in meinen Schrank wehtat, es war etwas anderes: Es war Abschiedsschmerz. Und das wurde mir exakt in dem Moment klar, als ich meinen sehr alten (und sehr kurzen) Isabel-Marant-Lederrock vom Bügel fischte, reinschlüpfte und mich irritiert im Spiegel betrachtete. Wer war dieses seltsame Exemplar? Der Rock knapp überm Hintern und unter den Augen halbmondförmige Lifting-Pads. Ich wusste nicht, ob ich mich totlachen oder doch eher heulen sollte über dieses sonderbare Wesen, das mich ein bisschen spöttisch, ein bisschen verzweifelt aus dem Spiegel ansah. Wie ich da so stand, fragte ich mich kritisch: Wachse ich allmählich raus aus der Frau, die ich mal war? Wer bin ich, und vor allem: Wer will ich sein? Ab wann sieht eine Frau in mädchenhaften Rüschenkleidern albern und in knallengen Miniröcken verzweifelt aus?
Wer jetzt empört die Augen verdreht
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