Vergeltung oder Vergebung?
Im alten Testament steht Auge um Auge, Zahn um Zahn und im neuen Testament heißt es wir sollen die andere Wange hinhalten ...
Verzeihen bedeutet nicht gutheißen, sondern loslassen! Das kann sehr befreiend wirken. Verzeihen ist nicht unmöglich, aber trotzdem manchmal so unendlich schwer!
2011 in der Ausgabe 1 der Zeitschrift Lebenslust schreibt Jörg Podworny im Rahmen der internationalen Wanderausstellung des "Forgiveness"-Projekt folgendes:
"Ghazi Briegeith, ein palästinensischer Elektriker aus Hebron, und Rami Elhanan, ein israelischer Grafikdesigner, haben sich durch eine Gruppe hinterbliebener Familien kennen gelernt, die sich für Versöhnung und Frieden einsetzt. Ghazis Bruder wurde im Jahr 2000 an einer israelischen Straßenkontrolle getötet. Ramis 14-jährige Tochter fiel 1997 einem Selbstmordattentat in Jerusalem zum Opfer. Er sagt: "Wenn Ghazi und ich reden und zueinander stehen können, nachdem wir den höchstmöglichen Preis bezahlt haben, dann kann das jeder."
Vergebung kostet Kraft! Vergeltung auch!
Ghazi und Rami sind wunderbare Vorbilder, aber wie kann man ihnen nacheifern, wenn Wut und Trauer einen zu ersticken drohen?
Die Frage ändern!
Dass es uns so schwer fällt die Fragestellung zu ändern, hängt damit zusammen wie wir Menschen konstruiert sind.
Falle Konstruktionseigenschaften
Jede Konstruktionseigenschaft ist wunderbar, hat aber auch ihre Tücken!
Dazu lohnt es sich besonders auf diese Vier zu schauen:
Erste: Wir sind auf anpassen "geeicht"!
Wenn ein Mensch auf die Welt kommt, muss er von den bereits länger lebenden Generationen "programmiert" werden. So ist gewährleistet, dass jedes Kind sich zum Lebenserhalt anzupassen weiß. Egal unter welchen Rahmenbedingungen, in welcher Zeit oder Umgebung es geboren wird. Grönland oder Manhattan? Egal! Diese Konstruktionseigenschaft bietet die beste Orientierung. Pfiffig!
Aber: Da Rahmenbedingungen uns prägen, bevor wir verstehen, dass sie es längst getan haben, können sich veraltete oder mit der Zeit ungeignete Orientierungen verbreiten und zum Problem werden ohne dass wir es als Kollektiv bemerken.
Dazu ein Beispiel:
Wasser hat in unseren Breitengraden in der Masse der Gesellschaft einen sehr niedrigen Stellenwert. Was eine beginnende Wasserknappheit eher anschiebt als abmildert.
Der Stellenwert ist u. a. so niedrig, weil wir von klein auf an lernen, dass es offenbar in Ordnung ist in gutes Trinkwasser zu pieseln. Die "einprogrammierte" Orientierung gerät zur Selbstverständlichkeit, dass es kaum zum Impuls des Hinterfragens kommt.
Trinkwasser ist wertvoller als alles Gold dieser Welt, aber in flüssiges Gold würden wir nie pieseln ...
In Japan ist man einen Schritt weiter. Mit einer kleinen Anpassung der Rahmenbedingungen fließt durch einige japanische Toiletten Brauch- statt Trinkwasser:
Quelle: Netzfund
Ohne Anpassung als Überlebensstrategie gäbe es die Menschheit bereits nicht mehr. Deshalb kommt es zwangsläufig zu Widerstand, wenn Rahmenbedingungen überholt erscheinen, bzw. sind.
Widerstand und Anpassung gehören zusammen!
Heutige Reibungs- und Verständnisprobleme zwischen native analoger Generationen und native digitaler Generationen resultiert zu einem großen Teil daraus, dass sie unterschiedliche Orientierungen bekommen haben. Ob wir Auseinandersetzung scheuen oder nicht scheuen, Teil dieser Konstrutktionseigenschaft ist es, dass wir nicht drumherum kommen!
Zweite: Wir fokussieren!
Wer fokussiert, sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, aber findet die lebensrettenden Beeren! Deshalb gilt besonders in komplexen Lebenswelten: Augen auf bei der Fokuswahl! (Si apre in una nuova finestra) ;)
Dritte: Reflexe "denken" für uns!
Wären wir zu Säbelzahntigerzeiten auf unser Gehirn angewiesen gewesen, hätten die Säbelzahntiger ein ständiges Honigkuchenpferdgrinsen im Gesicht gehabt und wir das Nachsehen.
Unsere Reflexe waren besser als die des Säbelzahntigers. Er ist futsch! Wir sind noch da!
Aber immer noch ist unser Gehirn zu lahm. Deshalb in Streitgesprächen besser mal gegenseitig fragen:
Reflexst Du noch oder denkst Du schon?
Vierte: Am intensivsten lernen wir durch nachahmen! Also: Gucken! Machen! :)
Was schon wieder pfiffig ist! Es gab nicht immer Bücher. Es gab nicht immer Schulen. Aber einen der einem was zeigen kann, war im Grunde genommen immer vorhanden!
Dass wir aus der Geschichte wenig bis gar nichts lernen, hängt mit der Art wie wir lernen zusammen. Welchen Kuss vergisst man nicht? Den, von dem man in einem Buch gelesen hat? Auch ein Buch kann uns berühren, aber niemals so wie die Lippen eines Menschen, den man begehrt. Oder?
Ob wir in einem Buch über den Krieg lesen oder ihn erleben, dazwischen liegen Welten, was den Lerneffekt betrifft.
Konflikte zu lösen lernt man, wenn man es ausprobiert. Just do it!
Die Parabel von den zwei Wölfen
Sie passt wunderbar zur Fragestellung: Vergeltung oder Vergebung?
Wahrscheinlich kennen sie viele von Euch. Ich wandele sie ein bisschen ab:
Ein Indianer erklärt seinem Enkelsohn am Lagerfeuer, dass wir alle zwei Wölfe in uns haben. In dem einen Wolf wohnt die Dunkelheit, die Heimat der Vergeltung. Und in dem anderen Wolf wohnt die Helligkeit, die Heimat der Vergebung. Als der Enkel seinen Opa fragt, welcher Wolf gewinnt, antwortete er ihm: "Den, den du fütterst!"
Während der Kleine noch über die Worte seines Opas nachdenkt, kommt seine Oma zum Lagerfeuer. Sie hat einen Picknickkorb dabei mit Getränken, selbstgemachten Leckereien und Teig für Stockbrot.
Sie setzt sich zu den Beiden und sagt: "Es lohnt sich immer seinen Charakter auszubilden, damit der Wolf der Helligkeit gewinnen kann. Aber die Kraft und Macht von Rahmenbedingungen darf man nicht unterschätzen! Es gibt Rahmenbedingungen, die es sehr schwer machen, dass der Wolf der Helligkeit die Oberhand behält. Es kann sogar soweit gehen, dass sie dabei helfen, dass nur der Wolf der Dunkelheit gewinnen kann! Es wird immer Menschen geben die trotz widrigster Umstände zu Leuchttürmen werden. Wir können ihnen nacheifern. Aber wenn der Wolf der Helligkeit in uns zu verschwinden droht, lohnt es sich auf drei Dinge zu schauen: auf sich selbst, auf andere und auf die Rahmenbedingungen!"
Fietsen? Wo geht es am besten? Und warum?
Warum sind die Niederlande das Land der Fahrradfahrer und nicht Deutschland oder Italien?
Weil es in den Niederlanden sehr gute Rahmenbedingungen für Fahrradfahrer gibt! Infrastruktur und finanzielle Anreize machen es leicht aufs Fahrrad umzusteigen!
Statt Rahmenbedingungen anzupassen, kann man natürlich auch den moralischen Zeigefinger erheben und über Druck versuchen die Bevölkerung zu bewegen. Den Zeigefinger zu erheben ist schnell gemacht.
Was die Effektivität anbelangt punktet aber ganz klar die zeitaufwendigere Anpassung der Rahmenbedingungen. Auf 1.000 Einwohner gerechnet haben die Niederländer - trotzdem sie Fahrradnation sind - mehr Kilometer Straße als die Deutschen, ihr BIP ist höher, ihre Schulden geringer. Nicht nur Red Bull verleiht Flügel, Fahrräder können das wohl auch! ;)
Dashrath Manjhi!
Mein Leuchtturm in Sachen Rahmenbedingungen anpassen ist: Dashrath Manjhi!
Seine Frau verstarb, weil das Krankenhaus nur durch das Umfahren einer großen Bergformation erreichbar war! Was in Akutfällen einfach zu lange dauert.
Und dann nahm er einen Meißel! Meißel? ... Ja, Meißel! Und dann arbeite er 22 Jahre (!) lang eine Straße durch einen 90 Meter hohen Berg. In seinem Dorf muss nun niemand mehr sterben, weil der Weg zum Krankenhaus zu weit ist ... So viel Liebe für den Nächsten! Wahnsinn!
Aber was nützt uns das Wissen um unsere Konstruktionseigenschaften jetzt bei der Frage: Vergeltung oder Vergebung?
Wenn wir sie so stellen, sind wir direkt fokussiert. Es scheint dann so als müssten wir uns tatsächlich zwischen Vergeltung und Vergebung entscheiden.
Zudem löst die Frage meistens sofort Reflexe aus, tendziell eher unangenehme.
Dass wir uns Fragen so stellen, dass wir nur für das eine oder für das andere sein können, hängt mit den Rahmenbedingungen unserer Bildung zusammen. Rahmenbedingungen, da haben wir sie wieder ...
Viele europäische Nationen sind durch ihr Bildungssystem darauf geeicht, dass es nur eine Lösung geben kann. Deshalb kommen uns öfter Fragen über die Lippen, die uns bei der Antwort eher einengen als uns öffnen. Fokus und Reflex tun das ihre dazu!
Die Frage könnte auch lauten: Wie müssen die Rahmenbedingungen sein im Bereich XY, dass wir uns möglichst wenig einander zu vergelten oder zu verzeihen hätten?
Die Kraft der Rahmenbedingungen ist unterschätzt! Noch!
Sie können alles ändern, wenn man nochmal an die fietsenden Niederländer denkt, bzw. sogar lebensrettend sein, wenn man sich nochmal die Aktion von Dashrath Manjhi ins Gedächtnis ruft.
Mit: "Wie müssen die Rahmenbedingungen sein im Bereich XY, dass wir uns möglichst wenig einander zu vergelten oder zu verzeihen hätten?" kommt man weg von "Vergeltung oder Vergebung?"! Jetzt ist der Fokus auf den Rahmenbedingungen! Der Reflex fällt milder aus und Kopf und Herz sind offener. Oder?
Die Frage ist nicht emotional aufgeladen. Sie lädt zu sachlichen Überlegungen ein und suggeriert nicht, dass man sich zwischen zwei Optionen entscheiden muss von der aber vermeintlich nur eine richtig sein kann.
Die Fragestellung ist mächtiger als ihre Antworten!
Aber leider sind wir so gestrickt, dass die emotionalen Fragen clickbait bringen und nicht die sachlichen!
Hättest Du auf diesen Artikel geklickt, wenn der Titel: "Wie müssen die Rahmenbedingungen sein im Bereich XY, dass wir uns möglichst wenig einander zu vergelten oder zu verzeihen hätten?" gelautet hätte? ...
Dann kommt noch hinzu, dass die Social Media Rahmenbedingungen mehr den Wolf der Dunkelheit als den der Helligkeit unterstützen.
Und trotzdem wir sind unseren Konstruktionstücken nicht hilflos ausgeliefert!
Der Alkoholkranke bekommt seine Sucht in den Griff, ab dem Moment, ab dem er anerkennt süchtig zu sein! Ab dem Moment, wo wir anerkennen diese Konstruktionstücken zu haben, können sie uns immer noch ein Bein stellen, aber es wird von mal zu mal schwerer. Für die Konstruktionstücken!
Ferdinand von Schirach und sein Spiel mit den Perspektiven
Bei der Frage "Vergeltung oder Vergebung" fällt mir das Fernsehexperiment aus 2021 von Ferdinand von Schirach ein.
Vielleicht habt Ihr es auch gesehen.
Es geht um eine Kindesentführung. Das Kind könnte gerettet werden, wenn der gefasste Täter kooperieren würde.
Von Schirach erzählte die Story mit "Feinde – Gegen die Zeit" und "Feinde – Das Geständnis" aus zwei Perspektiven.
Einmal aus der Sicht des Polizisten, der keinen anderen Ausweg mehr sieht, als den Täter zu foltern, um von ihm zu erfahren, wo er das Kind versteckt hält.
Und einmal aus der Sicht des Strafverteidigers, der erwirken kann, dass das Geständnis als nichtig erklärt werden muss, weil es unter Folter gegeben wurde.
Hochemotional! Welcher Vater, welche Mutter könnte den Polizisten nicht verstehen?
Aber Folter und Rechtsstaat, das geht nicht zusammen! In den Momenten in denen es kaum auszuhalten ist, zeigt sich wie ernst wir selbst auferlegte Regeln nehmen ... Die indirekten Fragen waren: Folter oder Rechtsstaat? Diktatur oder Demokratie?
Wie wollen wir leben?
Um darauf immer wieder Antworten zu finden, lohnt sich das Spiel mit den Perspektiven so wie Ferdinand von Schirach es macht. Noch besser als es als Film zu konsumieren, ist es es selbst zu spielen!
Schauspiel und Theater ist eine wunderbare Möglichkeit in andere Perspektiven zu schlüpfen. Gepaart mit begleiteter Reflektion, deren Intensität noch ausgeprägter sein sollte als das Spiel als solches, entstehen enorme Lerneffekte.
Was würde aus der Menschheit, wenn Schauspiel, Theater, Erlebnispädagogik mit begleiteten Reflektionen Pflichtbestandteil jedes Lehrplans auf der ganzen Welt würde? Würden zukünftige Generationen Rahmenbedingungen so gestalten, dass alle "automatisch" mitgenommen werden? Und würden sie sofort nachjustieren, wenn sie merken es läuft nicht rund?
Ich weiß, dass einige Menschen mit Behinderung es nicht mögen, wenn Menschen ohne Behinderung es "ausprobieren" wie es z. B. ist blind zu sein oder im Rollstuhl zu sitzen, etc.
Aber selbst bei den empathischsten Menschen ohne Behinderung reicht die Vorstellungskraft nicht aus, um sich die tatsächlich alltäglichen Schwierigkeiten vor Augen zu führen. Im Rollstuhl sitzen und sich dabei im Spiegel zu betrachten, ist für manchen eine zu große Herausforderung. Wer sich aber darauf einlässt, kann erheblich tiefer in die Welt des anderen eintauchen:
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=5plqWSLtSYs (Si apre in una nuova finestra)
Was wir lesen, kann uns im Gedächtnis bleiben, aber was wir gespürt haben, ist geradezu wie eingebrannt! Da brizzeln die Synapsen!
Spielerisch und neugierig die eigene und die Welt der anderen erleben dürfen, macht uns als Kind große Freude. Warum sollte das für Erwachsene nicht mehr gelten, bzw. nicht mehr gelten dürfen?
Wandele eine Treppe zum Piano um und Erwachsene werden statt die langweilige Rolltreppe zu nehmen lieber auf der Piano-Treppe rumhüpfen als wären sie 10jährige:
Quelle: youtube (Si apre in una nuova finestra)
Jedes kleine Menschlein braucht Orientierung. Um der Tücke der Konstruktionseigenschaft "Anpassung" entgegen zu wirken: Was wäre wenn in allen Kindergärten der Welt verpflichtend regelmäßige Aktionstage mit Großeltern stattfinden würden? Spielend erfahren wie war die Welt als Oma und Opa klein waren. Aber nicht nur erzählen, sondern gemeinsam machen!
Und was wäre, wenn verpflichtend in allen Lehrplänen der Welt fest geschrieben würde, dass Grundschulkinder zusammen mit Jugendlichen der höheren Stufen einen Monat in einem Freilichtmuseum leben und arbeiten müssten?
Fortschritt mit Waschmaschine und Co. ist keine Selbstverständlichkeit. Wächst man allerdings mit allen Elementen des Fortschritts auf, gerät es automaisch zur Selbstverständlichkeit. Erst wenn man spürt, dass nichts selbstverständlich ist, kann Wertschätzung wachsen.
Die Kleinen orientieren sich an uns Großen. Zu überlegen wie wir für sie die Orientierung gestalten, das ist unser Job!
Wenn wir uns über nachfolgende Generationen beschweren, beschweren wir uns über die Orientierung, die wir ihnen geboten haben ...
Vergeltung oder Vergebung?
Können wir einander vergeben, dass jeder von uns den Tücken der menschlichen Konstruktionseigenschaften erliegt? Schließlich ist selbst der achtsamste Mensch nicht davor gefeit.
Können wir einander vergeben, dass der Konterpart des Fokus die Ignoranz ist?
Können wir einander vergeben, dass wir in Orientierungen feststecken selbst wenn sie uns schaden?
Und können wir es nicht nur einander, sondern auch uns selbst vergeben?
Es muss uns ja nicht als Entschuldigung dienen auf der wir uns einfach ausruhen. Unsere Vorfahren haben sich doch schon viele hilfreiche Gedanken gemacht. Eine davon ist die:
DEMOKRATIE!
Demokratie fängt zwischen zwei Menschen an. Oder?
Wir Beide, also ich und Du. Ja, ja Du! Du, der/die das hier gerade liest und auf der anderen Seite des Bildschirm sitzst. Tach erstmal, ich stell' mich mal kurz vor: Knierim mein Name. Bettina Knierim! ;)
Wie heißt Du? :)
Wie lösen wir es, wenn wir unterschiedlicher Auffassung sind? Geraten wir in Streit? Beginnen wir uns zu hassen? Verletzen wir einander? Oder finden wir Wege mit denen wir Beide umgehen können? Vor allem, wenn wir auf das Gleiche schauen, aber doch etwas Unterschiedliches sehen? Wenn ich in Deine Sichtweise mit eintauche, tauchst Du dann auch mit ein in meine?
Während Diktaturen sich oft wie von selbst ergeben, ist gelebte Demokratie meist tägliche Arbeit! Ein Ringen um den Weg, den alle mitgehen können. Ein Ringen um zielverwirklichende Rahmenbedingungen! Ein Ringen mit den Tücken unserer Konstruktionseigenschaften! Ein Ringen mit dem Anderen! Ein Ringen mit sich selbst!
Dass viele Menschen sich in Diktaturen einfügen, hängt damit zusammen, dass es einfacher ist. Einer macht die Vorgaben, setzt Grenzen und Fixpunkte und man muss nur mitlaufen. Der Mensch an sich ist bequem. Solange dieser oder diese Eine ein Gespür für den Großteil der Bevölkerung behält, bleibt der Widerstand gering.
Demokratien können Diktaturen den Rang ablaufen, wenn sie den Schneid haben sich den menschlichen Konstruktionstücken zu stellen.
Wenn man nochmal an die Ausgangsfrage denkt:
Dann wäre Diktatur tendenziell: "Vergeltung oder Vergebung?"
Und Demokratie sollte sein: "Wie müssen die Rahmenbedingungen sein im Bereich XY, dass wir uns möglichst wenig einander zu vergelten oder zu verzeihen hätten?"
Demokratie sollte auf dem Schirm haben, dass Ignoranz der natürliche Konterpart des Fokus ist. Und sie sollte der Falle des Fokus etwas entgegen setzen! Tun Demokratien dies nicht, grenzen sie sich nicht gut genug von Diktaturen ab.
Wenn Doppelmoral und Scheinheiligkeit - die Schwestern der Ignoranz - die Demokratie aushöhlen, lacht der Diktator über den Demokrat und radikale Flügel werden gefüttert.
Wenn es keine Herausforderungen gibt, ist Ignoranz verkraftbar, aber ...
Ignoranz und Krise?
Das verträgt sich nicht!
Weder in Zeiten klimatischer Veränderungen, noch während Kriegen oder in Zeiten einer Pandemie ...
Zu Pandemiebeginn war die Fragestellung: Was können wir tun, um die angeschlagenen Gesundheitssysteme nicht zu überlasten?
Eine anfangs offene Fragestellung wandelte sich immer mehr zu einengenden Fragestellungen.
Im dritten Pandemiejahr befinden sich die Unikliniken NRW jetzt in der 11. Streikwoche, weil Anerkennung, Geld und zig Arbeitskräfte fehlen!
An dem Tag an dem ein Großteil der Bevölkerung mit den Streikenden des Gesundheitssystems auf die Straße geht, hat die Ignoranz ihre Koffer gepackt.
Sollen wir uns nicht lieber nochmal der Ursprungsfrage widmen:
Was können wir tun, um die angeschlagenen Gesundheitssysteme nicht zu überlasten?
Bezogen auf unsere aktuelle Situation mit steigenden Zahlen habe ich dazu vor ein paar Tagen einen Artikel hochgeladen, der ignorierte Punkte wie ignorierte Lösungen aufzeigt: Bringt Ignoranz G-7 Staat schon wieder zum "Stillstand"? #Covid19, usw. (Si apre in una nuova finestra)
Und nu?
Komm' lass' uns die Frage: "Vergeltung oder Vergebung?" ignorieren ;) und stattdessen uns aufs Basteln von coolen Rahmenbedingungen fokussieren! Lass' uns in unterschiedliche Perspektiven eintauchen! Spielend was ausprobieren!
Vor allem, lass' uns mal was MACHEN! Nicht so viel lesen, hören, sehen. Lieber MACHEN, MACHEN, MACHEN! :)
Komm' lass' uns mal was spüren! Erkenntnisse gewinnen! Bis die Synapsen brizzeln!
Wenn nicht jetzt, wann dann? Oder warten wir jetzt noch ein paar Krisen ab, bis wir dann gar nicht mehr handlungsfähig sind?
Komm' lass uns doch mal was machen, was wir noch nie gemacht haben! Ja?
Wenn wir etwas hätten, was wir als Kollektiv Aggressoren entgegen zu setzen hätten, wäre das gut?
Nikola Tesla sagte einst: „If you want to find the secrets of the universe, think in terms of energy, frequency and vibration!“
Komm' lass' uns die physikalischen Komponenten Energie, Frequenz und Schwingung zur Minderung von Gewalttaten und Unfällen für die Menschheit nutzbar machen!
Wie würde es sich anfühlen, wenn wir mit einem Einsatz von 10 Minuten im Monat Aggressoren die lange Nase zeigen könnten? Gut?
Wenn mehrere Menschen zeitgleich am selben Tag Frieden FÜHLEN, stellt eine längst vergessene Studie (Si apre in una nuova finestra) die Hypothese auf, dass sich positive Veränderungen in ihrem direkten und weiteren Umfeld ergeben!
Stell' Dir vor einmal im Monat lassen wir koordiniert eine "Menschenkette" des Friedens über den Kontinent wandern. In jedem Land klinken sich Menschen für 10 Minuten in das mentale Friedensband ein! Jeder zu seiner vorbestimmten Uhrzeit von Samoa bis Amerikanisch Samoa (Si apre in una nuova finestra).
Was wird dann passieren?
Ich hab' keine Ahnung! ;)
Aber eins weiß ich, ich will das ausprobieren!
Auf Sardinien (Si apre in una nuova finestra) möchte ich beginnen das mentale Friedensband zu einer für Aggressoren unüberwindbaren Menschenkette werden zu lassen. Eine Menschenkette die wirklich Hand in Hand steht, die kann man durchbrechen. Aber Millionen von Wohnungen lassen sich nicht stürmen, um eine im Geiste verbundene Menschenkette zu sprengen.
Ich heiße zwar nicht Dashrath Manjhi. Aber der Mann ist ganz klar mein Vorbild!
Sein Meißel ist mein Computer. Statt: Tok Tok Tok, Tipp Tipp Tipp! ;) Sein Berg, dass sind für mich alle die auf der anderen Seite des Bildschirms sitzen. Also:Auch Du! Du könntest heute der Mensch sein, der mich und irgendwie ja dann auch uns alle einen Millimeter näher ans Ziel bringt!
Ich sag es mal so: Am 07.06.2020 (Si apre in una nuova finestra) begann ich das Abenteuer #ThePeaceExperiment! 2 Jahre und 39 Tage tippe ich schon! In 19 Jahren und 326 Tagen sollte ich durch sein! ;) Tipp Tipp Tipp ...
Hilfst Du mir?
Spendest Du, damit wir das Experiment kooridiniert durchführen und eine hieb und stichfeste Studie dazu erstellen?
Warum Geld dafür nötig ist?
Na ja: Money makes the world go 'round! Daran hat sich bis jetzt nichts geändert!
Ich versteh' es jetzt auch nicht so richtig, aber das Management des Weltstars mit dem ich in Verbindung stehe, wollten mein Monopoly-Geld nicht akzeptieren ... ;)
Ein Projekt wie dieses steht und fällt mit der Reichweite. Und die ist einfach nicht für nen Appel und Ei zu haben. Selbst wenn man es schaffte, dass dieses Projekt allen 8 Milliarden Menschen mal kurz vor der Nase aufblitzte, würde nur 1 % von ihnen aktiv werden. Und das wäre schon eine sehr hohe Quote!
Wenn allerdings in 19 Jahren und 326 Tagen 80 Millionen Menschen sich einmal im Monat für 10 Minuten ins mentale Friedensband einklinken, dann fress' ich nen Besen! Ich muss da grad an meinen Politiklehrer denken, der noch wenige Tage vor der deutschen Wiedervereinigung sagte, dass er einen Besen fressen würde, wenn das jemals passierte! Mit besenfressenden Aussagen sollte man also vorsichtig sein! ;)
Also wenn Du eine besenfressende Bettina Knierim sehen möchtest oder natürlich auch, wenn Dir einfach nur das Projekt gefällt ;) freue ich mich über Deine Spende! Einfach auf einen der drei Button klicken und monatlicher Unterstützer werden!
Wenn ich mir etwas für uns alle wünschen dürfte, dann wäre es, dass wenn immer bei einem von uns die Frage nach Vergeltung aufploppt ihm zeitgleich die Frage: "Reflexst Du noch oder denkst Du schon?" in den Sinn kommt! Und in Folge es gelingen möge 5 tiefe Atemzüge zu nehmen und eine Nacht über alles zu schlafen. Verbunden mit der Hoffnung, dass in den Träumen das Gehirn das Wörtchen Rahmenbedingungen ins Gedankenspiel bringt. Je mehr von unserer Kraft, die in unserer Trauer und Wut steckt, in die Umgestaltung von Rahmenbedingungen fließt, desto weniger werden wir uns zu vergeben und zu vergelten haben. Oder? Was meinst Du?
Seit dem Tag, an dem ich mich entschieden habe, die Power die in meiner Traurigkeit und meiner Wut steckt ins Peace Experiment umzuleiten, steht auf meinem Schreibtisch der Pappzettel mit eben jenem Spruch: "Reflext Du noch oder denkst Du schon?". Um doofe Reflexe etwas leichter zu nehmen, zwinkert mir darauf unsere kleine Gallionsfigur entgegen! ;)
Falls Du Dir den Spruch auch in Sichtweite irgendwo bei Dir zuhause oder am Arbeitsplatz hinstellen oder aufhängen möchtest, den Vordruck kannst Du hier runterladen: https://www.the-peace-experiment.rocks/reflexst-du-noch-oder-denkst-du-schon/ (Si apre in una nuova finestra)
Herzliche Grüße
Bettina