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Parasiten, oder auch: Resistance is futile

Gerade ging es hier im Naturarium um Kuckuckshummeln, die andere Hummeln parasitieren (Si apre in una nuova finestra), indem sie fremde Hummelvölker übernehmen und ihre Kinder von den Arbeiterinnen einer anderen Hummelart großziehen lassen. Und ja, heute geht es schon wieder um Parasitismus. Und damit willkommen in einer neuen Folge Schreibers Naturarium – the creepy files.

Parasiten haben einen sehr schlechten Ruf bei uns, assoziieren wir sie doch häufig mit Krankheitserregern und einer “unfairen” Verbreitungsstrategie. Doch Parasiten und Parasitoide sind unfassbar faszinierende Lebewesen, weshalb wir uns diese Phänomene jetzt mal genauer anschauen.

Existence as you know it is over. Prepare to be assimilated. Resistance is futile.

… so werden Raumschiffe bei Star Trek begrüßt, die auf das Volk der Borg treffen, welche wiederum vorhaben, die Besatzung des Schiffes in ihr Volk und Kollektiv einzuverleiben. So ähnlich kann man sich die Situation vorstellen, wenn eine Schabe das Pech hat, auf eine Juwelwespe zu treffen. Diese wunderschön schillernde Wespe ist ein Parasitoid. Organismen, die zu dieser Gruppe gehören, töten den Wirt am Ende ihres Entwicklungszyklus. Parasiten hingegen befallen den Wirt, dieser kommt aber in der Regel dadurch nicht zu Tode.

Man kann es so zusammenfassen: Die Juwelwespe verwandelt eine Amerikanische Großschabe, die ja viel größer als sie selbst ist, mithilfe von ein paar Stichen in eine Art hörigen Zombie. Wie viele Parasiten, oder in dem Fall: Parasitoiden, ist die Juwelwespe auf einen ganz bestimmten Wirt spezialisiert – ohne ihn kann sie sich nicht fortpflanzen.

Die Juwelwespe verwandelt eine Amerikanische Großschabe, die ja viel größer als sie selbst ist, mithilfe von ein paar Stichen in eine Art hörigen Zombie.

Findet ein befruchtetes Wespenweibchen eine passende und gut genährte Kakerlake, sticht sie mit der Präzision einer Neurochirurgin in ganz bestimmte Stellen des Kakerlakenkörpers. Zuerst muss sie das Prothorakalganglion treffen, die Stelle, mit der die Kakerlake ihre Vorderbeine steuert. Nach dem Stich ist diese Region gelähmt. Jetzt sticht die Wespe ein zweites Mal zu, und zwar in den Kopf ihrer Beute. Da die Vorderbeine der Schabe stillgelegt sind, kann sie diese Attacke nicht abwehren – und durch das Gift in ihrem Kopf verwandelt sie sich in einen willenlosen Zombie, mit dem die Juwelwespe jetzt machen kann, was sie will. Statt zu kämpfen oder zu fliehen, putzt sich das Opfer immer und immer wieder ihre Fühler. Und jetzt wird es, ja … Ziemlich übel für die Großschabe.

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