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Gartensprechstunde Mai

Wespen, die Wildbienennester plündern, Ratten im Beet, Schnecken im Garten, Schmetterlinge und die Aussaat im Mai – ich beantworte wieder eure Fragen!

Wie hältst du Wespen davon ab, die ganzen Wildbienennester zu plündern?

Ganz einfach: Ich halte sie nicht davon ab – und ich würde dir auch nicht empfehlen, das zu tun. Wespen sind wichtige Räuber im Gartenökosystem, und ja: Sie fressen manchmal Wildbienenlarven. Aber das gehört zur Natur dazu. Es ist nicht so, dass die gestreiften Kerlchen die Wildbienen ernsthaft gefährden oder ganze Populationen auslöschen würden. Solche Fressbeziehungen haben sich über Jahrmillionen eingespielt, wenn du sie einfach machen lässt, stärkst du das natürliche Gleichgewicht in deinem Garten.

Ich will hier auch mal kurz eine Lanze für Wespen brechen, weil das richtig tolle Tiere sind: Sie jagen unermüdlich Fliegen, Mücken, Raupen, also genau die Insekten, die sonst massenhaft auftreten und in deinem Garten Probleme machen würden. Ein mittleres Wespennest frisst bis zu einem halben Kilogramm Insekten am Tag – und da sind eine Menge (!) Stechmücken dabei. Ohne Wespen würdest du einen völlig anderen Garten vorfinden und dich vermutlich zu Tode kratzen. Viele Wespen bestäuben auch Blüten, vor allem die, die nicht duften oder für Bienen weniger attraktiv sind, und auch gern bei Wetter, in dem Bienen nicht mehr fliegen. Ich finde sie meistens auf den Dolden der Wilden Möhre, dem Fenchel oder dem Dill. Da fahren die komplett drauf ab.

Noch ein paar Fun Facts:

  • Wespen können Gesichter erkennen und damit Individuen unterscheiden – ähnlich wie wir Menschen.

  • In Experimenten haben Forschende erfolgreich Wespen trainiert, auf bestimmte Gerüche zu reagieren. In manchen Tests waren sie sogar schneller als Hunde beim Aufspüren von Sprengstoff oder Drogen.

Kurz gesagt: Wenn du Wespen im Garten beobachtest, siehst du faszinierende, intelligente Tiere, die eine klare Rolle im System haben. Ich lasse sie machen und danke ihnen für den Stechmückenentfernungsservice.

Hier ein Selfie von mir mit einer meiner gestreiften Freundinnen aus dem vorletzten Jahr:

Was kann ich gegen Ratten im Hochbeet machen?

Schwierige Situation, mein Beileid. Der wichtigste Schritt erfolgt schon bei der Anlage des Hochbeets: Schütze dein Hochbeet von unten, damit sich Ratten nicht hineingraben können, denn darin sind sie Weltmeister. Am besten funktioniert das mit einem engmaschigen Wühlmausgitter aus stabilem Metall (am besten verzinkter Stahl), das den gesamten Boden abdeckt und dich auch vor anderen Buddlern schützt. Wichtig: Die Ränder des Gitters sollten ein Stück nach oben gebogen sein, damit sich Ratten nicht seitlich hineingraben können. Es sollte also alles wirklich gut abgedichtet sein.

Wenn du ein Metallhochbeet hast, bist du klar im Vorteil – das bietet kaum Nageflächen und lässt sich gut abdichten. Bei Holzhochbeeten wird’s komplizierter: Ratten können sich durch morsches Holz knabbern, durch Lücken eindringen – und sie können halt auch echt gut klettern. Selbst von oben ist ein Einstieg möglich, wenn beispielsweise ein Strauch daneben steht. Ratten sind einfach schlau. Das Hochbeet sollte auch so hoch wie möglich sein.

Auch die Bepflanzung kann helfen: Mischkulturen mit stark riechenden Arten wie Knoblauch, Lauch, Zwiebeln oder Minze wirken oft abschreckend. Tomate und Co. würde ich in ein gut gesichertes Gewächshaus umziehen. Und: Hier dann am besten keine Essensreste oder frischen Kompost ins Beet geben – das macht es für Ratten besonders attraktiv. Auch im Komposter würde ich erstmal keine Küchenabfälle reinwerfen, nur Rasenschnitt, Grünschnitt etc. Zudem würde ich da auch für sorgen, dass der Komposter nicht die perfekte Kinderstube für die Ratten wird.

Aber ganz ehrlich: Wenn Ratten einmal da sind, ist es wirklich ein Problem. Ich kann aus der Ferne schwer beurteilen, wie genau dein Beet aufgebaut ist oder wo sie genau ein- und ausgehen – manchmal hilft da nur ein sehr genauer Blick vor Ort. In hartnäckigen Fällen kann eine professionelle “Schädlings”bekämpfung eine Option sein. Auch wenn ich persönlich kein Fan davon bin, weil es meistens keine langfristige Lösung bringt. Ratten sind Kulturfolger – sie gehören zu unserer Umgebung, und ganz vertreiben wird man sie nie. Vor allem, wenn der Nachbar ein oder zwei Gärten weiter einen offenen Kompost mit Essensresten betreibt, kannst du machen, was du willst: die werden von da wiederkommen.

Umso wichtiger ist es, den Zugang zu deinem Beet so unattraktiv und schwierig wie möglich zu machen – baulich, von der Pflanzenhygiene her und mit guter Hygiene im Beetumfeld.

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Reinigst du deine Bodenfliesen auf dem Dachgarten?

Da muss man nichts “reinigen” in dem Sinne. Also ich kehre regelmäßig, aber sonst werden die Betonfliesen nicht wirklich dreckig. Ich achte drauf, dass ich zwischen den Platten keine Erde sammelt, damit das Wasser weiterhin gut abfließen kann. Ansonsten ist da keine weitere Anstrengung nötig.

Schnecken haben letztes Jahr meinen Garten überrannt! Was kann ich dieses Jahr machen, um das zu verhindern?

Ich fühle es, bei mir war es ähnlich. Hier war es, wie in anderen Stellen auch, ein ungewöhnlich nasses Jahr. Gerade habe ich diesen Artikel geschrieben, vielleicht findest du da ja ein paar gute Tipps:

https://steadyhq.com/de/hortarium/posts/8d4c4248-ad0a-4269-997c-e0069e2a6820 (Si apre in una nuova finestra)

Wie kann ich auf dem Balkon etwas für Tagfalter tun – ohne viel Platz?

In Deutschland gibt es rund 3.700 Schmetterlingsarten – die allermeisten davon sind Nachtfalter, wusstest du das? Zu den Tagfaltern gehören nicht einmal 200 Arten. Viele dieser Arten sind auf bestimmte Lebensräume und Pflanzen spezialisiert. Deshalb kann schon ein kleiner Balkon eine große Wirkung haben, wenn du ihn gezielt mit heimischen Pflanzen gestaltest. Das ist besonders wichtig, denn: Schmetterlinge brauchen mehr als nur Nektar. Die erwachsenen Tiere besuchen Blüten, aber ihre Raupen sind oft auf ganz bestimmte Futterpflanzen angewiesen. Viele beliebte Gartenpflanzen aus dem Gartencenter liefern zwar Nahrung für die Falter, helfen dem Nachwuchs aber nicht weiter. Ohne Raupen gibt es jedoch keine Schmetterlinge.

Wenn du Schmetterlinge wirklich unterstützen willst, dann fang bei der Kinderstube an. Lass zum Beispiel ein oder zwei Kohlpflanzen außerhalb des Netzes stehen – sie dienen dem Kohlweißling als Futterplatz für seine Raupen, und wenn du sie überwinterst, blühen sie im nächsten Jahr wunderschön für eine Vielzahl von Bestäubern (Si apre in una nuova finestra). So machst du aus deinem Balkon oder Garten einen wichtigen Trittstein für die nächste Schmetterlingsgeneration.

Schmetterlinge brauchen außerdem Rückzugsräume: zum Verpuppen, zur Eiablage oder einfach, um Wind und Wetter zu entkommen. Wer alles abrasierte und aufräumt, nimmt ihnen wichtige Strukturen. Verzichte auf Pestizide, lass Laub und Stängel stehen und erlaube deinem Balkon oder auch Garten, an manchen Stellen einfach wild zu sein.

Hier habe ich noch ein paar Pflanzentipps, die ich letztens schon auf Instagram gegeben habe (Si apre in una nuova finestra):

Raupenfutterpflanzen und ihre Schmetterlinge

  • Ampfer (Rumex obtusifolius) – Kleiner Feuerfalter

  • Beifuß (Artemisia vulgaris) – Beifuß-Rindeneule

  • Besenheide (Calluna vulgaris) – Heidekraut-Bär

  • Brombeere (Rubus fruticosus) – C-Falter

  • Brennnessel (Urtica dioica) – Tagpfauenauge, Admiral

  • Faulbaum (Frangula alnus) – Zitronenfalter

  • Flockenblume (Centaurea jacea) – Schachbrett

  • Hornklee (Lotus corniculatus) – Hauhechel-Bläuling

  • Kohl (jegliche Art) – Kohlweißling

  • Königskerze (Verbascum thapsus) – Königskerzen-Mönch

  • Kratzdistel (Cirsium vulgare) – Distelfalter

  • Kümmel (Carum carvi) – Hauhechel-Bläuling

  • Liguster (Ligustrum vulgare) – Ligusterschwärmer

  • Mädesüß (Filipendula ulmaria) – Mädesüß-Perlmuttfalter

  • Rainfarn (Tanacetum vulgare) – Braune Tageule

  • Rote Lichtnelke (Silene dioica) – Nesselzünsler

  • Salweide (Salix caprea) – Großer Fuchs

  • Schlehe (Prunus spinosa) – Segelfalter

  • Vogelwicke (Vicia cracca) – Grünader-Weißling

  • Wegwarte (Cichorium intybus) – Wegwarten-Scheckenfalter

  • Wilde Möhre (Daucus carota) – Schwalbenschwanz

Gute Nektarpflanzen für Schmetterlinge

  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)

  • Dost (Origanum vulgare)

  • Echte Betonie (Betonica officinalis)

  • Färberkamille (Anthemis tinctoria)

  • Flockenblume (Centaurea jacea)

  • Goldhaar-Aster (Galatella linosyris)

  • Hornklee (Lotus corniculatus)

  • Jakobs-Greiskraut (Jacobaea vulgaris)

  • Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum)

  • Klappertopf (Rhinanthus minor)

  • Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata)

  • Kornblume (Centaurea cyanus)

  • Mädesüß (Filipendula ulmaria)

  • Natternkopf (Echium vulgare)

  • Oregano (Origanum vulgare)

  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa)

  • Thymian (Thymus serpyllum)

  • Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)

  • Wiesenklee (Trifolium pratense)

  • Ziest (Stachys officinalis)

Übrigens: Viele denken bei Schmetterlingen nur an bunte Tagfalter, nach denen hast du ja gefragt. Doch die meisten unserer heimischen Arten sind Nachtfalter, und auch sie brauchen Blüten als Nahrungsquelle. Wer Pflanzen mit spätabendlicher Blüte anbietet, schafft auch für sie Lebensraum. Besonders wichtig sind helle, duftende Blüten, die bei Dunkelheit gut auffallen und durch den Geruch gut zu orten sind:

  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)

  • Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)

  • Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis)

  • Gewöhnlicher Baldrian (Valeriana officinalis)

  • Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)

  • Natternkopf (Echium vulgare)

  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)

  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria)

  • Weiße Lichtnelke (Silene latifolia)

  • Wiesensalbei (Salvia pratensis)

Welches Gemüse pflanze oder säe ich jetzt am besten im Mai aus?

Im Mai beginnt die Hauptsaison für die Direktsaat und das Auspflanzen! Die Böden sind endlich warm genug, viele Pflanzen starten jetzt richtig durch. Du kannst sowohl vorgezogene Jungpflanzen setzen als auch direkt ins Beet oder den Topf säen.

Besonders gut zur Direktaussaat im Beet/Kübel eignen sich:

  • Busch- und Stangenbohnen – keimen schnell und wachsen zuverlässig. Dasselbe gilt für Mark- und Zuckererbsen.

  • Zucchini – Aussaat direkt ins Beet oder in einen großen Topf (mind. 20 Liter). Man kann die natürlich auch vorziehen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie stabiler wachsen, wenn man sie direkt ins Bett sät. Dasselbe gilt für Kürbis und Gurken.

  • Rote Bete – ist super unkompliziert, lässt sich auch in Reihen immer wieder nachsäen. Ist bei mir ein echter Evergreen … oder äh, Everrot?

  • Karotten – jetzt keimen sie schneller als im kühlen März oder April.

  • Mangold – robust und ertragreich, auch für den Halbschatten geeignet. Ich überwintere den, aber säe auch immer wieder neu aus.

  • Radieschen – wachsen schnell und sind ideal zum Lückenfüllen. Packe die echt überall dazwischen. Achte darauf, dass es eine Sorte ist, die sich für den Sommeranbau eignet, damit die nicht durch die warmen Temperaturen zu schnell schießt. Geeignet sind beispielsweise Rudi, Sora, Riesenbutter oder Viola.

  • Petersilie und Dill – brauchen gern mal etwas Geduld, aber jetzt klappt die Keimung von den Temperaturen her gut.

  • Diverse Salate – z. B. Pflücksalat oder Batavia, gerne in Mischkultur mit Zwiebeln.

  • Kartoffeln – wenn du die nicht schon gelegt hast, ist jetzt eine gute Zeit!

  • Steckzwiebeln und Lauch – bei mir sind die schon länger im Boden, aber auch jetzt kannst du die noch gut stecken!

Im Dachgarten habe ich 5 Hochbeete, in denen ich gestaffelt verschiedene Salate anbaue, sodass ich mich immer bedienen kann.

Zum Auspflanzen im Mai (also als Jungpflanzen setzen) sind z. B. ideal:

  • Tomaten, Paprika, Chili – aber erst nach den Eisheiligen oder mit Schutz. Bei uns ist kein Frost mehr angesagt, deshalb ziehen die jetzt auch um. Bei dir musst du schauen, was der Wetterbericht sagt. Tatsächlich habe ich schon einige seit einer Woche im Gewächshaus stehen und sie kommen gut zurecht.

  • Melonen – die sind besonders wärmebedürftig und fühlen sich besonders wohl in einem Gewächshaus, aber auch in einem geschützten Südstandort in deinem Garten. Dasselbe gilt für Auberginen.

  • Brokkoli, Kohlrabi, Rosen- und Blumenkohl, etc. – die wollen jetzt auch gerne ausziehen!

Mein Hortarium ist noch ganz jung, und viele Themen, die ich hier angerissen habe, werde ich in den nächsten Monaten ausführlich und praxisnah besprechen. Wenn du Lust hast, tiefer einzusteigen und mich dabei unterstützen möchtest, schließ gern ein Abo ab – dadurch ermöglichst du mir, Saatgut, Experiment-Beete und weiteres Zubehör anzuschaffen, um verschiedene Methoden auszuprobieren und die Ergebnisse direkt mit dir zu teilen. Ich freue mich, wenn du dabei bist und wir zusammen noch viel mehr über Pflanzen, Biologie und nachhaltiges Gärtnern lernen:

Wenn du auch ein paar Fragen hast, kannst du sie im Laufe des Mais hier eintragen, sodass ich sie in der Gartensprechstunde im Juni beantworten kann:

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