Perlen des Theatermarketings in Social Networks
Vor fast genau 9 Jahren war ich einer der Autor:innen, die für die Theater & Netz Konferenz von nachtkritik.de und der Heinrich-Böll-Stiftung einen “Live-Blog” gestalten duften.
Dabei habe ich einen ironischen Blogpost über das digitale Theatermarketing verfasst.
Als damals 23-Jähriger war ich persönlich enttäuscht, dass Hochkulturtempel wie Orchester, Theater, Opern, Museen die digitalen Medien mit so wenig Liebe bespielt haben.
Hat sich in den 9 Jahren viel geändert? Jein. Manche Häuser haben sich das Digitale einverleibt. Bei anderen gilt mein Blogost noch heute:
Blogpost vom Mai 2015: (Si apre in una nuova finestra)
Perlen des Theatermarketings in Social Networks
„Wir sind jetzt auch bei Facebook, folgt uns!“
„Wir sind jetzt auch bei Twitter, folgt uns!“
„Wir haben gerade ein Video positiv bewertet. Seht her youtubelink“
„Peter, es gibt noch viele leere Plätze für die nächste Aufführung. Mach doch mal ein Gewinnspiel für Facebook“
„Peter, die Vorstellung ist immer noch nicht ausgebucht. Ruf doch mal in der Grundschule an. Wir geben denen Freikarten, dann machen wir ein paar Bilder für unseren Instagram Account #Musikvermittlung.“
„Unsere Probe läuft auf Hochtouren“: [Backstagebild]
„Heute wieder Stückname, beginnt um Uhrzeit“
„Wir freuen uns auf euch!“ [Bild der Schauspieler]
„Peter, dass kannste so nicht twittern. Man muss #jedes #Wort @verlinken“
„Heute wieder die wundervoll feenhafte Inszenierung von Name, die Presse war begeistert. Wir wünschen unseren Künstlern TOI TOI TOI (Es gibt noch Karten)“
„LETZTE PROBE!!!!!! Die feurige Irrfahrt des jungen Kosmopoliten reisst den Zuschauer in eine atemberaubende Traumwelt, aus der er gar nicht mehr heraus kommen möchte“ [Probenbild]
„Unsere neuen Plakate sind online“ [Plakatbild]
„Am 18. Juni 2014 um 19:15 Uhr wird die 2. Wiederaufnahme des am 4. Mai 1940 verstorbenen, russischen Dramaturgen und Vater von 5 Töchtern im kleinen Foyer unserer Gastspielstätte in der Martin Luther Straße 4, in 3823423 Hausen, nach zweimonatigen Probezeiten ( jeweils von 10-20 Uhr am Dienstag, 8-19Uhr an Mittwochs und 15-19 Uhr an Feiertagen, die eine christliche Religion feiern), nach langem Warten und zwischenzeitlicher Krankheit von zwei italienischen Sängern, wieder aufgenommen“
„Wir gratulieren unserer dritten Regieassistenten Susanne Keil, für den vierten Platz beim Festivalwettbewerb „Theater mit Tuba“. Wir sind super stolz auf dich 🙂 [Bild mit der zweiten Regieassistentin Julia Faun]
Was meint ihr?
Hat sich in den letzten 9 Jahren viel getan, oder könnte man den Blogpost heute noch so schreiben?