Tonya Packt aus: Heldendumm-Newsletter #5
Servus, ihr Helden der absurden Geschichte!
Hier ist wieder eure Tonya – halb Archiv, halb Asche, aber voll im Bilde. Während Daniel und Philipp zwischen Staub, Wahnsinn und Fußnoten umherirren, krieche ich zuverlässig alle drei Wochen aus meiner Gruft, um euch mit einer Prise gepflegter Absurdität zu versorgen.
Also schnappt euch einen Tee, einen Grabstein oder was euch sonst beim Lesen begleitet – es wird wieder knochentrocken unterhaltsam.

Ein wenig Hausmeisterei
Daniel war für uns auf geheimer Mission – und zwar auf der Stay Forever Con 2025 SÜD. Für alle, die den Namen nur mal gehört haben: Das ist nicht irgendein Podcast-Treffen, sondern ein echtes Retro-Fest für Freunde alter Spiele, kurioser Geschichten und nerdiger Nostalgie. Genau unser Ding also.
Mit im Publikum – und später am Tisch – war auch Wolfgang vom Podcast Digitale Anomalien. (Si apre in una nuova finestra)
Und wie das immer ist, wenn man sich nach langer Online-Kommunikation endlich mal in Person gegenübersteht: Es wird nicht nur geplaudert, sondern auch verhandelt, gelacht – und gezockt.
Im Retrogames e.V., dem großartigen Videospielmuseum in Karlsruhe, lieferten sich Daniel und Wolfgang erbitterte Duelle an den Arcade-Automaten: Mortal Kombat, Killer Instinct und jede Menge Trash-Talk inklusive. Wer gewonnen hat, wird nicht verraten – aber sagen wir so: Die Knochen haben ordentlich geknackt. 🕹💀

Zwischen Uppercuts und Nostalgie-Attacken ging’s aber auch um Podcast-Pläne. Und ja – Es wird eine neue Crossover-Folge geben!
Beide Formate. Ein Thema. Zwei völlig unterschiedliche Perspektiven.
Worum es genau geht, bleibt noch geheim, aber wir versprechen: Es wird historisch, anomalisch – und garantiert heldendumm.
Und apropos Podcast-Festivals: Der nächste Stopp ist schon in Sicht!
Am 13. und 14. Juni steigt das Podcamp 2025 in Düsseldorf – das Klassentreffen der deutschen Podcastszene. Auch dort werden wieder einige bekannte Stimmen aus vergangenen Heldendumm-Crossovern mit von der Partie sein.
Was da besprochen wird – mehr dazu gibt’s in der nächsten Ausgabe unseres Newsletters. 👀🎤
Bleibt gespannt – wir sind’s auch.
Schon gewusst?
Ihr habt es ganz sicher schon auf Instagram gesehen: Da wird fleißig abgestimmt, diskutiert und gefeiert – das Heldendumm-Quartett nimmt Form an!
Intern ist die Idee eines eigenen Kartenspiels schon eine kleine Ewigkeit im Umlauf, aber vor ein paar Wochen haben wir uns endlich entschieden: Es wird ein Quartett. Kein Pokerface, kein UNO – sondern ehrlicher Kartenspaß mit absurden Helden, skurrilen Taten und jeder Menge Diskussionspotenzial.
Der Plan: Jede Karte zeigt eine Figur aus dem Heldendumm-Kosmos – also jemanden, der die Weltgeschichte nachhaltig verstört, überrascht oder zum Lachen gebracht hat.
Das Problem: Wie bewertet man solche Leute eigentlich?
Wir konnten uns im Team auf keine einheitlichen Werte einigen. Also haben wir die Verantwortung (und das Chaos) an euch übergeben.
Seitdem läuft auf Instagram unser Community-Quartett-Marathon:
Tag für Tag stellen wir euch eine neue Karte vor, und ihr stimmt in den Stories über die einzelnen Werte ab. Wer war gefährlicher? Wer absurder? Wer verdient den vollen Heldenpunkt? Das Ergebnis landet direkt auf der Karte. Demokratischer wird’s nicht.

Knapp über die Hälfte der Karten ist bereits durch – aber bei der Menge an historischen Irrsinnsfiguren konnten natürlich nicht alle ins Deck. Vielleicht kommt irgendwann mal eine Zweite Edition, aber bis dahin bleibt’s exklusiv.
Aktuell prüfen wir noch, wie wir das Quartett zur Verfügung stellen können. Geplant ist erstmal eine kleine Auflage, die ihr nur direkt bei uns vor Ort erwerben könnt.
Face to face, Auge in Augenhöhle, versteht sich.
Hiermit ein kleiner Teaser für ein mögliches Live-Event, über das wir bald mehr verraten.
Langfristig arbeiten wir daran, dass ihr das Quartett auch auf anderem Wege bekommt – aber das dauert noch ein bisschen. Bis dahin: Augen auf bei unseren Insta-Stories, denn ihr entscheidet weiterhin mit, wer ins Heldendumm-Olymp kommt – und mit wie vielen Punkten.
Reingehört?
Na, wann habt ihr das letzte mal einen Dammriss erlebt? Hoffentlich noch garnicht. In “Dammparty am Mississippi” erfahrt ihr jedenfalls, wie katastrophal so eine Erfahrung sein kann.
Hier geht’s zur Folge! (Si apre in una nuova finestra)

Heldendumm Quickie: Clownswelt
Manche Städte werden von Naturkatastrophen erschüttert, andere von politischen Aufständen. Toronto im Jahr 1855? Von Clowns.
Die Geschichte beginnt im Zirkus: Die S.B. Howes’ Star Troupe Menagerie & Circus gastiert in der Stadt. Unter den Schaustellern – eine Gruppe reisender Clowns, die nach der Vorstellung noch das örtliche Bordell besuchen wollen. Dort stoßen sie jedoch auf eine andere Gruppe: die Hook & Ladder Firefighting Company, eine berüchtigte Truppe freiwilliger Feuerwehrmänner, die weniger für ihre Löschfähigkeiten als für ihre Trinkfestigkeit und Schlägereien bekannt war.
Was man wissen muss: In Toronto der damaligen Zeit waren Feuerwehren keine städtisch organisierten Berufsgruppen – es waren lose, teils kriminell agierende Cliquen, die sich den Namen „Feuerwehr“ eher anmaßten. Verschiedene Kompanien rivalisierten miteinander wie Gangs: Wer zuerst am brennenden Haus war, bekam Ruhm, Einfluss – und manchmal auch Geld. Die Einsätze wurden oft zu öffentlichen Kraftproben, bei denen sich konkurrierende „Feuerwehren“ gegenseitig behinderten, während das Haus weiter brannte.
Die Hook & Ladder Company war eine der aggressivsten dieser Gruppen. Und genau mit diesen Herren legten sich die Clowns an.

Der genaue Auslöser ihres Streits im Bordell bleibt unklar – es ging vermutlich um Alkohol, Frauen oder beides. Am Ende fliegen die Fäuste – und die Clowns gewinnen. Ein Clown verpasst dem Feuerwehrchef sogar eine Abreibung, bei der nicht nur das Ego leidet.
Doch Toronto ist 1855 keine Stadt, in der man einfach so Feuerwehrmänner vermöbelt. Die geschlagenen Brandbekämpfer rufen ihre Kameraden – und die bringen gleich ein paar Hundert Unterstützer mit. Am nächsten Tag stürmt ein wütender Mob das Zirkuslager. Es kommt zu einer regelrechten Straßenschlacht: Zelte brennen, Tiere fliehen, Clowns rennen um ihr Leben.
Die Polizei? Völlig überfordert. Zwar waren Beamte anwesend, doch viele von ihnen sympathisierten mit der Feuerwehr oder trauten sich schlicht nicht einzugreifen. Einige Polizisten standen sogar untätig daneben. Die Folge: öffentlicher Spott, massiver Vertrauensverlust – und Kündigungen auf höchster Ebene.
In den Wochen nach dem „Clown Riot“ verlor der Polizeichef seinen Posten. Dutzende Beamte wurden entlassen oder zum Rücktritt gedrängt, weil sie entweder gar nicht eingegriffen oder den Mob gewähren ließen. Auch der damalige Bürgermeister George William Allan geriet unter Druck. Zwar war er persönlich nicht vor Ort, aber sein Ruf war schwer beschädigt. Er trat nicht sofort zurück, verzichtete jedoch auf eine erneute Kandidatur – de facto ein erzwungener Abgang.
Die Stadt erkannte: So geht’s nicht weiter. Die Ereignisse von 1855 führten direkt zur Gründung einer professionellen, bezahlten Feuerwehr und einer strukturell überarbeiteten Polizei – zwei wichtige Meilensteine auf dem Weg zur modernen städtischen Verwaltung.
Der „Clown Riot“ bleibt bis heute ein Paradebeispiel dafür, wie bizarr Geschichte sein kann – und wie ein Zirkuszelt voller Clowns mehr Reformkraft entfalten kann als zehn Jahre Stadtpolitik.
Denn wie heißt es so schön:
Wer zuletzt lacht, lacht clownesk.
Und das war’s schon für diese Ausgabe!
Bleibt heldenhaft,
Tonya Bone-ita Riesenhuber
P.S.: Warum führen Skelette nie ernsthafte Beziehungen?
Weil sie immer kalte Schultern zeigen. 💀💔
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