Rückzug
Oder: Weihnachten im Stall mit Orangenporridge
Ich möchte den vergangenen Dezember auf dieser Plattform nicht ausfallen lassen.
Schon ganz zu Beginn des Monats hatte ich mir einen Plan gemacht, was ich posten wollen würde. Um mich selbst daran zu erinnern habe ich den einzelnen Posts Überschriften gegeben und zum Teil schon Bilder eingefügt.
Der Dezember hat in meinem früheren Leben gleich nach Sankt Martin, also noch im November, begonnen. Als Malte noch klein war, ich alleinerziehend und im Kindergarten angestellt. Weihnachten war die Zeit, in welcher der Wohnzimmertisch gestapelt voll lag mit Weihnachtsgeschichten, Bilderbüchern und Romanen, sowie Bastelbüchern, gespickt mit Merkzetteln. Durch die Arbeit im Kindergarten und ein wissbegieriges Kind zu Hause habe ich Weihnachten immer als sehr, sehr intensive Zeit wahrgenommen. Anstrengend wie keine andere Zeit im Jahr, aber heimelig, voll Dankbarkeit und Magie.
Ein bisschen von dem, wollte ich hierher transportieren, Euch in unsere “alte Weihnachtszeit” mitnehmen und mich selbst in warmen Erinnerungen baden. Das wunderschöne Bilderbuch Weihnachten im Stall haben wir oft morgens unter der Wolldecke, Malte in meinem Arm, eng aneinander gekuschelt gelesen, mit Orangenporridge zum Frühstück, der Inbegriff von Weihnachten: mit viel Zimt und Nüssen, dem Duft von Orangen,… deshalb sollte der Post so heissen.
Inzwischen ist mein Dezember geprägt von Verlusten. Auch, wenn ich viel lieber lichte und glänzende Gedanken hätte, die Erinnerung an alles, was ich im Dezember verloren habe, legt sich, wenn ich nicht aufpasse, über alles, was ich sonst mal gerne mochte. Es ist mir schwer gefallen, den Dezember zu überstehen.
Mir hilft es, Dinge die ich immer gerne mochte, wie Sterne falten, Weihnachtsgeschichten hören, Plätzchen backen und so weiter trotzdem zu tun und möglichst wenig Social Media zu konsumieren um nicht in die Neid-Falle zu geraten. Vor Heilig Abend und Silvester hatte ich Angst. Es macht etwas aus, ob man diese gewichtigen Feiertage an einem vertrauten Ort verbringt, oder die Umgebung neu ist. Es macht auch etwas aus, ob man die Feiertage mit Menschen verbringt, die man gerne mag, oder eben nicht. Selbstgewählt Feiertage alleine zu verbringen ist etwas anderes, stelle ich mir vor.
Der Grund für meinen Rückzug, richtig bis tief in mich hinein, Typ Einsiedlerkrebs, war die Bemerkung einer engen Freundin, dass sie gut und gerne auf den ganzen Stress verzichten würde und lieber in meiner Situation wäre. Sie hat es nicht böse gemeint, hat aber auch nicht verstanden, warum mich das so getroffen hat. Der Satz begleitet mich bis jetzt. Dann kamen noch zwei blöde Nachrichten auf Instagram bezüglich meiner Ernährung und ich hätte mich gerne in Luft aufgelöst.
Wenn man keine Kapazitäten hat, Meinungen von anderen standzuhalten, ist Rückzug die bessere Option, wenn man sich schützen möchte.
Worte haben eine gewaltige Macht. Möchte ich keine schwierigen Worte in Empfang nehmen, verzichte ich auf Angriffsfläche und schliesse meine Tür der Verletzlichkeit.
Ich rede nicht von Flucht. Sich mit schwierigen Themen auseinanderzusetzen halte ich für sinnvoll und wichtig. Schwierige Themen, die mich nicht betreffen, mich aber verletzen, zusätzlich zu dem, was sowieso schon wund ist, die kann ich ausschliessen.
Weihnachten ist stressig. Na klar. Aber nur für die, die Menschen haben, denen sie es schön machen können. Oder Menschen, wegen denen es Feiern im Kindergarten, in der Schule, im Sportverein, vom Arbeitgeber gibt. Man darf davon erschöpft sein. Ich persönlich würde mich darüber freuen, wenn Menschen ihre volle Zeit dennoch wertschätzend betrachten könnten.
Jedenfalls. Ich habe plötzlich Angst vor Steady bekommen. Weil ich (auch) tierische Produkte esse. Eigentlich möchte ich mir solche Gedanken gar nicht machen. Ich denke, alle, die hier ein Abo abgeschlossen haben, sind mir wohlgesonnen UND wir können ja auch in Austausch gehen. Ich brauche keine Angst zu haben.
Jetzt ist schon Januar, das Orangenporridge Rezept soll hier aber nicht fehlen. Es ist nicht nur der Inbegriff von Weihnachten, auch der Winter, der hier grad wieder bitterkalt ausgebrochen ist, lässt sich damit so schön aufwärmen.
Das Porridge enthält kein Fleisch, aber Joghurt. Welchen Joghurt Ihr dafür verwendet, pflanzlich oder tierisch, bleibt Euch überlassen.
Hier kommt jetzt das Rezept. Um Zugang zu allen Köstlichkeiten zu bekommen, braucht Ihr nur den Button drücken. (Oder einfach weiterlesen)
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