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BLEED FROM WITHIN - Interview aus FUZE.111

WORKAHOLICS. Weiter, immer weiter! Das ist seit jeher das Motto des schottischen Fünfers. Nun erscheint mit „Zenith“ in Kürze ihr siebtes Studioalbum. Welche besonderen Herausforderungen die Band in den vergangenen Jahren bewältigen musste und worauf er und seine Kollegen sich in diesem Jahr am meisten freuen, erklärt uns Drummer Ali Richardson.

Ein neues Album steht in den Startlöchern. Kannst du zunächst den Entstehungsprozess der Scheibe zeitlich umreißen?
Für uns gibt es eigentlich nie einen richtigen Startpunkt. Wir schreiben ständig Musik und arbeiten an Ideen. Irgendwann stehen dann drei, vier Songs. Das ist der Punkt, wo uns bewusst wird, dass eine neue Platte Formen annimmt. Der Entstehungsprozess war dieses Mal definitiv länger als sonst, das dürfte sich etwa über drei Jahre hinweg erstreckt haben. Wir waren im Jahr 2023 auf Tour und hatten gleichzeitig schon einiges an Material zusammen. Das darauffolgende Jahr war dann für viele von uns in privater Hinsicht sehr herausfordernd, weswegen es seine Zeit gedauert hat, um alles fertigzustellen. Ich glaube, die ersten Drum-Aufnahmen hatte ich im September oder Oktober 2023 gemacht. Das gibt dir eine Vorstellung davon, wie lange alles gedauert hat. Nun ist die Scheibe fertig. Für uns als Musiker gibt es wahrscheinlich keinen Zeitpunkt, zu dem man hundertprozentig zufrieden ist. Wir hätten sicherlich locker noch weiter an dem Album arbeiten können, aber irgendwann musst du einfach akzeptieren, dass es verdammt noch mal fertig ist, haha.

Foto: Tom Armstrong

Was war die größte Herausforderung, der ihr euch stellen musstet?
Je älter man wird, desto schwieriger wird es in der Regel. Ich lebe im Süden, die anderen Jungs in Glasgow. Wir haben alle Vollzeitjobs außerhalb der Band. Glücklicherweise sind das Jobs, die wir auch von unterwegs und remote erledigen können. Dennoch ist es immer wieder schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen, gerade das Touren. Weil wir mittlerweile auch andere Verpflichtungen im Leben haben. Gleichzeitig entwickelt man natürlich auch ambitioniertere Ziele. Einen Sound, den man kreieren will, neue Ideen, die man umsetzen will, Dinge, die man erreichen will. Die größte Herausforderung war vermutlich, dass wir uns selbst herausfordern mussten, etwas zu ändern und zu versuchen, etwas zu erschaffen, das sich für uns alle schließlich richtig anfühlt.

Kein Musiker auf der Welt wird dir sagen, dass sein neues Album scheiße ist, haha!

Hat das geklappt?
Ja, wir sind sehr glücklich mit dem Ergebnis. Ich meine, kein Musiker auf der Welt wird dir sagen, dass sein neues Album scheiße ist, haha. Aber ernsthaft, wir haben mit dieser Platte ein neues Level erreicht. Und ich denke, es ist auch anders als das, was die Menschen in den vergangenen sechs, sieben Jahren von uns gewohnt waren. Der schönste Moment ist immer der, wenn du irgendwann das fertige Produkt in den Händen hältst. Ich war gerade mit meiner anderen Band SYLOSIS in den USA, als ich die final gemischten und gemasterten Tracks zugeschickt bekommen habe. Ich habe mir dann einen richtig guten Whisky eingegossen, mich hingesetzt, Kopfhörer auf, und mir das komplette Album angehört. Das war großartig.

https://youtu.be/O8epljMRUqc?si=z-ekquVmXB_xIeHI (Si apre in una nuova finestra)

Du hast eure private Situation angesprochen. Dennoch habt ihr bereits um die 50 Shows geplant, werdet in Nordamerika unterwegs sein, im Sommer auf Festivals spielen und anschließend in Europa touren. Das dürfte stressig werden ...
In der heutigen Zeit musst du auf Tour gehen, wenn du Geld verdienen willst. Das ist mittlerweile die Haupteinnahmequelle für Bands unserer Größe. Wir haben alle schon vor einiger Zeit gemerkt, dass wir nicht genug Geld machen, damit sich jeder von uns ein Haus kaufen kann. Also haben wir vor vielen Jahren die Entscheidung getroffen, dass wir weiterhin Vollzeitjobs brauchen. Wenn du uns in einem Backstage-Raum siehst, hockt jeder von uns mit seinem Laptop da und arbeitet. Natürlich wirft auch die Band mittlerweile etwas ab. Das meiste wird allerdings direkt wieder reinvestiert. Ja, Touren ist wirklich stressig. Es ist auch einfach körperlich anstrengend, aber genauso mental. Weil du lange Zeit von deiner Familie getrennt bist. Du verpasst Hochzeiten, Geburtstage und viele andere wichtige Termine. Aber du kannst jeden Einzelnen in der Band fragen, und er wird dir sagen: Alles, was wir tun, tun wir dafür, damit wir live spielen können. Wir schreiben ein Album, gehen zwei oder drei Jahre auf Tour. Dann schreiben wir das nächste Album. Das ist das Leben, das wir gewählt haben. Und wir haben nicht vor aufzuhören.

Worauf freust du dich in diesem Jahr am meisten?
Wir gehen mit BULLET FOR MY VALENTINE und TRIVIUM in Nordamerika auf Tour, um mit ihnen die 20-jährigen Jubiläen von „The Poison“ und „Ascendancy“ zu feiern. Mit beiden Bands waren wir schon unterwegs. AUGUST BURNS RED sind auch dabei und ebenfalls sehr gute Freunde von uns. Das wird absolut großartig. Im Sommer spielen wir beim Download Festival in Donington auf der Mainstage. Das ist für uns als britische Band natürlich ein Riesending. Wir haben dort zum ersten Mal 2009 gespielt, auf einer kleinen Bühne. Diesmal sind am selben Tag unter anderem ORBIT CULTURE, POWER TRIP, MESHUGGAH, SPIRITBOX und KORN am Start. Später gibt’s dann unsere Headlinertour in Europa. In einigen Venues, von denen wir uns schon immer erträumt haben, sie mal zu headlinen. Das Backstage in München beispielsweise. Wir haben dort als Support-Act sicher schon zehnmal gespielt und wir lieben diese Location. Jetzt dürfen wir dort der Main Act sein. Das ist wirklich etwas Besonderes. Wir sind auch im Docks in Hamburg, ebenfalls ein überragendes Venue. Ebenso wie der Barrowland Ballroom in Glasgow. Ein legendärer Live-Club, wo wir schon immer mal auftreten wollten. Dort werden wir im Oktober zwei Shows spielen, beide sind jetzt schon ausverkauft. Es gibt also eine ganze Menge Sachen, auf die wir uns riesig freuen.
Anton Kostudis

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