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Monday Motivation #40

Vom Zahnrädchen zum Gestalter

In traditionellen Organisationsstrukturen hat die Führungskraft eine herausgehobene Position und ist mit tendenziell höherwertigen Aufgaben betraut. Diese Trennung von Denken und Handeln war schon im Taylorismus angelegt und ist bis heute erhalten geblieben. Die Führungskraft ist Konstrukteur und Betreiber einer Unternehmensmaschine; sie definiert den Zweck dieser Maschine, bestimmt Aufbau und Abläufe, setzt geeignete Arbeiter wie Zahnrädchen ein und ersetzt sie bei Verschleiß oder Minderleistung. In dieser seelenlosen, mechanistischen Reinform ist das heute hoffentlich nirgendwo anzutreffen, aber das unterliegende Prinzip der Trennung von Denken und Handeln können auch gönnerhaft inszenierte New-Work-Initiativen nur schwerlich übertünchen.   

Zu Zeiten von Frederick Winslow Taylor war dieses Bauprinzip eine bahnbrechende und überaus erfolgreiche Idee. In der Anfangszeit der Industrialisierung war einerseits die Anzahl der gut ausgebildeten Menschen, die durch Ausbildung und Erfahrung diese Führungsaufgaben übernehmen konnten, sehr beschränkt. Andererseits war es nötig, die massenhaft verfügbaren ungelernten Arbeitskräfte möglichst produktiv einzusetzen. Diese Voraussetzung von damals gelten aber schon länger nicht mehr. In den weitaus meisten Fällen sind die Mitarbeiter heute nicht mehr ungelernt, sondern oftmals bestens ausgebildete Wissensarbeiter.  Ihr Potenzial und ihre Motivation zur Gestaltung und Verbesserung der Organisation bleiben jedoch ungenutzt, wenn sie auf ihre Rolle als Zahnrädchen in einer Unternehmensmaschine reduziert werden. So bleibt die Leistung des Systems unnötig beschränkt durch die Genialität und Bandbreite der Führungskraft.

Genau das schaffte Taiichi Ohno bei Toyota. Nicht der Manager arbeitet im Lean Management an der kontinuierlichen Verbesserung, sondern alle Mitarbeiter im Team. Ohno erkannte das ungenutzte menschliche Potenzial und machte es erstmals in großem Stile und mit beachtlichem Erfolg nutzbar. Ohno war damit ein früher Verfechter von Selbstorganisation und Augenhöhe: »Standards sollten nicht von oben aufgezwungen werden, sondern von den Produktionsarbeitern selbst festgelegt werden.«

Ohne Empowerment münden Lean und Agile in sterilem Cargo-Kult und New Work bleibt oberflächliche Kosmetik: »lipstick on the pig«. Führung ist wichtig – zu wichtig, um sie nur Führungskräften zu überlassen. Aufgabe von Führung ist es, eine Kultur der kollektiven Verantwortung zu fördern, in der jeder Mitarbeiter aktiv am Erfolg der Organisation mitwirken kann.

Starte gut in diese Woche
Marcus

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Argomento Monday Motivation

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