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Gelesen Oktober bis Dezember...

Dear Oxbrigde * Nelke Pollatschek

Insiderbericht aus den Elite-Universitäten Cambridge und Oxford und Liebesbrief an ein eigensinniges Stück Europa: Nele Pollatschek analysiert klug, komisch und wütend eine turbulente Liebesbeziehung zu einer verwirrenden Insel.
Als Nele Pollatschek am 23. Juni 2016 nach Oxford unterwegs ist, wo sie jahrelang studiert hat, ahnt sie nicht, dass sie am nächsten Tag zum Brexit Profiteur wider Willen werden wird. Über Nacht löst sich wegen des Währungszerfalls ihr Studienschuldenberg fast in Luft auf – gleichzeitig aber durchlebt sie den Schock ihres Lebens: Die Briten wollen mit Europäern wie ihr nichts mehr zu tun haben.
Wenn jemand eine Obsession hat, dann ist es schwer, ihn davon abzubringen. In Nele Pollatscheks Fall heißt die Obsession seit ihrer Jugend Oxbridge. Nichts konnte sie abhalten, dort hinzukommen, wo ihre Helden, die mitunter exzentrischen englischen Geistesriesen, studierten. Irrsinnige Anstrengungen nimmt sie auf sich, um dorthin vorzudringen, erleidet das Hochstaplersyndrom, als es endlich gelingt, lernt das bizarre Verhalten der englischen Eliten kennen, kommt der Abwasserwirtschaft und dem Pillenkonsum der Briten auf die Schliche, verbringt die Nächte zwischen High-Society-Partys und Bibliothek. Gerade denkt sie, sie gehöre dazu – da erfolgt dieser Schlag.
Wie jede verstoßene Geliebte geht Nele Pollatschek in ihrem Abschiedsbrief an England der Frage nach, wie es zum Bruch kommen konnte. Was ist nur los mit diesem England? Und mit dem Scharfblick einer Miss Marple erkennt sie: der Schlüssel zur Misere liegt da, wo sie gerade war! Das System Oxbridge bringt jene Mentalität und jenen englischen Politikertyp hervor, der gerade das Land zugrunde richtet. Mit abgründigem Humor schreibt sie ein augenöffnendes Buch und setzt ihrer großen Liebe, dem alten England, ein hochunterhaltsames und kluges Denkmal.

Mildred * Rebecca Donner

1929 verlässt Mildred Harnack ihre Heimat Wisconsin und zieht mit ihrem Mann Arvid, einem Cousin Dietrich Bonhoeffers, nach Berlin. Hautnah erlebt sie den Aufstieg der Nazis mit. Sie rekrutiert Arbeiter, Künstlerinnen oder Studentinnen und organisiert gemeinsam mit ihrem Mann den größten Widerstandskreis im Berliner Untergrund. Hitler verurteilt sie 1943 eigenmächtig zum Tod durch die Guillotine. Ihr letzter Trost ist ein Band mit Goethe-Gedichten, den sie in ihrer Zelle übersetzt – human und nobel bis zum Ende. Rebecca Donner verwebt Briefe, Tagebucheinträge, Augenzeugenberichte und kürzlich freigegebene Geheimdienstdokumente zu einer fulminanten und ergreifenden Erzählung des Widerstehens. Die preisgekrönte Hommage an eine mutige und fast vergessene Frau: Spannend und voller Zuneigung erzählt Rebecca Donner von ihrer Urgroßtante Mildred Harnack, die als junge Frau nach Berlin kam und leidenschaftlich gegen die Nazis kämpfte. Ihr Buch ist eine Würdigung und eine immense, eine weibliche Chronik des Widerstands. Mit zahlreichen schwarz-weißen-Dokumenten, -Abbildungen und -Fotos.

Sisi * Karen Duve 

Als Elisabeth (Sisi) durch Heirat zur Kaiserin von Österreich wird, betritt sie eine streng geordnete Welt voll steifer Konventionen und langweiliger Empfänge. Ausbrechen kann sie nur auf ausgedehnten Reisen und bei Aufenthalten auf ihrem ungarischen Schloss Gödöllö. Dort kann sie ungezwungen leben und ihrer größten Leidenschaft nachgehen: wilden Reitjagden. Kein Wassergraben ist der Kaiserin zu breit, kein Hindernis zu gefährlich – Sisi gehört zu den besten und tollkühnsten Reiterinnen ihrer Zeit. Der legendäre Jagd- und Rennreiter Bay Middleton bewundert die Kaiserin nicht nur für ihr reiterliches Können. Bei einem Aufenthalt auf Gödöllö lädt Sisi ihre reit- und fechtkundige Nichte Marie Wallersee zu sich ein. Als Tochter einer Schauspielerin ist Marie eigentlich nicht standesgemäß, aber Sisi sieht in ihr ein freieres zweites Selbst und macht sie zur engen Vertrauten. Die 18-jährige Marie erliegt schnell dem Charme der kaiserlichen Tante und assistiert ihr nur allzu gerne, wenn diese die leidenschaftliche Reiterin und Femme fatale gibt. Doch bald wirkt auch Marie anziehend auf andere, besonders auf die männlichen Adligen. Sisi, daran gewöhnt im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, sieht sich nach einem Ehemann für die lästige Konkurrenz um und beginnt ein intrigantes Spiel aus Verführung und Verrat.

Wer hat meinen Vater umgebracht * Édouard Louis 

»An meine Kindheit habe ich keine einzige glückliche Erinnerung« lautet der erste Satz in Édouard Louis‘ Roman »Das Ende von Eddy«. In seinem neuen Buch »Wer hat meinen Vater umgebracht« sieht Louis das anders, mittlerweile versteht er die Gewaltausbrüche seines Vaters, der unter der sozialen Ungerechtigkeit einer Gesellschaft leidet, die für Menschen wie ihn keinen Platz hat. Louis erinnert sich an einen liebevollen und fürsorglichen Vater, der seinem Sohn wünscht, aus den einfachen Verhältnissen auszubrechen. Édouard Louis hat es geschafft. Eine überwältigende Hommage an den eigenen Vater und dessen gescheiterte Träume.

Isidor * Shelly Kupferberg

Dr. Isidor Geller hat es geschafft: Er ist Kommerzialrat, Berater des österreichischen Staates, Multimillionär, Opernfreund und Kunstsammler und nach zwei gescheiterten Ehen Liebhaber einer wunderschönen Sängerin. Weit ist der Weg, den er aus dem hintersten, ärmlichsten Winkel Galiziens zurückgelegt hat, vom Schtetl in die obersten Kreise Wiens. Ihm kann keiner etwas anhaben, davon ist Isidor überzeugt. Und schon gar nicht diese vulgären Nationalsozialisten.

Museum der aussterbenden Mitterschicht * Tillmann Severin

Wie ordnen wir uns die Welt? museum der aussterbenden mittelschicht spürt der Sprache nach, in der sich Gewalt und Sehnsüchte des bundesrepublikanischen Nachkriegsdeutschland sedimentieren. Tillmann Severin fragt in seinen Gedichten nach dem Zusammenhang von Klasse und Klassifikation, nach der Macht von Zahlen, nach den Voraussetzungen von Normalität. Anhand von Familiengeschichte, Gegenständen und zeithistorischen Figuren nimmt dieses Drei-Generationen-Buch eine Ausgrabung vor, zwischen Tradition und Trostlosigkeit. Von Wilhelmshaven bis Australien folgt Severin dem Bildungsaufstieg der Eltern und den Abgründen der eigenen vermeintlichen Wohlstandsgeschichte. Es ist ein Museum, das seine eigenen Leitsysteme infragestellt, Dauerausstellungen niederreißt und falsche Fährten in die Vitrinen legt: Von Geschichtsschreibung zu -deutung, von deutschem Kolonialismus zu Geflüchteten an europäischen Außengrenzen, von Klimakatastrophe zu Kapitalismuskritik.

Faserland * Christian Kracht

Einmal durch die Republik, von Nord nach Süd: Christian Krachts namenloser Ich-Erzähler berichtet von seiner Deutschlandreise. Der kleine Bildungsroman »Faserland« veränderte in Deutschland die Wahrnehmung einer ganzen Generation, von der es vorher hieß, sie habe gar keine Wahrnehmung.
Die Kontroversen, die 1995 sofort nach der Veröffentlichung des Romans »Faserland« ausbrachen, haben sich gelegt, der Roman ist heute ein Klassiker der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, der immer wieder neue Leser fasziniert.

Schaut doch bei den einzelnen Rezensionen der Bücher mal vorbei.

Danke fürs Lesen ❤️

Argomento Bücher

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