Bayer-Feuerwerk und DAZN-Ärger
Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Seit dieser Woche muss die Deutsche Fußball-Liga (DFL) abwägen, wer in naher Zukunft die Bundesliga übertragen darf: entweder der Platzhirsch Sky oder der Herausforderer DAZN. Natürlich spielt Geld bei der Entscheidung die größte Rolle. Ich kann aber nur hoffen, dass die DFL-Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel auch die Qualität der Übertragungen bewerten.
Ich sage das aus gutem Grund. Gestern wollte ich mir die Champions League bei DAZN ansehen und war bestens vorbereitet. Der Decoder, der den Internet-Stream aufs Fernsehgerät zaubert, steht fünf Meter von einem Router entfernt, der sein WLan mit 1000 Mbit pro Sekunde ausspuckt - der also richtig schnell ist. Trotzdem trieb mich die DAZN-Übertragung in den Wahnsinn.
Ständig stockte das Fernsehbild, meistens mitten im Spielaufbau. Immer wieder tauchte ein Kreis auf dem Bildschirm auf, der mir signalisierte: Ich brauche Daten, Baby, Daten! Ich wurde fast irre. Zuerst dachte ich: Vielleicht ist mein Internet ja heute Mist. Flugs rübergeschaltet zu Amazon Prime, wo sie Bayern zeigten, und siehe da: Alles in Ordnung. Kein Ruckeln, alles bestens.
Es muss folglich an DAZN und seinem Player liegen. Ich stelle mir jetzt die nächste Saison vor, wenn ich am Samstagnachmittag die Bundesliga-Konferenz in dieser miserablen technischen DAZN-Qualität anschauen müsste: Das wäre nicht auszuhalten! Die können noch so viele Millionen auf den Tisch knallen - Rivale Sky spielt mit der Bundesliga-Übertragung in einer ganz anderen Liga.
Einen fernsehgerechten Mittwoch wünscht
Euer Pit Gottschalk
++ Champions League aktuell ++
(Si apre in una nuova finestra) (Si apre in una nuova finestra) (Si apre in una nuova finestra)⚽️ Champions League heute im Fernsehen
18.45 Uhr, DAZN: Roter Stern Belgrad - VfB Stuttgart
21 Uhr, DAZN: Dinamo Zagreb - Borussia Dortmund
⚽️ Klick gemacht
https://youtu.be/QSeZfY-vJFY?si=nWqo9DlahOu3hJng (Si apre in una nuova finestra)BVB und die Auswärtsschwäche
Die Auswärtsschwäche von Borussia Dortmund wird am Mittwoch in Zagreb einmal mehr auf die Probe gestellt. Gut für den BVB, dass Serhou Guirassy und Emre Can die Reise antreten konnten. Zum Video: Hier klicken! (Si apre in una nuova finestra)
⚽️ Was denn nun, Herr Watzke?
Von Alex Steudel
Ich habe diese Woche gelesen, dass sich der neue BVB-Sponsor Rheinmetall vor Aufträgen nicht retten kann. Was bestimmt weniger damit zu tun hat, dass sich BVB-Fans kurz vor Weihnachten reihenweise Panzer bestellen. Diese Fans finden die Zusammenarbeit ihres Lieblingsklubs mit einem Rüstungskonzern nämlich alles andere als gut, wie wir spätestens seit der Jahreshauptversammlung des Ligafünften wissen.
Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ist hauptverantwortlich für den Deal. Nicht sein erster Fehler.
66 Prozent der 855 abstimmenden Mitglieder lehnten am Sonntag das Geschäft mit Rheinmetall ab. Nach einer Jahreshauptversammlung des FC Bayern hätte man bei so einem Ergebnis von "Abwatschen" gesprochen. 855 ist zwar nicht viel, wenn man bedenkt, dass der BVB insgesamt 218.000 Mitglieder hat, und es ist gut, dass Borussia Dortmund (im Gegensatz zu den Bayern im Fall Katar) eine Abstimmung überhaupt zulässt. Aber 66 Prozent sind ein sehr deutliches Signal.
Jetzt will Watzke alle Mitglieder abstimmen lassen. Auf mich wirkt der Vorstoß etwas naiv. In etwa so, als würden die Bayern ein Testspiel beim VfB Hallbergmoos mit 7:1 gewinnen, und die Besiegten fordern danach eine Wiederholung vor 75.000 Zuschauern in der Allianz-Arena. Ich hoffe jedenfalls, dass Watzke die richtigen Lehren zieht, falls sein Rückspiel dasselbe Ergebnis liefert.
Es tut mir ein bisschen weh, den Mann zu kritisieren, weil er unbestritten viel geleistet hat. Watzke rettete den BVB, als es zu Ende ging, er holte Jürgen Klopp, obwohl er Jeanshosen anhatte, er führte den BVB in den Jahren nach der Fastpleite zu Meisterschaften und in zwei Champions-League-Endspiele. Respekt!
Aber er hat zuletzt auch ein paar Mal voll daneben gelegen.
(Si apre in una nuova finestra)Vor einem Jahr etwa setzte er sich beim Unternehmertag in Essen hin und zerlegte vor 1200 Mittelständlern hingebungsvoll sarkastisch das neue Kindesfußballkonzept des DFB in seine Einzelteile. Nannte es "unfassbar" und "nicht nachvollziehbar". Ich saß im Raum und dachte: Äh, macht der sich gerade wirklich über etwas lustig, das er selbst mitzuverantworten hat? Watzke ist ja seit 2021 DFB-Vizepräsident – beim DFB-Bundestag 2022 wurde die Reform beschlossen.
Ganz Deutschland diskutierte damals über ihn, oft kam er nicht gut dabei weg. Sogar DFB-Präsident Bernd Neuendorf werfe Watzke "indirekt mangelnde Kenntnistiefe vor", schrieb der Spiegel.
Im Februar dann die Sache mit dem geplatzten Investorendeal. Watzke, der DFL-Präsidiumssprecher ist, hatte sich stark dafür eingesetzt, einen milliardenschweren Investor ins Boot zu holen – das Projekt scheiterte krachend. Sogar die eigenen BVB-Fans hatten so lange Tennisbälle aufs Feld geschmissen, bis der Deal ad acta gelegt wurde.
Dass Watzke vor Tennisballwerfern einknickte, war für viele Kritiker auch kein Ruhmesblatt. Der frühere Hannover-Boss Martin Kind, selbst äußert erfolgreicher Unternehmer, sagte kürzlich in Berlin in Richtung Watzke, er "erwarte von Leuten, die angeblich Business- und Führungsqualität haben, dass sie wissen, was sie tun". Watzke habe "im deutschen Fußball einen Riesenschaden angerichtet".
Wie viele Fehler machen Sie eigentlich noch, Herr Watzke?
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⚽️ Was sonst noch so los ist
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⚽️ Alle mal herhören
Heute zu Gast: Sven Töllner (Sky)
Bruno Labbadia, Urs Fischer, Ruud van Nistelrooy. Das sind einige der Kandidaten auf den Trainerposten beim Hamburger SV. Vorstand Stefan Kuntz braucht nach der Entlassung von Trainer Steffen Baumgart einen Volltreffer. Welcher Kandidat passt am besten zu der verunsicherten Mannschaft? Diese Frage diskutiert Max Ropers im Fever Pit'ch Podcast (Si apre in una nuova finestra) mit Sven Töllner, seit Jahren HSV-Reporter bei Sky. "Urs Fischer kann seine Ideen klar vermitteln, das konnte Baumgart am Ende nicht mehr", meint Töllner. Auch für den bisher konkretesten Kandidaten, Bruno Labbadia, findet Töllner gute Argumente. Die beiden sprechen auch über die Chancen von Ruud van Nistelrooy und die beiden Interimstrainer, Merlin Polzin und Loïc Favé. Zum Video: Hier klicken! (Si apre in una nuova finestra)