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Blogpost / 27.12.2023

“(…) ich lass dein Telefon klingeln,
obwohl ich weiß, es ist schon spät.
Und nein, ich führ nichts im Schilde,
will nur erfahren, wie’s dir geht (…)”

Das hier ist wirklich der letzte Blogpost in diesem Jahr. Wahnsinn.

Ich hoffe, ihr hattet alle wunderschöne Weihnachtstage und konntet die Zeit mit euren Liebsten genießen. Aber kurze Frage: Was machen die Restjahresvorsätze?

Spaß beiseite. Die letzten vier Tage des Jahres nochmal so einen Leistungsdruck zu verspüren, wäre albern. Der Drops ist gelutscht. Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Die Messe ist gelesen.
Ihr seid entweder Macher oder eben nicht.

Aber jetzt nochmal mit ganzer Ernsthaftigkeit: Lasst alles stehen und liegen.

Ab (spätestens) dem 23. Dezember sollten wir immer vom Jahres-Feierabend sprechen.
Egal ob Job, Sport oder sonstige Verpflichtungen - lasst es. Keiner nimmt es euch übel bis zum 2. Januar.

Ich selbst stelle gerade die Ausnahme dar, weil ich noch den Freetrack für euch fertig machen will und sich auch in dieser Woche nochmal an ein Herzensprojekt von mir gesetzt wird, dem sich lange nicht gewidmet wurde.

Und tatsächlich noch ein kleines bisschen Booking für Liveshows. Wobei sich meine Euphorie und mein Optimismus diesbezüglich in Grenzen hält. Aber wir werden sehen!

Der heutige Blogpost ist im Übrigen auf “öffentlich” gestellt. Also können auch all diejenigen, die bisher kein Abo auf Steady abgeschlossen haben, zum Jahresabschluss mitlesen.

Ein Paket für 3€ oder 6€ monatlich könnt ihr weiterhin HIER (Si apre in una nuova finestra) abschließen und habt dann Zugriff auf die bisherigen drei Freetracks sowie den vierten, der übermorgen erscheint. Außerdem gibt’s Premium-Episoden von “Diggi, erzähl!” und eben diesen Blog hier jede Woche. Ich würde mich sehr freuen!

Ich bin euch noch eine Erklärung schuldig. Nach den drei Folgen “Diggi, erzähl!” im November, wollte ich ursprünglich wöchentlich eine weitere Episode veröffentlichen. Dies geschah offensichtlich nicht.

Dafür gibt es mehrere Gründe. Der wichtigste war definitiv der Zeitaufwand, den so eine einzelne Folge bedeutet. Ich probiere diesen Podcast wirklich sehr sinnvoll aufzubauen und da ich von Haus aus aber Künstler und nicht Journalist bin, benötige ich in der Vorbereitung auf jeden Gast einiges an Zeit, die leider nicht auf Bäumen wächst.

Und ja, das wusste ich auch vorher schon. Gerade, weil ich dieses Projekt bereits im letzten Jahr einmal nach exakt diesem Vorbild durchgezogen hab.

Aber meine Ansprüche sind logischerweise in diesem Jahr auch andere gewesen. Ich wollte das ernsthaft gut machen und den Gästen, die sich die Zeit für so ein Gespräch nehmen, gerecht werden.

Mit den drei Episoden dieser zweiten Staffel bin ich tatsächlich sehr zufrieden gewesen. Okay, die Folge mit José war ein akustisches Desaster, aber abgesehen davon, war ich absolut happy mit allem.
Und dies führt zum zweiten relevanten Grund dafür, weshalb es erstmal nicht weiterging: Der finanzielle Aufwand.

Nach der soundtechnisch katastrophalsten Folge, beschloss ich ein richtiges Podcast-Studio anzumieten für die Talks mit Annalena Doss und Daniel Laporte. Die viiiiiiel bessere Klangqualität dürftet ihr bemerkt haben.
Und da wären wir wieder beim Thema des gestiegenen Anspruchs - natürlich möchte ich mich nach diesen Episoden nicht mehr verschlechtern.

Das bedeutet, ich müsste für jede Episode so ein Studio anmieten. Und das funktioniert als independent Podcast ohne Sponsor oder ähnliches einfach nicht. Insbesondere wenn der eigentliche Hauptfokus nach wie vor auf dem Album liegt, welches schon eine verdammt große finanzielle Herausforderung ist.

Selbstverständlich ist der Podcast damit nicht beendet. Ich verändere bloß den Vorgang ein wenig.

Ab Januar geht das ganze nicht mehr in Staffeln weiter mit vielen Episoden in kurzen Abständen, sondern mit einer Episode monatlich und gelegentlich einer weiteren exklusiv hier auf Steady.
Das macht mehr Sinn und ist weeesentlich einfacher zu bewerkstelligen.

Also.

2023 hatte drei Single-Releases und drei Podcast-Episoden von mir parat.
Irgendwie habe ich den Hashtag weilDREI ein paar Jahre zu früh gedroppt.

Und generell ist viel passiert. 2021 war jeder nicht geimpfte Mensch ein Nazi. 2022 war jeder, der gegen Waffenexporte in die Ukraine war, ein Putin-Versteher. 2023 ist jeder jeder, der die Menschen in Gaza nicht tot sehen möchte, ein Antisemit.
Mal schauen, was es nächstes Jahr gibt.
Vielleicht ist da zB jeder, der nicht täglich Avocados isst, homophob. Da besteht erstmal vielleicht kein Zusammenhang, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Sorry für den Zynismus.
Ich wünsche mir einfach, dass wir besser werden im Umgang miteinander. Mehr zuhören. Weniger (vor-)verurteilen.

Statt immer wieder Schubladen zu finden, in die wir andere stecken wollen, weil wir glauben, dass wir dadurch Ordnung ins Chaos bringen, einfach akzeptieren, dass diese Welt kein Zimmer ist, in dem sich alles so willkürlich ein- und zuordnen lässt.

Wir, die sich links der Mitte wähnen, werfen Rechten so oft - richtigerweise - vor, einfache Antworten auf komplexe Fragen zu geben.
Und erlebe ich mittlerweile lauter blonde Tanjas, die Leuten wie mir wissentlich eine Ideologie unterstellen, mit der ich nachweislich nichts zu tun hab, einfach weil ich beispielsweise nicht gender.

Ich hatte mit 20 bereits mehr Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit geleistet, als solche Menschen und ihre woken weißen Bubbles mit ihren wöchentlichen Treffen in veganen Restaurants ihres Vertrauens je leisten werden.

That escalated quickly. Tut mir leid.

Ich liebe euch alle. Aber wir müssen besser werden.

Mein Gefühl sagt mir, 2024 könnte facettenreich werden. Sicherlich werden viele gute, aber eben auch viele schlechte Dinge passieren. Und je mehr wir bereit sind, einander zuzuhören, desto weniger Gefahr laufen wir, einander misszuverstehen.
Lasst uns Argumente austauschen anstatt uns gegenseitig den Mund zu verbieten.

Ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber ich habe schon sehr häufig meine Meinung über Dinge geändert, nachdem mir jemand anders einen anderen Blick darauf geben konnte.

Ich hab in der Vergangenheit schon viel dummes gesagt, was ich heute nicht mehr sagen würde. Was ich jedoch sagen musste, damit mich jemand eines besseren belehrt und ich dieses Wissen nun anwenden kann.
Ihr wisst schon. Dieses Prinzip mit den Fehlern, aus denen man lernt.

Das war’s von mir, ihr Lieben.

Die Steady Supporter kriegen wie gesagt am Freitag den letzten Freetrack noch auf die Ohren und von allen anderen verabschiede ich mich hiermit für dieses Jahr. Bleibt gesund, passt auf euch auf und rutscht gut ins neue Jahr! <3

Und meine letzten Worte lauten:
“Wir alle suchen Magie. Wir alle brauchen Magie.”

Argomento wöchentlicher Blogpost

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