Neuer Allbright-Bericht: 19,7% Vorständinnen und: Sind Frauen längst gleichberechtigt?
Im Oktober ist der neue Bericht der Allbright-Stiftung erschienen, die jährlich den Frauenanteil in den Vorständen der deutschen Unternehmen untersucht. Ergebnis: Aktuell sind 19,7% Frauen in den Vorständen der 160 größten Börsenunternehmen.
Es geht zwar voran, aber langsamer als im Vorjahr und an den Spitzen der Vorstände und Aufsichtsräte gibt es so gut wie keine Frauen. Und auch im internationalen Vergleich hinkt Deutschland hinterher.
Deshalb bekommst du in diesem Newsletter einige Zahlen & Rückfragen von mir, wenn mal wieder jemand behauptet, Frauen in Deutschland seien doch längst gleichberechtigt:
Impuls: Facts & Figures aus dem neuen Allbright-Bericht
Gender Bias: Souveräne Antworten, eine persönliche verletzende Erfahrung und eine coole Song-Empfehlung
Good News & Realistic News:
Nur noch ein Dax 40-Unternehmen ohne Frau im Vorstand
Frauen wurden bei den deutschen Surf-Meisterschaften in gemischten Kategorien ausgeschlossen (Meine Aktivismus-Aktion)
Rückblick & Ausblick:
Mein Vortrag bei den Frauen Wirtschaftstage in Künzelsau und meine Buchparty in Esslingen
Ausblick: Vortrag in der VHS Esslingen am 5.11. und Lesungen in Sömmerda (7.11.), Hemer (14.11.) und Datteln (15.11.)
Business Meditation für dich: Ich bin stolz auf mich.
Weihnachten: Verschenke gerne mein Buch und unterstütze meine Arbeit mit einem Steady-Abo oder einer Spende.
Viel Spaß beim Eintauchen, Lesen und Hören!
Facts & Figures aus dem Allbright Bericht 2024:
Die Entwicklung des Frauenanteils in den Vorständen der 160 deutschen Börsenunternehmen 2016-2024:
Rot: Keine einzige Frau im Vorstand:
Gelb: Frau im Vorstand, aber keine 40%
Grün: Mind. 40% Frauen im Vorstand
Die Lage in den Vorstände:
Am 1. September 2024 sind die Vorstände der 160 in DAX, MDAX und SDAX notierten Unternehmen mit 559 Männern und 137 Frauen besetzt. Das sind 15 Männer weniger und 16 Frauen mehr als am
1. September 2023. Die Dynamik bei der Erhöhung des Frauenanteils hat sich im Vergleich zum letzten Jahr etwas abgeschwächt. Noch immer sind gut 80 Prozent der Vorstandsmitglieder Männer.
Etwa zwei Drittel der 160 größten Börsenunternehmen (105) haben nun Frauen im Vorstand, allerdings haben 80 von ihnen nur eine einzige Frau in den teils recht großen Vorstandsteams.
In den Vorständen aber kann Deutschland noch immer nicht an das Niveau anderer westlicher Industrieländer anschließen: Im Vergleich der 40 größten Börsenunternehmen setzt sich Großbritannien an die Spitze (32,1 Prozent), es folgen die USA (30,1 Prozent), Frankreich (28,8 Prozent) und Schweden (28,2 Prozent). Mit einem Anteil von 24,7 Prozent im DAX ist Deutschland Vorletzter, schlechter steht am 1. September 2024 nur Polen da (18,2 Prozent).
Die Lage in den Aufsichtsräten:
In den Aufsichtsräten ist mit rund 40 Prozent Frauenanteil ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern erreicht. Yayyyy!
An der Spitze von Aufsichtsräten und Vorständen gibt es jedoch weiterhin so gut wie keine Frauen.
Positiv-Beispiele:
Auch wenn es bislang nur 6 Unternehmen sind - diese zeigen und beweisen, dass ein ausgeglichener Anteil von Frauen und Männern im Vorstand machbar und möglich ist:
Hier (Si apre in una nuova finestra)kannst du dir den gesamten Allbright-Bericht durchlesen und findest detaillierte Aufschlüsselungen zum Frauenanteil in den jeweiligen Unternehmen.
Mir ist bewusst, dass nicht alle von euch in einem dieser großen Unternehmen arbeiten. Und doch repräsentieren diese Zahlen gut, wie es um Frauen in Führung in Deutschland steht.
Zudem nehme ich mir vor in den kommenden Newslettern auch Zahlen zu Frauenanteilen in Familienunternehmen, Städten, Politik und Universitäten mit euch zu teilen.
Mit Blick auf diese Zahlen, die nur die Spitze des Eisbergs zeigen, ist klar:
Wir sind in Deutschland noch weit von Gleichberechtigung/Gleichstellung entfernt.
Leider sind sich viele Menschen (oft Männer) dieser Lage nicht bewusst oder wollen es nicht wahrhaben. Infolgedessen sehen sich Betroffene immer wieder mühsamen Diskussionen und verletzenden Aussagen ausgesetzt.
Um dein Set an Reaktionsmöglichkeiten in einer solchen Situation zu erweitern, hier der monatliche Gender Bias Case für dich:
Wichtig dabei ist immer: Choose your battles & protect yourself 💙.
Ich für mich habe nach Jahren aufreibender Diskussionen entschieden: ich muss nicht mehr jede Diskussion führen (und spreche bspw. nicht mehr mit Nachbar*innen über den Sinn gendergerechter Sprache). Ich will niemanden missionieren. Und ich teile mein Wissen nur mit Menschen, die den Wert meines Wissens erkennen, daran aufrichtig interessiert sind, wirklich lernen wollen und im Gespräch auf Augenhöhe und respektvoll mit mir umgehen.
Deshalb kommentiere ich blöde Sprüche und unwissende Aussagen wie die obige durchaus manchmal entsprechend, aber genauso oft gebe ich mir die Freiheit das nicht zu tun.
Denn: Ständig kämpfen macht müde, laugt aus (ich fühle es noch von gestern Abend) und wir brauchen unsere Kräfte, um sie an den entscheidenden Stellen für eine wirklich wirksame Veränderung einzusetzen.
Aus meinem Leben: Wie verletzend überhebliches Verhalten von Privilegierten ist
Dies bewusst zu entscheiden ist der Idealfall und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass mir das immer gelingt. Gerade vorgestern Abend habe ich wieder einmal erleben müssen, wie verletzend es ist, einer solch herablassenden Diskussion und einer solch ignoranten und misogynen Dynamik ausgesetzt zu sein. Denn trotz meiner jahrelangen Erfahrung und meinem hohen Bewusstsein, gelingt es mir nicht immer, an den richtigen Stellen ein Gespräch abzubrechen und mich damit zu schützen. Immer wieder mal komme ich in diese verletzenden und re-traumatisierenden Situationen mit Männern, die sich per se überlegen fühlen, deren Fähigkeiten & Wille des Zuhörens, Mitfühlens und Lernens sehr begrenzt sind und die mir ungefragt ihre Meinung zum Thema aufdrücken wollen und nicht respektieren, wenn ich das nicht möchte.
Ein Teil von mir moniert, warum ich nicht früher und noch klarer aus dem Gespräch ausgestiegen bin und will mir Vorwürfe machen.
Ein anderen Teil von mir, weiß wie schwierig das ist, weil ich selbst Teil der benachteiligten und unterdrückten Gruppe bin und natürlich für meine Rechte und die aller Frauen einstehen will.
Mit solche schmerzhaften Re-Verletzungen immer wieder umzugehen, mit mir selbst mitfühlend, gütig und verständnisvoll zu sein und die Verletzungen so ein klein wenig zu heilen - das ist leider ein never ending Process, der meeega hart ist und viel innere Arbeit erfordert.
Vielleicht schreibe ich mal in einem anderen Newsletter, wie ich das konkret mache. Für heute: Eine Form der Klarheit und Leichtigkeit mit solch krassen Erfahrungen irgendwie klarzukommen, ist das folgende Lied von der großartigen Sarah Lesch:
https://www.youtube.com/watch?v=RYAbxctZjoY (Si apre in una nuova finestra)“Und ich werd’ es dir nicht nochmal erklären, denn das ist nicht mein Job – lies ein Buch! Komm einmal vom Thron deiner Deutungshoheit. Und spar dir den nächsten Spruch. Denn drunter mach ich’s nicht!”
Viel Spaß beim Hören und Mit-Wippen!
Und ganz viel Mitgefühl für dich, die du wahrscheinlich auch schon oft solche oder ähnliche Situationen erleben musstest.
Good News: Der Frauenanteil in den Vorständen ist in allen DAX- Indizes gewachsen.
Jedes fünfte Vorstandsmitglied ist nun eine Frau, in den 40 großen DAX-Unternehmen ist es jedes vierte Vorstandsmitglied. Der Vorstand der Porsche Holding ist inzwischen der letzte DAX40-Vorstand ohne Frau.
Etwa zwei Drittel der 160 größten Börsenunternehmen (105) haben nun Frauen im Vorstand, allerdings haben 80 von ihnen nur eine einzige Frau in den teils recht großen Vorstandsteams.
Fast jeder zweite Aufsichtsrat hat 40% Frauen oder mehr: In den Aufsichtsräten der 160 in DAX, MDAX und SDAX notierten Unternehmen sitzen am 1. September 2024 insgesamt 1123 Männer und 660 Frauen. Das ist ein leichter Zuwachs und entspricht einem Frauenanteil von 37 Prozent.
Quelle: Allbright Bericht Oktober 2024 (Si apre in una nuova finestra)
Realistic News: Frauen wurden bei den deutschen Surf-Meisterschaften in den gemischten Kategorien ausgeschlossen - mein LinkedIn Aktivismus
34 Männer und 1 Frau – so sah es in den fünf „gemischten“ Kategorien bei der Deutschen Surfmeisterschaft aus. 2024. Unglaublich. Und absolut inakzeptabel.
Und es zeigt leider, dass die patriarchalen Strukturen auch im Sport sehr tief verankert sind. ..
Mein LinkedIN Beitrag (Si apre in una nuova finestra) dazu hat für viel Aufsehen und gute Wellen im Wellenreitverband gesorgt und ich war mit einigen Journalist*innen diesbezüglich im Gespräch.
Vom Wellenreitverband bekam ich sogar eine persönliche Nachricht, leider nur mit Rechtfertigungen statt mit Entschuldigungen und Einsicht.
Wenn es euch interessiert, wie ich darauf reagiert habe, teile ich meine Antwort ggf. im nächsten Newsletter mit euch. Ich hatte auf jeden Fall viel Spaß beim Schreiben und eine super Strategie ;-).
Mein Vortrag bei den Frauen Wirtschaftstagen:
Befreiende Impulse zum FÜHREN - FÜHLEN - FRAU SEIN in einer männlichen Arbeitswelt
"Die aktuellen Herausforderungen zeigen: Unternehmen müssen dringend mehr Frauen in Führungspositionen befördern, die die notwendige Veränderung und vor allem eine gesündere, menschlichere Führungskultur gestalten."
Doch dabei sollen sich die Frauen nicht getrieben und ausgelaugt wie im Hamsterrad ⚙, sondern selbstbestimmt, frei und lebendig wie auf dem Surfbrett fühlen 🏄🏽♀️!
Deshalb war es mir eine Ehre und ein Herzensanliegen einige Kern-Erkenntnisse aus meinem Buch zum FÜHREN - FÜHLEN - FRAU SEIN in einer männlichen Arbeitswelt bei den Frauen Wirtschaftstagen in Künzelsau zu teilen.
Meine Highlights:
- Zum ersten Mal stand ich in meiner heutigen Rolle vor einer TV-Kamera - und bin wirklich zufrieden & happy mit meinen Statements (unbedingt anschauen!)
- Zum ersten Mal war eine Live-Band mit dabei, die mit Surf-Songs die Surf-Vibes voller Leichtigkeit und Freiheit zu uns in den Konferenzraum brachte (ja, wir haben zu Surfin' USA und Perfekte Welle mitgesungen). Und ihr wisst ja: Je besser der Vibe, desto wirksamer die Inhalte.
- Mehr als 30 coole Frauen, die sich auf meine doch eher außergewöhnlichen Inhalte einließen, engagiert bei den Reflektions- und Austauschübungen mitmachten und mich mit ihre Fragen herausforderten. Bei Themen wie dem konstruktiven Umgang mit Gefühlen und Trauma keine Selbstverständlichkeit.
So vergingen die 2,5 Stunden wie im Flug und ich bin mir sicher, bei jeder Frau wirken der besondere Vibe dieser Veranstaltung und der ein oder andere Impuls noch ne ganz Weile nach.
Für mehr selbstbestimmte und erfüllte Frauen in Führung.
Für eine gerechtere und gesündere Arbeitswelt.
Meine Lesung & Buchparty in Esslingen
Nach 1,5 Jahren Locationssuche war es am 25.10. endlich soweit: Meine Lesung & Buchparty fand im tollen menschen:raum in Esslingen statt!
Es war ein wundervoller Abend mit meinen liebsten Menschen, einer inspirierenden, beflügelnden Atmosphäre und vielen wertschätzenden Worten.
Danke an jede Einzelne von euch, die dabei war - das hat mir wirklich viel bedeutet.
Denn auch in meinem Arbeitsalltag, der von vielen bewegenden Themen bestimmt wird, ist es wichtig, immer wieder innezuhalten und das, was ich alles schon bewegt und kreiert habe, bewusst zu feiern.
Und ich bin unbeschreiblich froh, dass ich das nun endlich tun konnte und die monatelange Arbeit von mir und meinem Lektor Jörg Exner einen Raum der Wertschätzung und Würdigung erfahren hat.
Hach, ich bin immer noch ganz erfüllt und beseelt von diesem Abend. Danke, dass ihr mit mir gefeiert habt!
Meine letzten Live-Termine in diesem Jahr, denn bald geht es wieder Richtung 🏄🏽♀️:
Dienstag, 5.11.: Vortrag in der VHS Esslingen: Ich teile meine wesentlichen Erkenntnisse zum FÜHREN - FÜHLEN - FRAU SEIN in meiner männlichen Arbeitswelt mit dir. Es gibt noch Plätze und ich freue mich, wenn noch die ein oder andere Esslingerin mit dazu kommt. Hier kannst du dich anmelden:
https://www.vhs-esslingen.de/p/gesundheit-und-fitness/freizeitsport/raus-aus-dem-hamsterrad-und-ab-auf-s-surfbrett/interaktiver-impuls-vortrag-fuer-mehr-innere-ruhe-und-leichtigkeit-im-arbeitsleben-als-frau-711-C-K321049 (Si apre in una nuova finestra)Donnerstag, 7.11.: Lesung in Sömmerda
Donnerstag, 14.11.: Lesung in Hemer
Freitag, 15.11.: Lesung in Datteln
Business Meditation: Auf was bist du stolz?
Als Frau in unserer männlichen Arbeitswelt - das ist eine kontinuierliche Herausforderung und deshalb ist es ganz wichtig, immer wieder bewusst innezuhalten und zu reflektieren, was du in diesen krassen “Wellen” schon alles geschafft und erreicht hast - und dieses Erfolgsgefühl und diese innere Stärke in deinen Körper und dein Nervensystem zu integrieren.
Und weil ich diese Woche ganz besonders stolz auf eine meiner 1:1 Business Coaching Kundinnen und ihren nächsten Karriereschritt bin, teile ich heute die folgende Meditation mit dir:
https://insighttimer.com/christinesing/guided-meditations/ich-bin-stolz-auf-mich (Si apre in una nuova finestra)Beschreibung: In dieser Meditation visualisierst du eine konkrete Situation, die du in jüngster Zeit gut gemeistert hast. Du integrierst die damit verbundenen Gefühle in dein Bewusstsein, deinen Körper und dein Nervensystem. Ziel ist es, dass du deine eigene Kraft & Wirksamkeit ganz bewusst spürst, Stolz auf dich selbst entwickelst und damit dazu beiträgst, mehr Ruhe und Festigkeit in dir zu kreieren.
Viel Spaß beim Meditieren und ein gutes Integrieren deiner Erfolge!
Weihnachtsgeschenke und Spenden
Last, but not least: Falls du schon am Planen der Weihnachtsgeschenke bist, dann freue ich mich, wenn du an mein Buch denkst und es vielleicht dir selbst, einer Freundin oder einem Freund schenkst - und damit den Arbeitsalltag eines Menschen ein kleines bisschen besser und leichter machst:
https://buchshop.bod.de/raus-aus-dem-hamsterrad-und-ab-aufs-surfbrett-christine-sing-9783758330162 (Si apre in una nuova finestra)Und genauso sehr freue ich mich, wenn du mit deiner Weihnachtsspende in diesem Jahr mein Engagement für eine gerechtere & gesündere Arbeitswelt unterstützt - ob mit einem monatlichen Steady Beitrag ab 6€ (Si apre in una nuova finestra)oder einer Einmalspende (Si apre in una nuova finestra). Damit ich auch weiterhin mein Wissen in diesem Newsletter und auf meinen Social Media Kanälen teilen kann. Und damit ich auch weiterhin aktivistische Aktionen wie zB die zur Surf DM machen kann.
Denn so sehr ich das Schreiben und den Aktivismus liebe - dafür erhalte ich bislang viel zu wenig Geld, um den Aufwand dafür decken zu können. Und es gibt zum Glück erste Menschen, die den Wert dieser unabhängigen Arbeit erkennen und ihn wert-schätzen - danke daher an dieser Stelle für die ersten Spenderinnen, very appreciated! Und vielleicht gehörst du bald ja auch zu diesen Menschen?
So, nun wünsche ich dir aber einen gemütlichen Sonntag und einen Happy Herbst! Genieß die farbenfrohe Natur und das Einkuscheln aufm Sofa.
Alles Liebe von mir, meinem Surfbrett und meinem wundervollen Buch,
Christine