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#002

30.06.2019, 13:53

mein geliebtes kind. zeitweise führen bis zu elf schläuche in dich hinein, aus dir heraus oder sind an dir fixiert. allein in eine hand laufen über eine nadel flüssigkeiten aus fünf verschiedenen behältnissen direkt in dein blut. und dabei ist sie nur so groß wie mein daumen. am leichtesten konnte ich akzeptieren, dass sie alle dein überleben sichern. weil sie den schwestern und ärzten erzählen, was dir fehlt und du über sie bekommst, was du brauchst. und dennoch bleibt so viel, auf das du grad verzichten musst. deine nackte haut auf meiner. unser stillen. dein platz in unserem kuscheligen familienbett. die stimmen deiner schwestern. ihre liebevollen, mitunter stürmischen berührungen. ihr ehrfurchtsvoller blick über dieses wunder der natur. über unser wunder. aber was wir dir auch in dieser schweren zeit geben können, das ist unsere liebe. mit jedem atemzug, jeder träne, jedem gedanken schenke ich sie dir und wünsche mir grad heute, dass uns morgen ein zweites mal ein wunder geschieht. deine mama

Heute erst wieder haben Milla und ich Fotos aus den allerersten Tagen von Fritzi angeguckt. Milla erinnert sich wenig - sie wusste nicht einmal mehr, dass sie noch in den Kindergarten ging, als Fritzi ins Krankenhaus kam.

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Argomento Briefe an Fritzi

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