Bloß kein Hotel in diesen Zeiten?
Dass Pandemie und Tourismuswirtschaft unvereinbar sind, ist unbestritten - leider! Wenn aber das Bildungssystem und die Wirtschaft aus der Krise einen höheren Grad der Digitalisierung für sich als Notwendigkeit erkennen durften, rufen auch in der Gastwirtschaft neue Wege zu der Erkenntnis: neue Systeme braucht das Land!
Wie im dritten Blogbeitrag: Ohne Finanzierung - keine Unternehmensnachfolge erwähnt, haben wir tatsächlich ein neues Modellprojekt auf den Weg gebracht: Auf der Insel Rügen wird nun erstmals ein Hotel in eine... (Trommelwirbel!) „Ferienwohngenossenschaft“ überführt. Gemeinsam etwas schaffen, was wir alleine nicht erreichen können, gilt als Motto des Genossenschaftswesens und so soll es auch fortan in diesem Modellprojekt als neue sozialverträgliches Eigentumsform gehandhabt werden.
Mit Unterstützung erfahrener Projektentwickler wurden in einem schönen Hotel am „Kleinen Jasmunder Bodden“ sämtliche Zimmer und Suiten in Genossenschaftsanteile umgemünzt und nun Interessenten zum Kauf angeboten. Dazu wird glücklicherweise keine Viertelmillion Euro für sonst übliche Ferienappartementkäufe fällig. Sondern schon mit 10 % sind die Interessenten dabei. Der Kaufpreis der Immobilie wird auf breite Schultern verteilt und somit das Risiko für den Einzelnen minimiert. Schließlich kann über die Anteilszeichnung der neuen "Zimmer- & Suitenbesitzer" das gewünschte Eigenkapital dargestellt und finanziert werden.
Die anschließende Fremdvermietung der Quartiere sorgt für den Ersatz der monatlichen Aufwandspauschale der Anteilseigner und obendrein winkt die Eigennutzung in vermietungsfreien Zeiten.
Diese genossenschaftliche Struktur kann fortan gern als Blaupause genutzt werden, um Beherbergungsbetriebe bei Bedarf wieder auf gesunde Beine zu stellen. Letztendlich obliegt es den Anteilseignern, die Immobilie im weiteren Verlauf professionell von einem Verwalter/Serviceanbieter vor Ort betreiben zu lassen.
Dass diese genossenschaftliche Organisationsform in der Hotelbranche jungen Menschen weitflächig ganz neue Perspektiven in der Unternehmensnachfolge, welche nun nicht mehr auf betuchte Eltern zurückgreifen müssen, offenbart, hatten wir zwar auch schon ausgeführt, kann man aber gar nicht oft genug erwähnen. Also Bahn frei für den Wissenstransfer...