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Interview Tini

In den letzten Tagen hast du bereits auf Social Media (Si apre in una nuova finestra) mehr über Tini erfahren dürfen - das vollständige Interview findest du nun auch auf Steady.

Wer bist du, was machst du so? 

Ich bin Tini aus Hamburg, 34 Jahre alt, Führungskraft und habe eine große Leidenschaft für Island und seine Pferde, außerdem tanze ich gerne.

Zum Einstieg

Wie hast du von dem Fotoprojekt erfahren?

Über Sandras LinkedIn Post und ihren WhatsApp Status

Was hat Dich an dem Fotoprojekt betrACHTUNGsweise angesprochen? Wozu nimmst du teil? 

Ich finde es spannend, wie ich mich selbst im Spiegel sehe und die Verknüpfung mit Fotos, also wie andere mich dann auch sehen können. Außerdem kenne ich ein paar Glaubenssätze von mir, dass ich nicht gut genug bin und arbeite seit vielen Jahren daran, dass sie weniger mächtig sind. Ich möchte mich damit weiter beschäftigen und finde die Kombination mit Fotos interessant, da ich mich dort im Kontakt mit meinem Spiegelbild auch im Nachhinein nochmal erleben kann.

Meine (Sandra Brauer) Beweggründe für betrACHTUNGsweise

In meinem persönlichen Umfeld, aber vor allem wenn ich Frauen fotografiere, höre ich so häufig Aussagen wie z.B. “Ich mag mich nicht auf Fotos”, “Ich werde nicht gern fotografiert”, “Es ist unangenehm, im Fokus zu stehen”. Zudem kenne ich so unendlich viele Menschen, die mit sich selbst hadern und entweder ihr Äußeres stark be- bzw. abwerten oder mit Persönlichkeitseigenschaften hadern, die ein fester Teil von ihnen sind. Mit betrACHTUNGSweise möchte ich mit Deiner Unterstützung einen Perspektivwechsel ermöglichen und für mehr selbstACHTUNG und selbstAKZEPTANZ werben. Daher freue ich mich nun auf Deine Antworten zu folgenden Fragen:

Blick zurück

Wie und womit bist du im Hinblick auf Deine Person, Dein Äußeres und Deine Persönlichkeit aufgewachsen? An was erinnerst du dich? 

Ich war immer relativ groß, schlank, sportlich, nicht auffällig schön oder nicht schön, auch kann ich mich wenig an solche Zuschreibungen erinnern. Nur dass ich schlank sei, sagten mir viele. Ich habe das Glück gehabt, dass es wenig um Äußerlichkeiten in meiner Familie ging, ich war funktional gekleidet, mir war es wichtiger, nicht zu frieren als “gut auszusehen”. Ich wurde aber viel gehänselt in der Grundschule, warum weiß ich nicht wirklich, ich tat mich sehr schwer mit Veränderungen als Kind und kam von außen in eine geschlossene Gruppe, das reichte wohl. Auf dem Gymnasium lernte ich, dass ich gegenhalten konnte und nicht schlechter war als andere. Trotzdem hat es lange Spuren hinterlassen.

Welche Sprüche kommen Dir aus Deiner Vergangenheit (aus Deinem Elternhaus, Deinem sozialen Umfeld) bekannt vor? 

Du bist zu langsam, du bist nicht gut genug, du musst dich anpassen, dann hast du weniger Probleme, du bist nichts, du musst dich finanziell absichern, du darfst nicht auffallen. Nicht alles wurde ausgesprochen und das meiste kam aus dem sozialen Umfeld. 

Gab es Vorbilder in Deiner Familie, in Deinem sozialen Umfeld? 

Ich wollte lange wie meine große Schwester sein und ihr nahe sein, was längere Zeit schwierig war und erst mit meiner Pubertät langsam einfacher wurde, als sie ausgezogen war.

Wie ist es heute?

Wenn ich mich im Spiegel betrachte, dann sehe ich …

… mich sehr unterschiedlich. Mal die großen schönen Augen, mal die Falten auf der Stirn und zwischen den Augenbrauen, mal Freude, Energie und Liebe und dass ich schön bin und mal Traurigkeit, Verletzbarkeit, Makel und Leere. Am ganzen Körper sehe ich den nicht mehr ganz so flachen Bauch, aber auch Teile, die ich an mir mag.

Wenn ich andere Menschen anschaue, dann (sehe ich) 

… schöne Haare, tolle Augen, eine faszinierende Ausstrahlung, Lebendigkeit, Emotionen in ihrer Vielfalt, Schönheit in Details, wenn ich länger hinschaue, aber bei flüchtigen Blicken auch Dinge, die mir nicht gefallen. Ich finde Kleinigkeiten und Besonderheiten oft schön, ich mag unechte Lippen oder ähnliches nicht und finde Natürlichkeit schön.

Reflexionsfragen 

  • Wann hast du dir das letzte Mal tief in die Augen geschaut? 

  • Was hat Dir in diesem Moment Deine innere Stimme erzählt? 

  • Wie viel Bewertung enthielt sie? 

  • Wie viel Abwertung erhielt sie? 

  • Wie viel Bestätigung? Wie viel Liebe? Wie viel Gutes

Ich schaue mir immer mal wieder tief in die Augen, oft bei intensiveren emotionalen Zuständen, ich male mir Dinge vor dem Spiegel aus und spiele sie durch, ich weine vor mir, ich lache vor mir, ich flirte mit mir, ich versuche mich selbst aufzubauen vor dem Spiegel, aber manchmal ist es auch hart, mich anzusehen, wenn es mir schlecht geht, es auszuhalten und mich nicht darin zu verlieren. Aber auch in den schlechten Momenten gelingt es mir ab und zu durch den Blick in den Spiegel, mich mit Milde anzusehen, Mitgefühl für mich zu entwickeln. Wenn es mir gut geht, kann ich mich über mich und mit mir freuen, kann mich schön und anziehend finden. Mal ist es mir egal, wie mein Bauch aussieht, mal finde ich mich insgesamt gut wie ich bin, mal finde ich meinen Bauch zu dick.

Bist du dir selbst eine gute Freundin? 

Eine gute Frage, wenn ich mich schon manchmal frage, ob ich für andere eine gute Freundin bin. In solchen Momenten bin ich mir keine gute Freundin, weil ich mich anzweifle, ob ich gut so bin, wie ich bin, ob ich liebenswert bin. Das würde ich mit meiner Freundin nicht tun. Und dann gibt es Situationen, in denen ich mir Zeit und Raum gebe, mir selbst Dinge tue, die mir gut tun, auf mich achte, auch alleine eine schöne Zeit habe, ins Theater gehe oder an die Elbe fahre. Da bin ich mir eine gute Freundin, die auf mich aufpasst und liebevoll mit mir umgeht.

Was bedeutet für Dich selbstACHTUNG? 

Wenn ich gut auf mich selbst achte und Respekt vor mir und meiner Person habe und mich anerkenne, wie ich bin. Wenn ich nicht über meine Grenzen gehe oder nur so weit, wie ich weiß, dass ich es kurzfristig wieder auffangen kann und dass ich daran lernen kann und möchte.

Was bedeutet für Dich selbstAKZEPTANZ? 

Wenn ich annehmen und anerkennen kann, wie ich bin. Wenn ich Frieden mit mir geschlossen habe. Dann kann ich mich verändern. Denn wenn ich es akzeptieren kann, wie ich bin, kämpfe ich nicht mehr gegen mich selbst, sondern gehe einen gemeinsamen Weg mit mir und kann auch klarer sehen, welche Eigenschaften auch genauso gut sind, egal wie sie jemand anderes findet.

Wie kann es möglich werden, dass wir uns selbst mehr akzeptieren, ja, uns wertschätzen und lieben lernen? 

Ich denke, es kann einfacher werden, mich zu akzeptieren, wenn ich mich damit auseinander setze, warum ich etwas negativ bewerte und woher das kommt und welche Stimme da eigentlich spricht. Mir hilft es in schwierigen Situationen oft, mir klar zu machen, dass es nur ein Teil von mir ist, der so denkt und mich abwertet oder auch mir zu sagen, dass ich nicht im ganzen nicht gut genug bin, sondern dass es nur ein Teil ist, den ich gerade nicht gut finde, es macht mich nicht als ganze Person aus. Dieser Schritt zurück hilft mir wieder Mitgefühl mit mir selbst zu entwickeln und der scheinbar ausweglosen Situation zu erwachsen. Und so merke ich auch mehr, was mich noch alles ausmacht, was ich kann und wofür andere mich mögen und wofür ich mich mag.

Wie gut gelingt es Dir? 

Mal mehr, mal weniger. Aber ich habe ein paar solcher “Notausgänge aus der Abwertung” aufgeschrieben, sodass ich sie angucken und lesen und machen kann, wenn es mir schlecht geht. Und dann übe ich jeden Tag kleine schöne Dinge zu sehen, egal wo, einfach drauf zu achten, was eigentlich jetzt gerade passiert. Das kann einen bisher doofen Morgen zu einem schöneren machen, weil ich Gänse am Himmel sehe und sie mich anrühren.

Mal angenommen, du dürftest andere hierin unterstützen, was wäre Dein Rat? Was könnte helfen, sich mehr anzunehmen? Sich selbst zu respektieren, zu achten?

siehe beide Antworten davor.

Zukunfts-Ich

Welches Symbol trägst du bei Dir? Welcher Anker gibt Dir Stärke? Und warum?  Welches Symbol/Bild drückt für Dich Selbstakzeptanz aus?

Klingt vielleicht kindisch, aber der Feuersalamander und Elsa aus Die Eiskönigin 2. Und Adler.  

Die Karte “Die Welt hat Dich verdient!” liegt auf meinem Schreibtisch und hilft mir in schwierigen Situationen, Stärke zurückzugewinnen. 

Herzlichen Dank, liebe Tini, dass wir hinter Deine Kulissen blicken durften und du Dich mit Deiner Teilnahme an betrACHTUNGsweise dafür engagierst, dass wir uns und andere mehr annehmen und akzeptieren sollten, ganz gleich, ob wir einer vermeintlichen Norm entsprechen oder auch nicht. Niemand hat das Recht, uns zu bewerten oder sogar abzuwerten.

📷DU findest die Auseinandersetzung mit Dir selbst ebenso spannend? Schreibe mir bei Interesse an den Reflexionsfragen aus dem Interview, einem Shooting oder an einer Kombination aus Fotografie & Coaching gern eine Nachricht (Si apre in una nuova finestra).


Argomento Einfach ICH

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