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Als Autistin lesen…

Ich lese gerne Krimis. Klar, ich schreibe sie ja auch. Aber ich habe sie schon gerne gelesen, bevor ich mit dem Schreiben von Krimis begonnen habe. Ich mag die Ermittlungsarbeit. Die komplexen Fälle. Die Motive. Die Hintergründe. Die Zusammenhänge. Und ich verstehe die Dialoge in Krimis meist besser als in anderen Romanen. Sie sind logischer, wenn sie sich auf den Fall beziehen. Wenn zu viel Zwischenmenschliches (z.B partnerschaftliche Streitigkeiten) vorkommt, bin ich auch manchmal verloren. Wieso ist xy nun sauer? X war doch nur ehrlich? Bei Krimiserien musste ich mir viele private Szenen “übersetzen” lassen, weil ich die Raktionen nicht verstanden habe. Manches wirkte auf mich aber auch wie ein erzwungener Konflikt, der eingebaut wurde. Aber im Großen und Ganzen mag ich Krimis, weil die Dialoge irgendwie logisch sind. XY ist passiert, als muss man erst a, b , c ausschließen, nach Alibis fragen, es gibt Ja- und Nein- Antworten etc. Bei manchen Roman ist das anders. Besonders wenn sie z.B aus dem franzöischen übersetzt worden sind. Ich weiß dann nicht, liegt es an einer zu wörtlichen Übersetzung, dass die teils sehr bildhafte, ja poetische Sprache keinen Sinn im Deutschen ergibt? Dass total schiefe Bilder entsehen beim Lesen oder ist genau das Absicht? Dann frage ich mich zwischendurch immer wieder, ob ich zu dumm bin, dieses Buch zu verstehen. Bei einigen Dialogen bin ich dann völlig raus. Ich verstehe sie nicht einmal ansatzweise und weiß wieder nicht, ist es gewollt schräg formuliert, ist es die Übersetzung, soll es etwas Tiefgründiges widerspiegeln, das ich einfach nicht kapiere? Ein Beispiel, das - zugegeben- etwas überzogen ist. Aber nur ein bisschen.

“Ich habe keine Ahnung, wie ich Ordnung ist dieses Chaos bringen soll, Anton. Überall diese Akten, wohin mag guckt.”

Anton drehte seinen Hut. “Die Blumen in Tibet sind für ihre Schönheit und ihren betörenden Duft berühmt.”

“Und wie hilft mir das mit dem Chaos hier im Raum?”

“Kann es sein, dass du keinen Fisch magst?”

Ja, und wenn bei euch auch gerade ein WTF auftaucht, so geht es mir bei einigen Dialogen. Gespräche fallen mir selbst auch persönlich schwer. Ich muss darauf achten, dass ich Augenkontakt halte, um nicht als unfreundlich zu gelten, vergesse das aber oft, oder aber ich bin zu übereifrig und starre. Der Augenkontakt fühlt sich nicht natürlich an und lenkt vom Gesprüäch ab, von dem ich dann dadurch nicht alles mitbekomme. Dann frage ich mich, wann bin ich mit Sprechen dann, ist die andere Person fertig oder macht sie nur eine Gesprächspause? Oft falle ich ins Wort. Dann sollte ich Rückfragen stellen, um Interesse zu zeigen, sonst gelte ich wieder als unfreundlich. Dazu kommt, dass ich Mimik schlecht deuten kann. Sarkasmus und Ironie verstehe ich ebenso kaum. Ich nehme viel wörtlich. Und das betrifft nicht nur meine eigenen Gespräche, es betrifft auch die Gespräche in Büchern, in Krimiserien etc. Wenn dann ein Streit ausbricht, stehe ich oft blöd da, weil ich nicht verstehe, was von dem Gesagten aus welchem Grund nun als verletzend oder beleidigend aufgefasst wurde. Manche sind aber auch so künstlich erzeugt, dass sie wirklich unlogisch sind, wurde mir von nicht autistischen Menschen bestätigt. Aber viele Dialoge, die ich nicht nachvollziehen konnte, seien Realität. Ich liebe Bücher. Gerade als Autorin ist es wichtig, viel zu lesen. Und wenn ihr euch nun fragt, wie ich als Autorin selbst Dialoge schreiben kann, die einen Konflikt behandeln, dafür gibt es einen Extra-Beitrag.

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