Schützt oder schadet Sport dem Beckenboden?

Eine spannende Frage, oder? Lies den Titel noch einmal und halte kurz inne. Was ist deine Einschätzung dazu? Was sagen dir dein Wissen, deine Erfahrung, deine Intuition? Welche Antwort würdest du gerne lesen? Wovon bist du überzeugt?

Hallo und herzlich willkommen zu dieser Newsletter-Ausgabe!

Ich freue mich, dass du dabei bist. Dieses Thema begegnet mir immer wieder, sei es in Kursen, im Austausch mit Kolleg:innen oder in Gesprächen mit meiner Kooperationspartnerin Nadine Gäbelein-Schneck (Si apre in una nuova finestra).

Bevor ich dir eine passende, wissenschaftliche Untersuchung vorstelle, und meine persönliche Einschätzung mit dir teile, möchte ich ein interessantes, psychologisches Konzept vorstellen:

“Confirmation Bias” in der Beckenbodengesundheit

Der „Confirmation Bias“ beschreibt unsere Tendenz, Informationen zu bevorzugen, die unsere Überzeugungen bestätigen. Unser Gehirn sucht nach Bestätigungen für das, was wir bereits glauben. Abweichende Informationen neigen wir dazu abzuwerten oder zu ignorieren. Dieses Phänomen beeinflusst auch unsere Sicht auf die Beckenbodengesundheit. Was denkst du?

• „Sport ist belastend und schädlich für den Beckenboden“

• „Sport hat eine schützende und stärkende Funktion“ oder auch

• “Die Sportart XY führt immer zu Beckenbodenproblemen.”

• “Nur diese oder jene Sportart ist sicher für den Beckenboden.”

Sich selbst zu hinterfragen, andere Blickwinkel einzunehmen und andere Erfahrungen zuzulassen, ist entscheidend. Vielleicht hast du das gerade schon getan?

Laut Studie: 5–10 Stunden Bewegung pro Woche optimal für die Beckenbodengesundheit

Grundsätzlich würden viele Fachpersonen im Bereich Beckenbodengesundheit wahrscheinlich antworten: “Es kommt darauf an!” Und das ist natürlich richtig. “Man muss sich die einzelne Frau anschauen!” - das ist oft die Quintessenz, wenn ich mit Kolleg:innen diskutiere. (Übrigens: Ein “Beckenboden Check-Up” ist ein erster, wichtiger Schritt für eine individuelle Bestandsaufnahme. Hier findest du spezialisierte Therapeut:innen (Si apre in una nuova finestra))

Nun zur angesprochenen Studie der Universität Padua (Italien) aus 2023, die eine grobe Richtung weisen könnte: Die Untersuchung ergab, dass ein moderates Sportpensum von 5 bis 10 Stunden pro Woche optimal ist, um den Beckenboden zu stärken und Probleme vorzubeugen. Personen, die sich in diesem Bereich bewegten, hatten signifikant weniger Beschwerden wie Harn- oder Stuhlinkontinenz, Hämorrhoiden, Analfissuren oder Dranginkontinenz – sowohl im Alltag als auch während sportlicher Aktivitäten.

Erhöhtes Risiko für Beckenbodenprobleme

Im Gegensatz dazu wurden bei intensiveren (11-27 Std. / Woche) oder sehr geringen Sportumfängen (0-4 Std. / Woche) höhere Raten an Beckenbodendysfunktionen festgestellt. Die untersuchten 342 Personen, davon 54% Frauen und 46% Männer im Alter von 18 - 39 Jahren, gaben als sportliche Aktivitäten Joggen, Bodybuilding / Crossfit und Volleyball / Basketball an. Joggen scheint hiervon die riskanteste Sportart in Bezug auf Beckenbodenproblemen zu sein. In der Studie wiesen Läufer eine höhere Prävalenz von Stuhl- und Harnverlusten während sportlicher Aktivität und im Allgemeinen auf. Besonders auffällig war auch, dass sedentäre Personen – also Menschen, die sehr viel sitzen und kaum Sport treiben – die höchste Rate an Beschwerden aufwiesen. Es zeigt sich also: Weder zu viel noch zu wenig Bewegung sind für den Beckenboden optimal. Es kommt auf die richtige Dosis an. Und die ist - wie schon geschrieben - auch immer individuell zu betrachten!

Meine Erfahrung als Trainerin für Frauengesundheit

Die Studienergebnisse decken sich - in Bezug auf einen Großteil meiner Kursteilnehmerinnen / Kundinnen - mit meinen Erfahrungen als Trainerin. Ich denke jedoch, dass jeder weibliche Beckenboden individuelle Belastungsgrenzen hat, beeinflusst durch Anatomie, Gesundheitsgeschichte, genetische Voraussetzungen etc. Und bei jeder Frau verändern sich diese Grenzen im Laufe des Lebens. Auch wenn wir uns bislang nicht genau erklären können, wo die Ursachen liegen: Es gibt diejenigen Frauen, die bei den 5-10 Stunden Bewegung pro Woche Beckenbodenprobleme entwickeln / entwickelt haben. Und genauso gibt es Beispiele von “Vielsitzerinnen” oder Sportlerinnen im “High-Intensity” Bereich, die nie Urinverlust oder ähnliche Beschwerden im Bereich des Beckens erfahren.

Regelmäßige moderate Bewegung und das “an-dem-Thema-dran-bleiben” sind trotzdem wichtige, allgemeine Empfehlungen, die ich als Trainerin aussprechen würde. Hast du Interesse diesbezüglich aktiv zu werden?

Unser Kursangebot: “PelviFaszia® - Faszientraining & Kräftigung für den Beckenboden”

Anfang Februar 2025 starten die nächsten 10-wöchigen Einstiegskurse als Präsenz (Si apre in una nuova finestra)- & Live-Online (Si apre in una nuova finestra) Kurse (via ZOOM) mit mir als Trainerin. Und wenn du weder zeitlich noch örtlich gebunden sein möchtest, steht der Einstiegskurs und auch ein Aufbaukurs als "Online”-Kurs (Selbstlernprogramm) (Si apre in una nuova finestra) zur Verfügung.

Das bisherige Feedback zu unserem Kurskonzept hat uns riesig gefreut:

„Mit Natalie hab ich den Jackpot erwischt. Ihr Kurs war super, ich habe viel über den Beckenboden gelernt, und ihre Übungen haben mir sehr geholfen. Absolute Empfehlung!“ - Andrea, 50 Jahre, 1 Kind

„Der Kurs bei Natalie war großartig. Ich habe ihn nach dem Rückbildungskurs besucht. Mein Beckenboden fühlt sich jetzt wieder richtig gut an und ich bin beschwerdefrei.“ - Jana, 30 Jahre, 1 Kind

“Effektives Training mit sehr guter Anleitung und sinnvoller Steigerung. Super Alltagstipps – meine leichte Belastungsinkontinenz ist verschwunden.” - Petra, 57 Jahre, 7 Kinder

Übrigens: Der Präsenzkurs ist bereits als Gesundheits- und Präventionskurs nach §20 SGB V anerkannt – gesetzliche Krankenkassen bezuschussen ihn mit mindestens 75 Euro! Die Zertifizierung der Live-Online-Kurse ist in vollem Gange. Da ich jedoch nicht garantieren kann, dass sie bis zum Kursstart am 4. Februar abgeschlossen ist, biete ich einen einmaligen Rabatt-Code für die Live-Online- oder Online-Kurse an. Wenn du Interesse hast, schreib mir einfach eine kurze Nachricht an hallo@frauengesundheit-falkensee.de.

Bis zum nächsten Mal und herzliche Grüße

deine Natalie

Es folgt - für alle Mitglieder - das dritte “Mini-Workout” mit dem Fokus “Beine-Bauch-Beckenboden”. Viel Spaß dabei!