Freude und Trauer
Mein Vater sagte immer: Der Winter kommt erst im Januar. (Meist, wenn ich meinem Verdruss über “grüne Weihnachten” Ausdruck verlieh).
Als Landwirt kannte er sein Wetter.
An diesen klirrend kalten Januartagen und -nächten, in denen ich eine extra Decke brauche, denke ich an seine Worte. Alles in mir möchte sich nach vorne lehnen und zählt die Tage bis Maria Lichtmess, den ersten Schneeglöckchen, der ersten Ahnung von Frühling. Ich zünde abends immer noch Kerzen an, der Schwibbogen leuchtet im Fenster, wir füllen das Vogelfutterhäuschen auf, das Feuer im Ofen brennt von frühmorgens bis spätabends mit Holz aus dem angrenzenden Schlosspark. Ohne die Gartenarbeit bleibt Zeit für Sauerteig, Brotbacken, Handarbeiten, Schreiben, Ideen entwickeln. Ach, wenn ich genauer darüber nachdenke, darf der Winter ruhig noch eine Weile bleiben, dieses tiefe Luftholen zwischen den geschäftigen Feiertagen und dem Vorfrühling.
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