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“Das Buch musse lebendig sein!” - und Autor*innen flexibel

Ja, ich gebe es zu: Früher war ich Fan von „Germanys Next Topmodel“. Dann habe ich mich hinterfragt und mich entschieden, so ein Format nicht mehr zu unterstützen.  

Das muss man gelegentlich auch mit den eigenen Texten machen. Manchmal nur auf der oberflächlichen Ebene, zum Beispiel sprachlich. Genauso gut kann es aber vorkommen, dass man viel grundlegender ran muss. An die Struktur oder sogar ans Konzept. Vielleicht ganz zu Beginn des Schreibprojekts, gelegentlich aber auch, wenn schon eine Menge geschrieben ist. Das kann frustrierend sein. Ist aber in manchen Fällen nötig.

Mein heutiger Ratschlag ist deshalb:

Bleibe flexibel!

Wenn du dein Buch Verlagen oder Agenturen anbietest, kann es sich bis zur Veröffentlichung noch gravierend verändern. Zum Beispiel, weil …

  • du als Expert*in ins Programm passt, deine Buchidee aber nicht – dann findet ihr gemeinsam eine neue.

  • die Zielgruppe deines Ratgebers enger oder weiter gefasst werden muss – dann passt ihr das Konzept entsprechend an.

  • sich Fakten oder Umstände ändern – dann musst du dein Buchkonzept aktualisieren.

  • ein Konkurrenztitel erscheint, an dem du zu nahe dran bist – dann schärft ihr gemeinsam dein Alleinstellungsmerkmal.

  • sich während des Schreibens herausstellt, dass dein Konzept nicht trägt - dann müsst ihr es überarbeiten.

All das habe ich schon gesehen! In einigen Fällen reicht es, ein paar kleine Stellschrauben zu drehen, in anderen muss das ganze Getriebe in die Reparatur.

Solltest du vor einer solchen Aufgabe stehen, dann denke daran:

  • Du hast schonmal geschafft, ein Konzept zu erarbeiten und deiner Idee Struktur zu geben. Dann schaffst du es auch ein zweites Mal.

  • Du kannst auf dem aufbauen, was du dir schon erarbeitet hast. Vielleicht fällt dir das sogar leichter, als von Null zu starten.

  • Dein Buchkonzept hat Schwächen, die du jetzt ausbügeln kannst. Es so zu veröffentlichen, würde keinen Sinn machen.

  • In der Regel hast du in diesem Stadium Profis an deiner Seite, die dich dabei unterstützen, dein Ratgeberkonzept zu überarbeiten.

  • Wenn du dein Buch an die entsprechenden Erfordernisse angepasst hat, wird es sich aller Wahrscheinlichkeit nach besser verkaufen.

Und wenn du dein Konzept auf keinen Fall aufgeben magst?

Dann kannst du den Weg im Selfpublishing gehen. Ich empfehle dir aber, dich ganz genau damit zu beschäftigen, ob du dich vielleicht verrennst. Wenn Bedenken angemeldet wurden, was die Ausrichtung und die Verkäuflichkeit angeht, dann ist in den allermeisten Fällen mehr als ein Fünkchen Wahrheit dahinter. Ein neues Konzept muss nicht bedeuten, dass von deiner ursprünglichen Idee nichts mehr übrig bleibt. Nimm dir das zu Herzen, auch wenn du den Weg der Veröffentlichung allein gehst.

Danke, dass du dir Zeit für meinen Text genommen hast.

Deine Katharina