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Guten Morgen, Bastelfreunde!

Es ist mal wieder Zeit für etwas Nähkästchen: Wie man als Journalist das politische Berlin erlebt. Also ein kurzer Sprung in den Mittwoch: Am Mittag kommt eine E-Mail. Einladung ins Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages, 15 Uhr Vorstellung des Koalitionsvertrages zwischen CDU, CSU und SPD.

Also die E-Mail, auf die seit Tagen gewartet wurde: Habemus Contractum! Halt, stopp. Es ist doch erstmal nur eine Einladung.

Und wir haben parallel eine Vielzahl an Gerüchten, wie diese Verhandlungen denn nun ausgegangen wären. Es kursieren offenkundig nicht finale Listen in Whatsapp-Gruppen, werden von Kolleginnen und Kollegen der Kantinenkunde-Newsletter schnell als brandheiße Informationen zur Verkostung geteilt.

Und lösen sofort Abwehrreaktionen aus, bei jenen, die meinen, dass dieser oder jener für ein Amt nicht geeignet wäre. Oder dass ein bestimmtes Ressort auf keinen Fall dem einen oder anderen Koalitionspartner anvertraut werden dürfe.

Es sind aufgeregte Zeiten, für Politiker, Medienschaffende, das Umfeld und die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes. Was wird Schwarz-Rot vereinbaren? Was sind die konkreten Ziele? Oder, etwas einfacher gefragt, angesichts mancher Zweifel daran auf der Strecke: Können die das überhaupt?

Markus Söder, Friedrich Merz, Lars Klingbeil, Saskia Esken am Mittwoch bei der Vorstellung des Koalitionsvertrages. (c) Falk Steiner 2025
Markus Söder, Friedrich Merz, Lars Klingbeil, Saskia Esken am Mittwoch bei der Vorstellung des Koalitionsvertrages. (c) Falk Steiner 2025

Vielen würde etwas Entspannung, das Zurücknehmen der eigenen Wichtigkeit und dafür ein bisschen mehr Schlaf sicherlich gut zu Gesicht stehen. Eine Stunde früher oder später, vielleicht auch ein Tag, das tut in Deutschland derzeit tatsächlich nicht so viel zur Sache.

Dafür allerdings müsste klar sein, was diese Koalition eigentlich überhaupt als Ziel hat. Doch eine gemeinsame Erzählung gibt es nicht. Der gesamte Koalitionsvertrag ist primär eines: Die Einigung darauf, sich zusammenraufen zu wollen. Wie weit man auf diese Weise kommen wird: Vollkommen unklar, es wird sehr stark auf die Konfliktlösungsmechanismen und die Verbindlichkeit der dann getroffenen Verabredungen ankommen.

Trotzdem soll es heute erstmal um Ministerialzuschnitte gehen, dazu zwei kurze Beobachtungen.

Kommen Sie gut durch den Rest der letzten Woche der Fastenzeit!
Falk Steiner

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Topic Aktualitäten

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