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Tschüss Januar! Über das Aufräumen

Der erste Monat des Jahres ist vergangen. Irgendjemand hat mal gesagt "Januar ist der Montag des Jahres." Ursprünglich habe ich geplant, die Zeit zu nutzen, um aufzuräumen, Papierkram zu erledigen, auszumisten ... Tja, nach dem Brand im Nachthafen vor ein Paar Wochen, der sich unter unserer Atliergemeinschaft ereignet hat (siehe letzten Post auf meiner Steady-Seite), wird das wohl ein ganzes Aufräumjahr werden.

Die Bilanz des letzten Monats sieht so aus:

  • meinen 30. Newsletter verschickt (Juhu!)

  • 8 Mitgliedschaften (eine Mezänin dazu gewonnen – Willkommen und Riesendank!)

  • 37 Abonnent:innen der kostenlosen Newsletter (Hammer!)

  • 1 fiese Ohrenentzündung (Aua!)

  • 1 unnützes Atleier

  • 3 Überflutungen am Fischmarkt

  • 1 wegen Corona verschobener Kreativworkshop (freu mich trotzdem wie ein Kind, verschoben ist nicht aufgehoben)

  • 1 gekündigter Onlineshop (bin als Händlerin ungeeignet)

  • 1 überstandene Ghostbusters-Geburtstagsparty meines Sohnes (bei der ich mit sechs Jungs fast taub geworden bin, die aber trotzdem richtig toll geworden ist – Bericht folgt!)

Über das Aufräumen

Es ist erstaunlich, wieviel Chaos man beim Aufräumen verursachen kann! Dabei musste ich feststellen, dass beim Versuch Ordnung zu schaffen, ganz viele versteckte Brandherde der unbenutzten Dinge aufgetaucht sind: Kleiderständer, Kommoden, Kisten und Boxen unter dem Bett, Ablageflächen um den Arbeitstisch herum und der ach so praktische Einbauschrank im Flur, der Unmengen an vergessenem Zeug versteckt. Da sind zum Beispiel Taschen, Tüten, Stoffreste, Altkleidung, Schuhe, Werkzeug, Elektroschrott, Blumentöpfe, Farbreste ... die Liste könnte ich noch sehr lange so weiter führen.

Das Schwierigste dabei ist – wer hätte das gedacht – der Anfang. Dabei habe ich eine sehr qualifizierte Helferin gefunden. Ihr Name ist Marie Kondo. Mit ihrem Buch "Magic Cleaning" kommt sie mit einer beeindruckenden Zielsicherheit in jede Ecke deiner Schränke und Kisten, ohne jemals dabei gewesen zu sein und weiß sogar, was sich in vergessenen Schubladen und Mänteltaschen verbirgt. 

Sie erzählt zunächst ihre eigene Geschichte, wie sie schon als Kind einen fast manischen Drang zum Aufräumen bekam und daraus einen Beruf gemacht hat. Ihre Ansprache finde ich etwas pathetisch und überschwänglich, wenn man aber dan ganzen "Magic"-Sprech erstmal ausblendet, findet man wahre Goldstücke in Form von Ideen und Anleitungen für das effektive Aufräumen. 

Zunächst habe ich ihr nur zugehört. Dann merkte ich, dass ich richtig Lust bekommen habe. Jetzt höre ich beim Aufräumen zu und es tun sich Galaxien an Chaoswelten in meiner Wohnung und im Keller auf (um es auch ein Bisschen zu dramatisieren ;), die nach meiner Aufmerksamkeit schreien und auf Abschied warten. Was mir bem Buch fehlt, ist ein Kapitel über das Weitergeben und -verkaufen. Das hat mich dazu gebracht, selbst etwas tiefer in die Materie des Verschenkens und Verkaufens einzudringen.

Es gibt neben eBay Kleinazeigen zum Beispiel drei spannende Apps, die ich unbedingt ausprobieren möchte:

  • Nebenan – eine Nachbarschaftsapp, mit der man nicht nur Dinge weiterverkaufen oder verschenken, sondern auch Hilfe anbieten oder annehmen oder Kurse und Treffen für die Nachbarschaft organisieren kann

  • Vinted – früher Kleiderkreisel, eine App für gebrauchte Kleidung

  • Momox – eine App für gebrauchte Bücher

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Umsonst-Boxen in der Stadt verteilt, wo man Dinge, die jemand nützlich sein könnten, geschützt abstellen kann. Dann noch Umsonstläden, Reparaturwerkstätte und kostenlose Abholdienste von der Stadtreinigung. Oder von Re-Textil – ein Abholservice in Hamburg, das mit Transporträdern deine Altkleidung nicht nur abholt, sondern auch sortiert und artgerecht recycelt bzw. weitergibt. 

Jetzt sitze ich da und freue mich auf Rolf. Er hat mich gestern angerufen, nachdem ich vor ein Paar Tagen online die Abholung von Re-Textil bestellt habe, um einen Zeitslot von einer Stunde mit mir zu vereinbaren. 

Möchtest Du mehr darüber erfahren? Zum Beispiel, wo es alles in der Stadt Umsonst-Boxen gibt oder welche Erfahrungen ich mit den oben genannten Apps gemacht habe? Dann schreibe mir gern eine kurze Antwort. Beim Aufschreiben habe ich gemerkt, dass das Thema sich gut für eine eigene Reportage eignet, allerdings auch ausführlich recherchiert werden muss. Und wenn Dich das nicht interessiert, würde ich damit nur Deine und meine Zeit verschwenden, das möchte ich nicht :)

Um 13:30 Uhr hat Rolf dann endlich geklingelt und verwandelte sich in Nele, eine gute Bekannte von mir, die seit Kurzem bei Re-Texil arbeitet – was für ein krasser Zufall! Sie hat dann meine vier Säcke in den Laderaum eines großen Lastenrades gepackt und mir ein bisschen erzählt, wo meine Sachen hin kommen: Zunächst in eine Sortierhalle irgendwo in Süddeutschland. Und danach zu Hilfsorganisationen, Secondhand-Läden und in die Weiterverarbeitung, um sich in Dämmschutz oder Putzlappen zu verwandeln … "Magic!"

Was im Februar noch so los sein wird

Ja, das mit den Plänen ist so eine Sache … und trotzdem brauche ich sie, um eine Richtung einzuschlagen und überhaupt los zu kommen. Geht es Dir auch so? Hier sind ein Paar Ereignisse und Vorhaben, die ich im Februar geplant habe. Vielleicht fühlst Du Dich ja auch von einem oder anderen Termin inspiriert:

  • noch bis 13.3. Janosch-Ausstellung im Museum für Kunst&Gewerbe

  • 4., 12. und 25.2. Jazzabende im Cottonclub (da war ich noch nie, wird höchste Zeit)

  • 4.2. bis 6.6. "Wir sind von Hier" – eine Foto-Ausstellung über türkisch-deutsches Leben. Museum für Hamburgische Geschichte

  • 10. und 12.2. | 11 - 19 Uhr – Abverkauf der wunderschönen Produkte, wie Notizbücher, Kunstdrucke und Bilderrahmen von unseren Nachbarn aus dem Atelier 91 im Beyond Tales Studio, Lehmweg 53. (Das Atelier 91 hat drei Jahre lang in einem Ladengeschäft der Ateliergemeinschaft unter anderem auch meine Drucke verkauft und musste wegen der Brandschäden schliessen)

  • 14.2. Valentinstag

  • 19. und 20.2. mein Kreativworkshop mit zwei Jugentlichen (bin total aufgeregt – das ist mein Erster!)

  • 26.2. ein Online-Minisymposium mit zwei großartigen Reportage-Illustratorinnen aus New York

  • noch bis 18.5. "Konflikte" eine Ausstellung im Museum der Arbeit

Tschüss und bis nächste Woche!

Julia Zeichenkind

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Diese Reportage wurde gefördert durch 

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