VH20 Gestern vor 50 Jahren: BRD und DDR werden UNO-Mitglied Nr. 133 und 134

Sykes, Ashore at last (Endlich an Land), Los Angeles Times, 15. September 1926

18. September 1973. UN-Generalsekretär Kurt Waldheim begrüßt die Außenminister der Bundesrepublik und der DDR in New York und verkündet: „Mit großer Freude gebe ich hiermit die Anweisung, die Flaggen der beiden UNO-Mitgliedsstaaten, der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland, aufzuziehen.“

Knapp 28 zuvor, am 24. Oktober 1945 hatten 51 Staaten die Vereinten Nationen gegründet. Ihr Ziel laut dem ersten Artikel der UNO-Charta: „den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren.“ BRD und DDR wurden dann als Mitglied Nr. 133 und 134 aufgenommen.

Vorläufer der UNO war der Völkerbund. Von den Siegermächten des Ersten Weltkrieges 1919 in Versailles gegründet, nahm er am 10. Januar 1920 in Genf seine Arbeit auf. Dem Völkerbund gehörten bei seiner Gründung die 32 Unterzeichnerstaaten des Versailler Vertrags sowie 13 neutrale Staaten an. Ähnlich wie nach dem Zweiten Weltkrieg blieb Deutschland als besiegtem „Feindstaat“ (Artikel 53 der UN-Charta) schon 1919/20 die Aufnahme in die Organisation zunächst verwehrt.

Als das Deutsche Reich dann 1926 vor allem dank der Bemühungen Gustav Stresemanns doch noch Mitglied wurde, stimmte das manchen politischen Beobachten hoffnungsvoll: das krisengeschüttelte Land hatte des „rettende Ufer“ erreicht und seinen „schlechten Ruf“ (disrepute) hinter sich gelassen.

Was Sykes nicht ahnen konnte: Nur wenige Monate nach seiner „Machtergreifung“ kehrte Hitler der Völkergemeinschaft schon wieder den Rücken.

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Verweise / Links

Manuel Fröhlich: „50 Jahre Deutschland in den Vereinten Nationen – Initiativen, Kontinuitäten und Wandel deutscher UNO-Politik“ (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)