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VH22 Krisenjahr 1923, IV. Teil. Der "Ruhrkampf"

Elmer Bushnell, Frances's powerful ally (Frankreichs mächtiger Verbündeter), The Bellingham Herald, 20. Februar 1923

Der für Deutschland wie Frankreich desaströse "Ruhrkampf" begann im Januar 1923, als die Reichsregierung als Reaktion auf den französisch-belgischen Einmarsch ins Ruhrgebiet die dortige Bevölkerung zum "passiven Widerstand" aufrief. In der Folge legten die Arbeiter in Deutschlands industrieller Herzkammer die Arbeit nieder. Damit scheiterte nicht nur der französische Plan, Berlin zu Einhaltung der Reparationsleistungen zu zwingen - Deutschland lieferte nun gar keine Kohle (damals der wichtigste Energieträger!) mehr über die Rheingrenze. Ein klassisches Eigentor!

Katastrophale Folgen hatte der Ruhrkampf aber auch für Deutschland. Die Reichsregierung musste infolge des passiven Widerstandes nicht nur die Löhne und Gehälter der Arbeiter und Angestellten übernehmen, sondern auch auf die Steuereinnahmen aus dem wichtigsten Industriegebiet Europas verzichten. Weil die Franzosen das Ruhrgebiet hermetisch abriegelten, musste Berlin seinen Energiebedarf zudem mit teurer britischer Importkohle sichern.

Dass die Ruhrbevölkerung trotz der "Lohnersatzleistungen" dennoch enorm litt, zeigt plastisch diese grandiose Karikatur Bushnells. Die wachsende wirtschaftliche Not ging dabei Hand in Hand mit einer immer schneller ansteigenden Inflation - die Reichsregierung finanzierte den passiven Widerstand über die Notenpresse (dazu später mehr).

Obwohl bald deutlich wurde, dass die französische Regierung in diesem Machtkampf am längeren Hebel sitzt, hielt der parteilose Kanzler Cuno bis in den August am passiven Widerstand fest. Erst sein Nachfolger Gustav Stresemann (DVP) fand dazu den Mut. Allerdings beschwor Stresemann mit seiner so richtigen wie unausweichlichen Entscheidung vom 26. September 1923 eine neue - und letzlich noch gefährlichere - Krise herauf...

Sujet Geschichte

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