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Merz und testosteronschweres Pimmelgeschwinge

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Liebe Leser*innen,

wundern Sie sich gerade auch so über Friedrich Merz? Laut Protokoll sollte sein am Mittwoch beschlossener Fünf-Punkte-Plan eigentlich aus zehn Punkten bestehen, die restlichen fünf hatte Merz aber bei der Debatte im Bundestag plötzlich »komplett vergessen«, er könnte aber schwören, dass das Wort »Ariernachweis« dabei eine zentrale Rolle gespielt habe. Ursprünglich sollte der Plan sogar zwanzig Punkte umfassen, da Merz aber wegen der Anzahl seiner Finger nur bis zehn zählen kann, gab die Fraktion auf. Nun tauchten auch noch Bilder auf, die für Skepsis an Merz’ Eignung für das Amt des Bundeskanzlers sorgen:

Vier Aufnahmen von Merz mit einem Mikrofon in der Hand: Auf den ersten vier Bildern deutet und gestikuliert er, auf dem letzten fasst er sich an die Stirn. Dazu der Text: »Zweifel am CDU-Chef wachsen: Merz zu blöd für Hitlergruß?«

Da Friedrich Merz sich für unbestimmte Zeit krankgemeldet hat, um zu Hause zu üben, steht er der Hauptstadtpresse gerade nicht für Interviews zur Verfügung. Damit diese nicht gezwungen ist, die Ereignisse der Woche selbst zu interpretieren, hat TITANIC das Gehirn von Friedrich Merz digitalisiert und in die kostenlose KI DeepFritz 2.0 eingespeist. Fragen auch Sie DeepFritz hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) alles, auf das Sie sich schon immer eine Antwort von Merz himself erhofft haben!

(S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Doch nicht nur Merz wurde digitalisiert, auch sein Generalsekretär soll bald eine eigene KI erhalten (CAIrsten LAInnemAInn, Vorschlag Carsten Linnemann). Wir stellen den analogen Mann dahinter schon mal vor:

Premiumdenker der Gegenwart

Name: Linnemann
Vorname: Carsten
Spitznamen: Abrissbirne, Nr. 2
Hauptwerke: »Steigbügel halten leicht gemacht«, »Hitler für Zeitgenossen«
Wurde beeinflusst von: TKKG, Aktenzeichen XY, Charlotte Merz
Hat Einfluss auf: Mobbing, Polizeigewalt, den Kontostand von Charlotte Merz
Verfeindete Denker: Sigmund Freud, Michel Foucault, Dietrich Bonhoeffer
Befreundete Denker: Franz von Papen, Hans Globke, Bernd Lucke
Bester Satz: »Das Nazi-Bashing gegen die AfD und das Brandmauergerede müssen aufhören. Diese Partei steht auf dem Wahlzettel. Ja, da sind auch Rassisten dabei, aber sie werden durch Nazi-Vergleiche und Brandmauergerede nur noch bedeutender.«
Leser*innen, die Carsten Linnemann mögen, mögen auch: Nacktschnecken im Mund, Schottergärten, Stromschläge, Pestbeulen, plötzlichen Kindstod, die AfD

Eine von Linnemanns Hauptaufgaben wird die KI allerdings nicht übernehmen können: das Lecken von Friedrich Merz’ Stiefeln. Die letzten Male ist Linnemann aufgefallen, dass überdurchschnittlich viel Koks an Merz’ Schuhsohlen klebte. Expert*innen führen dies auf die momentane Kokainschwemme in der BRD zurück:

Wenig bekannte Fakten über die Kokainschwemme

  • Kokain ist eigentlich illegal

  • der Zoll findet immer wieder versteckte Bananen in Kokainkisten

  • der Szenename für Kokain lautet »frittierter Aal«

  • wird Kokain mit Ammoniak, Butter, einem Schuss Rotwein und Schalotten aufgekocht, erhält man einen (sehr) schnellen Soßenfond

  • Kartelle lagern den Stoff in Nebenhöhlen

  • Kokainnutzer werden »Rüssler« genannt

  • die Polizei fischt im Trüben (Nordsee)

Wie viele Tiefseekabel die Polizei beim Fischen in der Nordsee so beschädigt, ist noch unbekannt. Halten Sie zur Sicherheit immer ein Ersatzkabel bereit, falls die Datenkommunikation der Bundesrepublik mal an Ihnen hängenbleiben sollte.

Gezeichneter Cartoon: Eine Person steht vor einer Kiste voller Kabel, aus der ein riesiges herausragt, und denkt: »Hier muss doch irgendwo noch ein Tiefseekabel sein.«

Ohne Tiefseekabel auch kein Filmstreaming. Warum Sie da allerdings nicht viel verpassen, legt Cineast Torsten Gaitzsch dar:

Torsten Gaitzsch trinkt eine Tasse Kaffee und schaut in die Kamera

Liebe Leserinnen und Leser,

anlässlich des Starts von »Babygirl« freute sich diese Woche eine große Tageszeitung über »das Comeback des Erotikthrillers«. Yeah, darauf haben wir alle gewartet. Der letzte Vertreter dieses Genres, den ich – ich schwöre: rein dienstlich – sah, war »Basic Instinct 2«. Als ich damals aus dem Kinosaal kam, stand eine Radioreporterin davor und bat das Publikum um Meinungen. An den genauen Wortlaut, den mein jugendliches Ich in das Mikrophon bölkte, erinnere ich mich nicht mehr, ich bezweifle aber, dass es der Rant je über den Äther geschafft hat.

Setzte man mir heute eine derartige Grütze vor, würde ich mittendrin die Vorstellung verlassen. Als gereifter Mann bin ich mir der Endlichkeit des Lebens bewusst und erlaube mir mittlerweile, Filme bei Nichtgefallen gnadenlos abzubrechen. Vergangene Woche habe ich an einem Tag gleich drei hintereinander angefangen, und keiner genügte meinen Ansprüchen.

Zuerst gab ich dem 2018er Actionthriller »Den of Thieves« eine Chance (in Deutschland kurioserweise als »Criminal Squad« erschienen). Ich erwartete ein launiges Heist Movie, leider stammte das Drehbuch offenbar von einem hyperaktiven Vierzehnjährigen: Testosteronschweres Pimmelgeschwinge und Machosprüche zum Fremdschämen – Abbruch nach 24 Minuten. Als Nächstes war »Greatest Showman« dran. Auf dieses Musical mit Hugh Jackman hatte ich mich richtig gefreut, gehört doch »Les Misérables« aus dem Jahr 2012 zu meinen Lieblingsfilmen. Ich hielt nicht mal die Auftaktnummer durch. Was für ein anstrengender, dissonanter, grottig produzierter Popseich zu völlig unpassender Optik!

Schließlich versuchte ich es mit »It’s a Mad, Mad, Mad, Mad World« (1963), immerhin ein amerikanischer Comedy-Klassiker, in dem sich Legenden wie Mickey Rooney, Ethel Merman, Sid Caesar und Milton Berle die Ehre geben! Hier war ich von vornherein skeptisch: Eine turbulente Verfolgungskomödie mit einer Laufzeit von zweieinhalb Stunden muss ein Pacing-Problem haben. Und wahrlich, es zooog sich: Erst ein nicht enden wollender Song ohne Bild, gefolgt von einem zeittypisch großzügigen Vorspann, dann ein Lehrbuchbeispiel für Über-Exposition. Nach dem »Introdump« (TV Tropes) in der Eröffnungsszene hatte ich keine Kraft mehr. So wie vermutlich Sie nach dieser wie immer viel zu langen Kolumne.
Ihr Torsten Gaitzsch

Verabschiedet sich ebenfalls und wünscht Ihnen ein gut informiertes Wochenende:

Ihre TITANIC-Redaktion

Titelbilder aus den letzten 45 Jahren im Hintergrund. Im Vordergrund das TITANIC-Logo. 
Unterzeile: "Das endgültige Satiremagazin"

Jetzt, wo Sie wissen, dass Sie sich das Geld fürs Kino sparen können, geben Sie es doch uns:

TITANIC-Lesung mit Tilman Birr

Der Winter zieht sich, Valentinstag, Karneval und Frühlingsanfang liegen noch in weiter Ferne. Zum Glück empfängt Sie TITANIC auch im Februar zur Lesebühne mit Glühwein, Spekulatius und Dubai-Schokolade (Restbestände aus Fabriksverkauf) im weihnachtlich eingeschneiten Club Voltaire. Stargast ist diesmal der Frankfurter Lesebühnen-Autor und Liedermacher Tilman Birr

Mit Laura Brinkmann, Torsten Gaitzsch, Sebastian Maschuw, Julia Mateus, Leo Riegel, Daniel Sibbe und Stargast Tilman Birr

Eintritt:
10 € // Ermäßigt: 7 € // Mit Kulturpass Frankfurt: 1 €

Karten gibt es hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

TITANIC-Logo

TITANIC-Verlag Georg-Büchner-Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KG Hamburger Allee 39
60486 Frankfurt am Main

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