cli:mate #9
Das Wir-Gefühl stärken
Im Gespräch mit Lea Dohm über unangenehme Gefühle zur Klimakrise
https://open.spotify.com/embed/episode/6UAEhXql5stsc9SowGrVGj?utm_source=generator (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)Die Klimakrise ist bedrohlich, ohne Zweifel. Etwas so Großes und gleichzeitig schwer Greifbares, das uns in unserem Alltag stark beeinträchtigen wird: Oft fällt es schwer, die Gefühle dazu tatsächlich an uns ran zulassen.
In der neunten Folge von 'cli:mate - Der Podcast zu Klimawandel-Folgen und Anpassungsstrategien' spreche ich darüber mit Lea Dohm, Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin und Mit-Initiatorin der Psychologists / Psychotherapists for Future.
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Laut aktuellen Studien fühlen Menschen sich hilflos, wenn sie an die Klimakrise denken - gefolgt von Gefühlen wie Enttäuschung oder Wut. Doch wie können wir besser mit diesen Gefühlen umgehen, sie vielleicht auch sinnvoll nutzen?
„Wenn wir unangenehme Gefühle haben mit Blick aufs Klima, dann hilft es uns, wenn wir Selbstwirksamkeit erleben. Bei aller Schwere hat es auch das Potenzial, einerseits das Wir-Gefühl in unserer Gesellschaft zu stärken, weil es unser gemeinsames Problem ist, andererseits, dass wir tolle Menschen kennenlernen. Und, dass wir über uns hinauswachsen in unserem eigenen Handeln“, rät Lea Dohm.
Sich zu engagieren kann also helfen, aus der Schockstarre heraus und ins Handeln zu gelangen. Dabei ist es ganz egal, an welcher Stelle wir uns einbringen. Gruppen, in denen Menschen bereits unterwegs sind, können idealer Anknüpfungspunkt sein - vom Sportverein bis zum Betriebsrat.
„Aus der Psychologie wissen wir, dass es so was wie eine Schweigespirale gibt. D.h. wir müssen annehmen, dass viele Menschen sich innerlich damit beschäftigen, aber wenig darüber gesprochen wird. Einfach aus der Sorge heraus, die Stimmung zu verderben oder damit Stress zu machen. Das immer mal wieder zu überwinden, wäre wirklich hilfreich“, führt Psychologin Dohm aus. Wichtig sei dabei, herauszufinden, was wir in welchem Kontakt gut thematisieren können. Das erfordert immer ein bisschen Fingerspitzengefühl.
Wir sprechen darüber, wie gerade jüngere und ältere Menschen diese Gefühle erleben, ob bereits Menschen aufgrund von Klimaangst behandelt wurden und wie Erlebnisse Klimageflüchteter einen besseren Zugang zum Thema ermöglichen können. Gleichzeitig decken wir auf, wie wir uns beim Klima-Thema selbst in die Tasche lügen, welche Mechanismen dahinter stecken und schauen darauf, wie man nachhaltig den eigenen Lebensstil verändern kann.
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Redaktion & Interviews: Nina Hensch
Musik: Josef Keller/Pond5, Timothy Pinkham/Pond5
Bild: KLUG
Zum Nachhören & Nachlesen:
cli:mate Podcast, Folge #5: Keine Zeit für Protest, der im Sande verläuft. Journalistin Sara Schurmann über Proteste der Letzten Generation und mediale Berichterstattung zur Klimakrise (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)