Elden Ring gewinnt den Nebula Award
Der Nebula Award (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) war mir schon oft ein guter Ratgeber. Vor allem, wenn ich mal wieder eine Buchhandlung verließ, weil ich mich auf der Suche nach guter Fantasy oder Science-Fiction einfach nicht entscheiden konnte und hoffungslos zwischem einem Stapel versackte. Danach stöberte ich meist in den Listen der nominerten Romane. Auch dort kann man sich verlieren und nicht alles, was ausgezeichnet wird, ist letztlich so unterhaltsam wie gedacht. Aber so kam ich z.B. auf "Die Maschinen" von Ann Leckie oder auf "American Gods" von Neil Gaiman. Der erste Award ging 1966 übrigens an "Der Wüstenplanet" von Frank Herbert.
Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand über den Nebula Award auf Elden Ring (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) stößt, dürfte angesichts 20,5 Mio. verkaufter Spiele relativ gering sein. Auf jeden Fall haben Hidetaka Miyazaki und George R.R. Martin diesen recht jungen, erst seit 2019 ausgelobten Preis (damals für God of War Ragnarök) in diesem Jahr gewonnen. Das freut mich, denn die beiden knüpfen nicht nur an mythologische Traditionen an, sondern legen diese auch kreativ aus. Trotzdem dürfte es vielen nicht leicht fallen, die Story mal eben zusammen zu fassen. Ich werde angesichts der kommenden Erweiterung (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) Shadows of Erdtree nochmal genauer auf die Geschichte der Zwischenlande eingehen.
Der "Nebula Award for Best Game Writing" wird übrigens im weitesten Sinne ausgelegt, auch für Digital Novels und Texte analoger Spiele wie z.B. Pen&Paper-Rollenspiele. Nominiert waren in diesem Jahr neben Elden Ring nämlich nicht nur die Videospiele Stray und Pentiment, sondern auch Vampire: The Masquerade – Sins of the Sires (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und Journeys through the Radiant Citadel (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).
Ersteres ist eine interaktive Story von Natalia Theodoridou für iOS und Android, die im Gegensatz zu digitalen Abenteuer-Spielbüchern wie Sorcery! oder anderen modernen Varianten nur aus Schwarz, Weiß und Text besteht; es gibt also weder Grafik noch Sound. Man schlüpft in die Rolle eines Vampirs in Athen, kann sich Charakter, Clan & Co aussuchen und die Geschichte mit seinen Entscheidungen beeinflussen. Letzteres ist eine Sammlung von 13 D&D-Abenteuern in einem Band, für die Level 1 bis 14. Sie bauen erzählerisch nicht aufeinander auf, aber die Gruppe startet jedesmal in der gleichnamigen Zitadelle auf der ätherischen Ebene - damit knüpft Wizards of the Coast auch wieder an Planescape Torment an.
Ich weiß nicht, wie gut die beiden sind, aber zumindest sind die mal notiert. Aktuell hab ich ohnehin viel zu viel zu lesen und zu spielen, so dass kaum noch Platz für weitere Abenteuer ist. Vor allem die Switch läuft gerade nonstop. Mal sehen, ob The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom für den kommenden Nebula Award im Bereich Game Writing nominiert wird. Nach einem Wochenende hab ich lediglich an der Oberfläche gekratzt. Meine Gedanken dazu konnte ich noch nicht ordnen, nur lose notieren: hell und fröhlich, bekannt und kitschig, märchenhaft und gutmütig, alt und verborgen, weit und tief, verspielt und rätselhaft, überflüssig und sterbend.