Samhain
Das Jahreskreisfest Samhain macht den Anfang. Ich habe mich mit diesem Fest auseinander gesetzt. Das was ich erfahren habe und meinen Gedanken dazu möchte ich hier mit dir teilen und dir im Anschluss eine Audio-Reise schenken, die in eine kreative Auszeit für dich übergeht.
Tipp: Lass dir diesen Text von mir vorlesen:
Samhain gilt als erstes der Jahreskreisfeste und entspricht damit dem Neujahrsfest der alten Naturvölker. Datiert wird es auf den 1. November, genauer gesagt auf den Übergang vom 31. Oktober. Ursprünglich orientierte man sich am Mond und feierte Samhain zum 11. Neumond bzw. Dunkelmond, das wäre der 13.11.2023.
Wenn man sich mit den Hintergründen für dieses Fest beschäftigt, wird das genaue Datum aber doch irgendwie unwichtig, es geht um die Zeit drumherum.
Samhain beschreibt den Übergang vom Herbst zum Winter, von der Ernte zum Rückzug, es gilt auch als Erntedankfest. Wir feiern die Ernte und Erfolge des vergangenen Jahres und gehen über in die Ruhephase und den Rückzug. Gleichzeitig setzen wir den Samen für das neue Jahr, was eine Erklärung für die Deutung als Neujahrfest ist.
Es ist nämlich nicht der Frühling der für den Neubeginn sorgt, sondern das Ende des Herbstes, wenn die Pflanzen ihre Samen in die Erde fallen lassen, gefolgt vom Winter, wenn die Natur ihr Kräfte im Dunkeln bündelt um dann im Frühjahr erblühen zu können. Dieser Übergang ist die Verbindung zwischen den Jahren und stellt damit Tod und Leben auf eine Stufe. Den Tod des vergangen Jahres und die Geburt des nächsten Zyklus.
Es gilt Altes loszulassen, die Blätter des Jahres abzuwerfen, um nach dem Rückzug Neues wachsen zu lassen. Genau dafür können wir die Tage rund um Samhain nutzen.
Der November steht auf mehrere Arten mit den Toten in Verbindung, so sagt man auch das in der Zeit um Samhain der Vorhang zur Anders- oder Ahnenwelt besonders durchlässig ist. In dieser Zeit fällt es uns leichter mit der feinstofflichen Welt, außerhalb unserer Wahrnehmung zu kommunizieren.
Hast du auch das Gefühl im November emotionaler und näher am Wasser gebaut zu sein? Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass du einfach durchlässiger und empfänglicher bist für die Energien.
Wir sind nichts anderes als die Summe unserer Eltern, Großeltern und Ahn*innen, geprägt von mindestens den letzten 7 Generationen, wir leben in und mit ihrer Energie. Warum sollten uns diese also nicht dabei helfen in die Rückschau und Reflektion zu gehen.
Unsere Ahn*innen lieben uns und möchten uns helfen, in früheren Zeiten wurde ihnen darum etwas schönes vor die Tür gestellt.
Es wird auch gesagt das die Vorfahren zu den Menschen kamen, die im kommenden Jahr sterben würden. Das veränderte irgendwann die Intentionen, der Kreislauf des Lebens wurde in Frage gestellt und das vermeintliche Ende verdrängt. Die Opfergaben wurde nun zur Besänftigung niedergelegt, Feuer und Verkleidungen dienten der Abschreckung und Vertreibung von Geistern. Aus liebevollen Ahn*innen wurden böse Geister die es zu überlisten oder vertreiben gilt.
Was wäre wenn es vorherbestimmt ist und jeder zu seiner Zeit stirbt, egal ob wir zum vorherigen 'All Hallows Eve' die Geister vertreiben oder nicht? Hätten wir vielleicht weniger Angst vor dem Tod, wenn wir auf diesem Weg liebevolle Begleiter hätten und das Vertrauen in den Zyklus des Lebens? Rührt der sanfte Frieden den viele am oder im Sterbebett verspüren möglicherweise von den Ahn*innen die den Übergang begleiten? Wir können es nicht wissen, aber wir können unsere Vorfahren ehren und dafür eignet sich die Zeit im November besonders gut.
Bist du eben auch über ‚All Hallows Eve‘ gestolpert? Damit ist der Abend vor AllerHeilligen gemeint und besser bekannt ist er heute als Halloween. Als Iren im 20. Jahrhundert nach Amerika auswanderten nahmen sie ihre katholischen Feiertage mit, im Laufe der Zeit wurde durch genuschelten Dialekt aus All-Hallows-Eve irgendwann Halloween. Aus Rübenlaternen würden Kürbisfratzen, weil sie einfacher zu bekommen waren und die schwappten dann um die 2000er, verkleidet in lustig gruselige Kostüme zurück nach Europa. Vorher schnappte sich Martin Luther 1517 noch diesen Tag für seine Reformation, legte damit den Grundstein für die Evangelische Kirche und schenkte uns zum 500. Jubiläum einen neuen Feiertag, der nun vielerorts mit Halloween verschmilzt. Auch die Reformation kann man als loslassen von Altem und einen Neubeginn sehen.
Doch wie wurde Samhain den eigentlich zu AllerHeilligen? Es bot sich an, weil Samhain ja schon mit dem Tot in Verbindung gebracht wurde. Als das Christentum noch sehr klein war und sogar geächtet wurde, begannen die Anhänger viele Verstorbene und vor allem getötete als Märtyrer zu verehren. Im Laufe der Zeit wurden es immer mehr die dadurch als Heilige galten, sie erhielten mit AllerHeilligen (610 n. Chr.) einen gemeinsamen Gedenktag. Den Tag danach widmete man später (ca. 1000 n. Chr.) den übrigen Gläubigen, sprich den Getauften und nannte ihn AllerSeelen.
Auch heute denken wir zu diesen Tagen an unsere Verstorbenen, gehen auf die Friedhöfe und kümmern uns um die Gräber. Nagut nicht alle und viele aus Pflichtgefühl. Ich für meinen Teil muss dafür nicht an einem bestimmten Tag auf den Friedhof gehen, ich denke im Alltag immer wieder an die Menschen die mir hier fehlen und ich fühle mich an vielen Orten mit ihnen verbunden.
Das Wort Samhain bedeutet auch Vereinigung. Wir können uns mit unseren Vorfahren vereinigen, nicht nur mit den heiligen oder getauften. Für diese Verbindung müssen wir bereit sein, wir müssen uns der Unterwelt öffnen. Mit der Unterwelt ist nicht die Hölle gemeint, die ist mit ihrem Fegefeuer nur eine Erfindung zur Einschüchterung. Mit der Unterwelt ist Mutter Natur, unsere Mutter Erde gemeint, denn durch sie bekommen wir unsere Verbindung. Durch unsere Wurzeln sind wir miteinander verwoben und mit unseren Ahn*innen, mit allem was ist und mit uns selbst.
Diese kräftige Verbindung hilft uns beim loslassen. Wenn ich die Verbindung zu meinen Wurzeln spüre, wenn ich mich bodenständig und geerdet fühle, fällt es mir auf allen Ebenen leichter mich zu lösen und fallen zu lassen. Es geht also nicht primär um den Tod von Menschen in dieser Zeit, es geht darum altes zu beenden um Platz für neues zu schaffen. Sterben für die Wiedergeburt. Wenn etwas geht, kommt etwas Neues. Wenn eine Phase beendet wird, darf eine neue beginnen.
Diese Nacht ist die Vereinigung von Ende und Anfang.
Ich habe vor vielen Jahren die Kündigung eines Arbeitsplatzes, an dem ich schon lange nicht mehr glücklich war am 31.10. bekommen. Damals fuhr ich mit einem befreiten Lächeln nach Hause, ich hatte es kommen sehen und war trotzdem erleichtert das es tatsächlich passiert war. Ich kann nicht sagen das ich mich irgendwie besonders verbunden habe, aber ich spürte in mir die tiefe Ruhe und Sicherheit das alles gut werden würde und feierte den Abend mit Bier und meinem Bruder. Rückblickend machte alles Sinn und der Job, der danach kam, war das Beste was mir passieren konnte.
Wir müssen uns also nicht immer aktiv verbinden, wir sind immer verbunden – wir können es nur nicht immer spüren. Und das ist ok, wir haben ja auch nicht immer das Bedürfnis danach, vor allem wenn im Leben grad alles toll ist. Dennoch habe ich die Erfahrung gemacht das es gut tut, auch auf sich und nach innen zu schauen wenn das Leben grad rund läuft.
Samhain bietet sich dazu an auf die Vergangenheit oder auch nur das vergangene Jahr zu blicken. Es gibt verschiedene Rituale und Bräuche um die Natur und unsere Ahn*innen dabei um Unterstützung zu bitten oder uns auch einfach nur bewusst mit ihnen zu verbinden, sie zu ehren. Ich glaube, dass hauptsächlich wir Menschen das brauchen, um uns zu fokussieren und zu öffnen. Alles andere steht schon liebevoll bereit, immer, nicht nur im November.
Ich nehme dich gleich mit in die Natur. Wir verbinden uns mit Mutter Erde und unseren Wurzeln. Wir stärken damit die Verbindung zu uns selbst. Mache es dir bequem, wenn du magst, kannst du Kerzen anzünden, ein wenig Räuchern, ein ätherisches Öl verwenden und was dir sonst guttut.
Für das anschließende intuitiv gemalte Bild brauchst du Papier oder Leinwand und Farben deiner Wahl. Lege alles bereit und richte deinen Malplatz ein. Keine Sorge, durch brauchst keine teure Ausstattung und auch kein Talent - nur ein bisschen Offenheit und Mut.
Bist du bereit? Dann lass uns starten:
Hier entsteht später die PayWall
Wenn du magst kann du nach dem Malprozess folgende Fragen beantworten oder völlig frei deine Gedanken in dein Journal schreiben?
Was verbindest du noch mit den Farben? Welche Gefühle?
Wie geht es dir mit deinem Bild? Beim malen und danach beim betrachten
Wie und wann fühlst du dich mit der Natur verbunden?
Erzähl mir gern von deinem Bild, zeige mir ein Foto und teilen deine Gedanken - hier in den Kommentaren, auf Instagram oder in einer persönlichen Nachricht. Ich freue mich von dir zu lesen!
Deine Rebecka