Loslassen
Lass los was dich zurückhält,
Lass los was dich runterzieht,
Lass los was dich blockiert,
Lass los,
Lass einfach los und du bist frei,
frei das zu tun was du willst!
Es ließt sich so einfach, es sagt sich so leicht, es ist mittlerweile eine Floskel und wird gern so verwendet als ob es das einfachste von der Welt ist, die Universal-Lösung für alles Mögliche.
Du kommst nicht weiter weil wegen weil XY dich blockiert? Dann lass es einfach los! Fertig, easy peasy, Thema beendet. Weiter geht’s!
Doch so einfach ist es nicht. Wie so vieles, sieht loslassen von außen betrachtet sehr einfach und logisch aus. Gerade wenn man selbst schon über etwas drüber ist oder einfach kein Thema damit hat, sagt es sich leicht daher und wirkt wenig verständnisvoll. Doch gerade das verursacht oft ein beklemmendes Gefühl, weil es halt eben nicht so einfach ist. Wenn man selbst gefangen ist im eigenen System, hilft es nicht von außen das Gefühl zu bekommen, dass es doch ganz leicht wäre auszubrechen. Wäre es so einfach, wäre es ja gar kein Thema.
Ich erwische mich auch immer wieder dabei, dass ich denke die Schritte die ich schon in meiner persönlichen Entwicklung gegangen bin und die rückblickend so einfach aussehen, die müssten andere auch „einfach nur“ gehen um sich besser zu fühlen. Das was von außen so logisch aussieht, ist von Innen betrachtet das größte Chaos und garnicht greifbar. Was für mich völlig klar erscheint, kann in der Welt des anderen noch garnicht sichtbar sein. Was für mich wichtig war zu verändern, kann für den anderen bedeutungslos sein.
Der Wunsch alle Menschen mitzunehmen und am besten auf mein Level zu holen, verursacht Frust und Druck. Frust darüber das ich es, vermeintlich nicht richtig erklären kann und den Druck das ich noch besser werden muss darin. Dahinter steckt das Bedürfnis nach Dazugehörigkeit, denn so eine Entwicklung kann sich einsam anfühlen. Mehr als einmal stand ich allein da, ohne Argumente für die skeptischen Fragen, ohne wissenschaftliche Erklärungen für kritische Stimmen, ohne Rückendeckung bei blöden Sprüchen und ohne Verbündete, wenn ich von meinen Prozessen berichte. Keine Offenheit zu spüren und wenig Interesse zu erfahren, lässt mich zweifeln und still werden. Obwohl ich mir so sicher bin.
Das Bedürfnis der Zugehörigkeit ist ein Ur-Bedürfnis von uns Menschen und wird immer getriggert werden. Darüber darf ich mir klar werden und gleichzeitig Wege finden, die mein Bedürfnis nähren ohne Angst vor Ablehnung dabei haben zu müssen.
In dem Prozess, die Angst vor Einsamkeit loszulassen, ist das Bewusstsein, dass ich immer mich selbst habe ein großer Schritt. Als ich neulich in einer Situation mich nicht mehr dazugehörig fühlte, habe ich mir aktiv in Erinnerung gerufen das alles schon so sein und kommen wird wie es soll und egal wie das aussieht, ich habe immer mich selbst und muss auf mich aufpassen.
ICH HABE IMMER MICH.
Dieser Satz klingt logisch und ist leicht gesagt, doch es ist ein Prozess ihn auch wirklich zu fühlen. An der Angst dahinter zu arbeiten, hinzuschauen wann sie da ist und mich blockiert. Denn die Angst davor abgelehnt zu werden, gehört zu den größten Blockaden und Bremsen auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Die Verknüpfung zu sehen und das Bedürfnis dahinter klar zu kriegen. Die Angst anzunehmen und da sein zu lassen. Ich habe alte Situationen emotional nochmal durchlaufen und meinem früheren Ich dann gesagt das ich immer da bin. Ich habe in echten und fiktiven Situationen aus der Gegenwart und Zukunft hingeschaut und mir das schlimmste ausgemalt, was passieren könnte, um dann festzustellen das es garnicht so dramatisch wäre und das die Wahrscheinlichkeit außerdem sehr gering ist das dieser Fall eintritt. Und wenn doch hätte ich immer noch mich. Ich bin immer an meiner Seite und darum darf ich mich selbst stärken.
Das alles war kein Klick-Moment und ist auch kein kognitiver Ablauf. Es beginnt damit die Blockade wahrzunehmen, den die meisten Blockaden fügen sich ganz selbstverständlich in unseren Alltag ein. Dann musste ich sie erstmal noch richtig identifiziere, denn sie hat viele Gesichter und lange lange habe ich die verschiedensten Themen angeschaut, die rückblickend alle auf diese Angst bzw. dieses Bedürfnis zurückzuführen sind. Das war alles gut so und teil des Prozesses, auch wenn ich beim Blick auf die Jahreszahl mir manchmal wünsche, früher dran gewesen zu sein.
Es geht um’s Fühlen.
Ich habe so oft mein Leben im Kopf analysiert, mit dem Verstand Erklärungen gesucht und gefunden und mich gewundert das sich doch nichts verändert. Denn ich habe es nicht gefühlt, durchfühlt. Das letzte und aktuell prägendste Ereignis war eine Hypnose-Sitzung vor einigen Wochen, in der ich wirklich in das Gefühl rein geleitet wurde und auf tiefer Ebene gearbeitet habe, gefühlt habe, dass ich immer mich habe. Alle meine Coaching Tools und Methoden, kann ich bei mir selbst anwenden und das funktioniert auch, aber die Kontrolle abzugeben und sich begleiten zu lassen, öffnet einen größeren Raum.
Und doch ist auch das noch nicht alles, erst als ich im echten Leben auf eine entsprechende Situation gestoßen bin, es gemerkt habe und das Gefühl abrufen konnte – da ist es in meine Zellen gesickert. Und das tut es ab da, immer wieder aufs Neue bis es so tief drin ist, dass es mich nicht mehr aus der Bahn wirft und das kann dauern.
Der erste Schritt ist der Größte. Es geht ums echte Fühlen in mir drin, das ist der Schlüssel. Es wird nicht nachhaltig funktionieren, wenn du nicht bereit bist es zu fühlen. Es ist ok noch nicht bereit zu sein, aber check doch mal, ob du dich vielleicht bewusst dafür entscheiden kannst. Ich bin hochsensibel und reagiere oft emotional, aber das ist etwas anderes als zu zulassen etwas bewusst zu fühlen, was eigentlich hinter etwas anderem steht.
Was lässt du los?
Der November ist ein guter Monat, um Altes loszulassen. Zu Samhain am 1.11. haben wir ganz automatisch das alte (keltische) Jahr losgelassen, die feinstofflichen Schleier sind grad dünn und wir haben leichteren Zugang zu unserem Unterbewusstsein.
Am 13. November ist Neumond im Skorpion, dieser 11. Dunkelmond ist gemäß den alten Mondkalendern das eigentliche Samhain. Der Neumond steht für einen Neubeginn, der neue Mondzyklus beginnt. Das Tierkreiszeichen Skorpion steht ebenfalls für die Wiedergeburt, aber nachdem wir unsere Schatten durchlaufen haben. Der Skorpion hat was dunkles und mystisches an sich und möchte das wir da hingucken wo wir sonst nicht so gerne hingucken. Das ist nötig um danach gestärkt wieder hervorzutreten, wie ein Phönix aus der Asche.
Hast du etwas was du gerade gerne los lassen würdest? Ein Gefühl, eine Erinnerung die dich belastet oder eine Zukunftsversion die dich beunruhigt?
Wenn du Dich bereit und sicher genug fühlst um dich selbst zu halten, dann spüre doch noch einmal rein. Schließe deine Augen und stelle dir die entsprechende Situation vor, spüre hinein und nehme wahr was sich noch zeigt an Ängsten, Bedürfnissen oder Gefühlen. Wenn du soweit bist öffne wieder die Augen und schreibe auf was sich dir gezeigt hat.
Überlege was jeweils dahinterstecken könnte, welches Bedürfnis oder welche Erfahrung aus der Vergangenheit. Spüre hinein, aber gehe nur soweit wie du dich sicher fühlst? Was wäre wenn du das was du los lassen möchtest, wirklich los lassen würdest? Was würde sich verändern? Was würde passieren?
Willst du das wirklich?
Wenn du ein ‚JA‘ spürst, dann lass es los. Such dir ein kleines Zettelchen und schreibe „Ich lasse ... los, damit/weil ... !“ in deinen Worten und dann lass diesen Zettel symbolisch gehen. Du kannst ihn zerreißen, in einen Fluss werfen, verbrennen, vergraben oder was dir einfällt. Spüre nach und rufe dir das neue Gefühl nochmal aktiv in Erinnerung.
Mache deins draus, mach es wann du es fühlst, wie du es fühlst.
Ich werde die Zeit bis zum Neumond nutzen, um zu reflektieren und gezielt Dinge aufzuschreiben, die ich loslassen und ändern möchte. In einer Neumond-Zeremonie werde ich sie dann verbrennen und mich mit der neuen Version verbinden.
Wenn du magst, lass Dich von mir durch das Ritual begleiten. Mit der nachfolgenden Audio-Sequenz führe ich dich durch den Prozess, du solltest vorher die Reflektion mit den vorherigen Fragen und Gedanken gemacht haben, wir starten beim Aufschreiben auf den kleinen Zettel. Logischerweise solltest du an dem Ort sein, den du ausgewählt hast; sprich ein Feuer vor die haben, einen Fluss oder was für dich passt.
Gerne begleite ich dich auch individuell durch deinen ganzen Prozess davor, melde dich bei mir für einen Einzeltermin, in dem wir herausarbeiten, was du los lassen möchtest und was dahinter steckt, anschließend führe ich dich live durch das Ritual. (Weitere Infos und Preise zu Coachingterminen auf www.rebecka-m.de (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) )
Also, wie auch immer, mach Deins draus und dann lass los !!!
[Auch hier entsteht eine PayWall]
Audio-Sequenz mit Ritual zum Loslassen: