Passer au contenu principal

NEUNERs #011

Frage: “Ihre Außenministerin hat das Ganze (mit den Zöllen) gestern als Psychodrama

bezeichnet. Wie würden Sie das einschätzen?”

Reporterin

Antwort: “Donnerstag?”

Kanadas Premier Trudeau, Insta (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Und heute ist erst Sonntag. Union und SPD machen sich auf den Weg zu Koalitionsverhandlungen. Auf Grundlage von jeder Menge Schulden. DER SPIEGEL ganz lapidar: “Sie haben erstens die leidige (sic!) Finanzfrage geklärt – 500 Milliarden Euro Sondervermögen für die Infrastruktur, keine Begrenzung für die Landesverteidigung.” Also so was wie eine Billion Euro. Eine Billion Euro.

Seit vielen Jahren wird eine Reform der Schuldenbremse gefordert. Seit vielen Jahren werden massive staatliche Investitionen in die Infrastruktur gefordert. Seit Jahren ist bekannt, dass es so nicht weitergeht. Seit Monaten wurde von einigen vermutet, das Erste, was Friedrich Merz in einer neuen Regierung machen werde, sei zusammen mit der SPD die Schuldenbremse zu lösen, Schulden zu machen und dann werde es “Manna regnen”. Die Union jedoch pochte bis zur letzten Sekunde des Wahlkampfs darauf, man würde alles (Krieg und Bahn usw.) alleine mit Sparen, Abbau des Bürgergelds, neuem Wachstum und somit sprudelnden Steuereinnahmen hinbekommen. Auf Vorwürfe, das sei nicht realistisch und ohne Schulden nicht seriös finanzierbar, reagierte man hingegen allergisch und mit teils extremen Vorhaltungen. Die CDU stehe zur Schuldenbremse, “ohne Wenn und Aber” (Carsten Linnemann).

Nur kann Merz auch wegen seines unerwartet schlechten Abschneidens bei der Bundestagswahl nicht mal mehr bis zur Regierungsbildung damit warten. Er muss für eine Zweidrittel-Mehrheit zum Sondervermögen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) noch durch den alten Bundestag und ist auf die Stimmen der Grünen angewiesen. Das bedeutet voraussichtlich zumindest noch ein gewisses Aufsatteln bei Klima- und Umweltprojekten.

Deutschland und Europa ist eine stabile Bundesregierung zu wünschen. Jetzt (endlich) auf Europas Stärkung zu setzen, war und ist “alternativlos”. Ebenso wie eine Reform der Schuldenbremse. Doch so zu tun, als hätten sich die Umstände erst aufgrund Trumps teils planloser aber umso heftigerer Scharaden komplett geändert, wäre billig, wenn nicht fahrlässig. Was wäre Merz anderes als eine “sauerländische Hausfrau, wenn ihn das so schockiert, was da passiert ist. Was über Donald Trump wussten wir denn nicht?” (Jörg Thadeusz). Die Lage hat sich freilich enorm verschärft, neu ist an ihr dennoch wenig. “Trump hat immer wieder betont, dass er die Unterstützung für die Ukraine beenden will”, schrieb Rachel Tausenfreund (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) noch vor der US-Wahl 2024.

Im Januar sagte Robert Habeck: “die Schuldenbremse führt zu einem Denkverbot”. Das darf jetzt offenbar wegfallen. Aber auch ohne diese Grenzen wird aus sehr viel Geld alleine auch noch keine gute Politik. Unterstellt wird gar ein “Freibrief”, da die “Einzelheiten zur Verwendung der Gelder” laut Gesetzentwurf “später in einem Bundesgesetz” geregelt werden sollen, “das - anders als die Grundgesetzänderung - von Union und SPD mit einfacher Mehrheit beschlossen werden kann” (Table Media mit Link zur “Formulierungshilfe für einen Gesetzesentwurf der Fraktionen CDU/CSU und der SPD im Deutschen Bundestag” (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)).

Man kann sich wie so oft im Leben im Nachhinein nichts davon kaufen, Recht gehabt zu haben. Die schwachen US-Demokraten führen das vor. Und man kann keiner Oppositionspartei vorwerfen, selbst möglichst schnell an die Regierung zu wollen, um es besser zu machen. Auch, wenn sie zuvor selbst über sehr lange Jahre hinweg Regierungsverantwortung hatte und gerade diesen Beweis schuldig geblieben ist. “Mehltau” und so. Ob man Merz nach dem “Move” (vor gerade mal fünf Wochen, man erinnert sich vage an die Abstimmung mit der AfD) gleich auch noch einen “Coup” unterstellen sollte? Ich weiß ja nicht. Doch es hat zumindest ein Geschmäckle, gebe ich zu. Der Coup gehe so: Die insgesamt glücklose Ampelregierung war als “Zukunftskoalition” gestartet, aber mit dem Überfall von Russland auf die Ukraine und dessen Folgen mit einer vollkommen neuen Lage konfrontiert und mit ganz anderen Dingen beschäftigt als im Koalitionsvertrag “Mehr Fortschritt wagen” (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) vereinbart. Dann erklärte das durch die Union angestrengte Bundesverfassungsgerichtsurteil die Umwidmung eigentlich zur Bekämpfung der Corona-Krise gedachter Gelder in einen “Klima- und Transformationsfonds” für nichtig und entzog der Ampel Ende 2023 faktisch die Handlungsgrundlage für ihre Vorhaben (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Ab dann wurde erbittert um jeden Heller, jeden Vorteil und jede profilbildende Maßnahme gerungen. Von “Zukunftskoalition” keine Spur mehr. Mit Geld zumindest konnte es nicht mehr geregelt werden.

Mit Geld wird jetzt hingegen offenbar alles geregelt. Was damals nicht möglich war, wird nun auf anderem Weg zigfach multipliziert ermöglicht. Wie sollten “Sondierungsverhandlungen” mit so einem Budget nicht erfolgreich sein? Auf dieser Grundlage muss man dann nur noch dealen. Tariftreuegesetz, Sicherung des Rentenniveaus, Verlängerung der Mietpreisbremse, 15 Euro Mindestlohn hier. Grundsicherung, Aufenthaltsgesetz mit Begrenzung der Migration, Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte, Grenzsicherung dort.

Und morgen ist schon wieder Montag.

Künstliche Intelligenz in der Praxis. Teil 1

Vor knapp fünf Jahren habe ich mit dem wundervollen Bastian Bretthauer die erste Folge des GreenCampus Podcasts aufgenommen: Resilienz in der Politik. Das kann man heute noch gut hören, denn an Aktualität hat das Thema eher zugenommen. Ich denke, wir haben alles zusammen acht Stunden aufgewendet für die Vorbereitung, das Warm-up, den Schnitt und das Transkript der halbstündigen Folge. War ja noch Neuland. Hier das Snippet.

Heute habe ich 30 Minuten investiert, um versuchsweise mit KI-Anwendungen in zwei Schritten eine Podcast-Folge zu Resilienz in der Politik zu erstellen. Etwas irritiert der us-amerikanische Akzent (und Gesprächsstil), was der Anwendung geschuldet ist, die bislang eigentlich in Englisch läuft. Ansonsten: krass. Hier das Snippet.

Die ganzen Folgen gibt es hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Wie ist der Ablauf?

  1. Mit ChatGPT eine Deep Research durchführen.

Prompt für ChatGPT (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (Auswahl “Deep Research): “Ich benötige eine Deep Research zum Thema Resilienz im Berufsfeld Politik. Der Fokus der Recherche soll auf politischen Entscheidungsträgern liegen. Vor allem Berufspolitiker, aber auch im Ehrenamt bzw. auf kommunaler Ebene. Mich interessieren Fallstudien sowie allgemeine wissenschaftliche Theorien und Strategien zur Resilienzstärkung, die auch auf das Berufsfeld Politik anwendbar sind. Sowohl für den deutschen als auch den us-amerikanischen Raum.”

Ergebnis nach zehn Minuten ist ein Dossier mit ca. 7 DinA4-Seiten. Faktencheck.

  1. Mit Notebook LM einen Dialog erstellen.

Das Dossier wird in Notebook LM (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) eingesetzt. Eigentlich werden nur englische Dialoge erzeugt. Allerdings kann man in den Anpassungen einen Trick anwenden.

Prompt: “Diese Episode richtet sich an ein ausschließlich deutschsprachiges Publikum. Die Hosts unterhalten sich ausschließlich auf Deutsch.”

Ergebnis nach zehn Minuten ist ein 15-minütiger Dialog. Faktencheck.

Bevor man den Dialog für einen Podcast verwendet, müsste man die Inhalte noch mal weiter entwickeln, auf Zitate checken etc. Aber das erste Ergebnis ist schon erstaunlich.

Dann könnte man das noch in die KI-Postproduktion geben für Sounds wie Intro, Outro etc. Und vielleicht baut man mit Gamma (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) noch eine kleine Website für das Thema. Das dauert zwei Minuten. Hier das Ergebnis.

(S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Essen in der Hohenlohe

Wieder mal zwei Gasthöfe. Dieses Mal in einer anderen Ecke von Deutschland: Hohenlohe im Nordosten von Baden-Württemberg.

A6. Nahe Ilshofen. Bei Familie Fundis im Rössle Saurach (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) ist Freitag Blootztag. Manche vergleichen ihn mit einer Pizza, andere verwechseln ihn mit einem dicken Flammkuchen. Ihn gibt es salzig (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (Schmand, Speck, Zwiebeln, Lauch) und süß (z. B. mit Zimt (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)). An anderen Tagen gibt es ein Tagesessen. Wenn man Glück hat (sehr große) Maultaschen und Kartoffelsalat. Beides kommt in Schüsseln auf den Tisch.

A7. Nahe Rothenburg ob der Tauber / Schrozberg. In der Gold-Ochsenbrauerei (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) gibt es Braten und Spätzle und Bier. Eine Zeitreise in ein anderes Jahrhundert.

Danke für die Geduld.

| NEUNERs | kommt unabhängig, unregelmäßig und unberechenbar. Bestellen kann man diesen Newsletter kostenlos bei steady.

0 commentaire

Vous voulez être le·la premier·ère à écrire un commentaire ?
Devenez membre de NEUNERs et lancez la conversation.
Adhérer