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Wir sanften Irren

Eine Hommage an den Dichter Peter Paul Althaus

Peter Paul Althaus – oder PPA wie er sich nannte – zählt zu den schillerndsten Gestalten der deutschen Literaturgeschichte. In Münster geboren, war sein Hauptwirkungsfeld jedoch das Münchener Künstlerviertel Schwabing. Hier wurden die poetisch versponnenen Verse eines Lebenskünstlers und Wortakrobaten bejubelt, der unzählige Male auf dem Podium stand und selbst mehrere Kabaretts gründete.

PPAs eigentliches literarisches Vermächtnis bildet der hochpoetische Gedichtband In der Traumstadt (1951). Doch nur sieben Jahre später veröffentlichte er die Gedichtsammlung Wir sanften Irren, die in einer fiktiven psychiatrischen Anstalt spielt und vollständig andere Töne anklingen lässt. Das Theaterstück in der Regie von Manfred Kerklau arbeitet auf dereinen Seite Lebensstationen eines virtuosen Dichters auf, der zu den ganz Großen des literarischen Kabaretts gezählt werden kann, und inszeniert auf der anderen Seite eine

Auswahl der Rollengedichte aus dem Sanften-Irren-Band, zum Beispiel von Lukas, der den ganzen Tag herumläuft und fragt: „Lukas, wo bist du?“Ein Theatermonolog, ergänzt um Visuals, Soundeinspielungen und Kostümdesign.

Zu sehen am Freitag, 1. Juli 2022 um 20 Uhr

Sonntag. 3. Juli 2022 um 18 Uhr

GLOSTER und die LWL-Literaturkommission für Westfalen präsentieren

Eintritt 17,50 €/ erm. 13,50 €

Tickets: online via https://derkleinebuehnenboden.de/karten

Dauer ca. 55 Minuten

Schauspiel: Carsten Bender

Regie: Manfred Kerklau

Skript und Dramaturgie: Walter Gödden

Sounddesign: Hirzel Hirzelnsen

Video Stage Design: Anja Kreysing

Kostüm: Bettina Zumdick

Graphikdesign: Miriam Benassi/medlay.de

Photographie: Jörg Kersten/medlay.de

Eine Produktion von GLOSTER im Auftrag der LWL-Literaturkommission für Westfalen im

Rahmen von outside | inside | outside – Literatur und Psychiatrie: Ein intermediales Projekt

der LWL-Literaturkommission für Westfalen und zahlreicher Netzwerkpartner

Karten unter www.derkleinebuehnenboden.

Carsten Bender stellt den Schwabinger Kultdichter Peter Paul Althaus dar.
Foto: Manfred Kerklau

Soweit der offizielle Veranstaltungs-Ankündigungstext, den wir aus gegebenem Anlass noch redaktionell ergänzen möchten. Denn es wird interessant sein, zu sehen, inwieweit in dem zugebenen sehr kurzen Stück auch die Berufsjahre 1933 - 1945 von PPA angesprochen werden, oder ob seine nachweisbare Tätigkeit als NS-Propagandist für den Deutschen Rundfunk bis in die Kriegsjahre hinein ausgespart werden. Entsprechende Hinweise aus der Rundfunkgeschichte liegen nun schon länger vor, ohne dass sie von der PPA unkritisch glorifizierenden LWL-Kommission für Literatur zur Kenntnis genommen wurden. Unverständlicherweise. Aber vielleicht birgt das Skript von Walter Gödden, Geschäftsführer der Literaturkommission für Westfalen, der sich ja eine Art Nachlaßverwalter von PPA versteht, diesbezügliche einige Überraschungen. Man darf gespannt sein. Frank Biermann

Hier kann man einen kleinen Aufsatz von mir aus dem Jahr 1993 (!) nachlesen: Der Titel spricht schon Bände:

Der Humorist als NS-Propagandist? Peter Paul Althaus (1892 - 1992)

https://rundfunkundgeschichte.de/assets/RuG_1993_2-3.pdf

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